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Die sieben Sprachen des Schweigens
Die sieben Sprachen des Schweigens




Friedrich Christian Delius

Rowohlt
EAN: 9783737101134 (ISBN: 3-7371-0113-2)
192 Seiten, Festeinband mit Schutzumschlag, 13 x 21cm, September, 2021

EUR 20,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Ein Gang mit Imre Kertész durch Jena. Ein befreiendes Erlebnis in Jerusalem. Eine Rückkehr aus dem Jenseits eines dreiwöchigen Komas. Drei elementare autobiographische Erfahrungen verdichtet Friedrich Christian Delius zu einem großen Text über das Widerspiel von Schweigen und Sprechen, wobei er das Schweigen als Ausgangspunkt und Angelpunkt allen Sprechens und Meinens würdigt. Delius erzählt von der Vielfalt und den Vorzügen des Schweigens ebenso anschaulich wie von Gesprächen, Missverständnissen und Überraschungen zwischen Schillers Gartenhaus und dem «Schwarzen Bären» in Jena, dem Tempelberg und den Krawatten in Jerusalem und den wilden Halluzinationen durch das eigene Seelengestrüpp während eines langen Delirs auf der Intensivstation.

Ein Alterswerk, ein Buch der Erinnerung, so tiefgründig wie heiter, und zugleich ein konzentriertes Selbstporträt. Selten hat F.C. Delius so viel preisgegeben, und selten werden so viele Fragen an das Leben, die ein jeder hat, so spielerisch elegant beantwortet - in Worten, die nicht gesprochen wurden, nun aber geschrieben stehen.

Friedrich Christian Delius, geboren 1943 in Rom, gestorben 2022 in Berlin, wuchs in Hessen auf und lebte seit 1963 in Berlin. Zuletzt erschienen der Roman "Wenn die Chinesen Rügen kaufen, dann denkt an mich" (2019) und der Erzählungsband "Die sieben Sprachen des Schweigens" (2021). Delius wurde unter anderem mit dem Fontane-Preis, dem Joseph-Breitbach-Preis und dem Georg-Büchner-Preis geehrt. Seine Werkausgabe im Rowohlt Taschenbuch Verlag umfasst derzeit neunzehn Bände.
Rezension
2011 wurde dem im bvergangenen Jahr 2022 verstorbenen Schriftsteller F. Chr. Delius (1943-2022) der Georg-Büchner-Preis verliehen, der bedeutendste Literaturpreis im deutschen Sprachraum. Seine Romane und Erzählungen beschreiben sensibel deutsche Bewusstseinslagen im 20. Jahrhundert, wie die Begründung zur Preisverleihung bemerkt. Das gilt auch für die wohl bekannteste Erzählung des Autors "Der Sonntag, an dem ich Weltmeister wurde" (Rowohlt 1994), in der er seine bedrückenden Kindheits- und Jugenderinnerungen der autoritären Enge der Fünfzigerjahre mit dem befreienden Mythos der deutschen Fußballweltmeisterschaft von 1954 verbindet. Zuletzt erschien von ihm der Roman "Wenn die Chinesen Rügen kaufen, dann denkt an mich" (2019) und dieser Erzählungsband "Die sieben Sprachen des Schweigens" (2021) mit autobiografischen Erzählungen über das Widerspiel von Schweigen und Sprechen.

Dieter Bach, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Pressestimmen:

Ein Erzählsound, der magisch ist, dem man sich gern anvertraut.
NDR

Von Delius kann man nie sagen: Jetzt kenne ich ihn. Darin, in dieser Lust, diesem Mut zur Metamorphose, liegt seine originäre Qualität.
Katja Lange-Müller

Dieses Stück Prosa ist brillant – man muss es lesen.
literaturkritik.de, 2. November 2021

Diese musikalisch rhythmisierte Prosa zu lesen ist ein Vergnügen.
Deutschlandfunk Kultur "Buchkritik", 14. September 2021

Eine sehr melancholische, leise, kluge, spielerisch-elegante Meditation des Schweigers vom Dienst ... über Unausgesprochenes, Ungefragtes, Ungesagtes.
RBB Inforadio, 17. Oktober 2021

Keine Frage: Mit ‹Die sieben Sprachen des Schweigens› ist Friedrich Christian Delius ein berührendes Alterswerk geglückt.
taz, 2. November 2021

Selbst in nur drei Geschichten weiß sich der Schriftsteller dreimal neu zu erfinden – frei nach der Devise: Literatur gebiert Dasein, in einem durchaus erweckenden, wenn nicht gar biblischen Sinne!
Björn Hayer, Cicero, 24. November 2021
Inhaltsverzeichnis