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Die Zukunft des Wassers Eine Reise um unsere Welt
Die Zukunft des Wassers
Eine Reise um unsere Welt




Erik Orsenna

Verlag C. H. Beck oHG
EAN: 9783406598982 (ISBN: 3-406-59898-6)
319 Seiten, Festeinband mit Schutzumschlag, 15 x 22cm, 2010

EUR 21,95
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Aber werden wir in Zukunft genug Wasser haben? Zwei Jahre lang hat Erik Orsenna den Planeten entlang seiner Flüsse, Seen und Meere bereist. Er hat die Ärmsten der Armen wie auch die Reichen und Mächtigen aufgesucht, um zu verstehen, wieso unsere wichtigste Ressource so ungleich verteilt ist. Überall ist er auf Helden und Heldinnen im Kampf für das Wasser getroffen, aber ebenso auf politische Kurzsichtigkeit, Trägheit und die Gefahr von Kriegen. Sein literarisch glänzender Bericht erschließt uns das Universum des Wassers mit seinen Gefahren, aber auch seinen überwältigenden Schönheiten.

"Ein drängendes THema, das hier mit schriftstellerischem und poetischem Glanz behandelt wird." Le Figaro



Das Wasser ist die Grundlage allen Lebens. Doch die Hälfte der Menschheit leidet unter Wassermangel, verschmutztem Trinkwasser oder gewaltigen Überschwemmungen. Mit dem Klimawandel werden sich die Extreme verschärfen, und schon jetzt ist die Trockenheit in Europa angekommen. Erik Orsenna, Autor preisgekrönter literarischer Reportagen, nimmt uns in diesem Buch auf eine Reise um den gesamten Erdball mit, nach Australien und Indien, China und Israel, nach Schwarzafrika, Lateinamerika, Barcelona und Berlin. Er begegnet Bauern in Marokko, die das immer trockenere Land fruchtbar machen, Politikern in China, die gigantische Staudämme bauen, Ärzten in Kalkutta, die die Cholera-Kranken behandeln, Wissenschaftlern in Israel, die gegen das Vorrücken der Wüste ankämpfen. Orsennas hellwache Beobachtungen, seine luziden Erklärungen, seine kritischen Fragen und sein menschlicher Blick lassen uns eindringlich erfahren, welchen Bedrohungen unser Planet und seine Bewohner ausgesetzt sind. und wir begreifen nach und nach, mit welchen Lösungen wir die Zukunft retten können.

Erik Orsenna, 1947 geboren, ist Schriftsteller, Mitglied der Académie Francaise, Ökonom, Direkter des 'Centre international de la mer' und Mitglied des französischen Staatsrats. Für 'L'exposition colonial' wurde er 1988 mit dem 'Prix Goncourt' ausgezeichent, für 'Weiße Plantagen' erhielt er 2007 den 'Lettre Ulysses Award' für die Kunst der literarischen Reportage. Bei C.H.Beck sind von ihm u.a. erschienen: 'Portrait eines glücklichen Menschen. Der Gärtner von Versailles' (2009), 'Lob des Golfstroms' (2007) und 'Weiße Plantagen. Eine Reise durch unsere globalisierte Welt' (2007).
Rezension
Orsenna pflegt einen literarischen Stil, der Information und glänzende Darstellung, Unterhaltung und Reflexion, Recherche und atmosphärische Beschreibung auf faszinierende Weise verbindet (was allerdings gelegentlich auf Kosten der Genauigkeit geht). In 'Die Zukunft des Wassers' entsteht so ein globales Panorama der extrem ungleich verteilten Ressource Wasser und unseres Umgangs mit ihr. Orsennas Darstellung ist realistisch und von daher oft auch pessimistisch (denn die Versorgung mit Wasser wird an vielen Orten der Erde immer mehr zum Problem), sie ist gleichzeitig aber auch von der Zuversicht getragen, dass viele Menschen die Probleme sehen und nach Lösungen suchen. Deshalb bleiben einem nach der Lektüre vor allem auch eine Reihe von beeindruckenden Persönlichkeiten im Gedächtnis, die den beunruhigenden Entwicklungen gegenzusteuern versuchen.
Orsennas Grundüberzeugung: "Das Minimum an Solidarität, das man von einer Kommune erwarten kann, ist, dass sie allen ermöglicht, die fünfzig Liter Wasser, die jeder für das tägliche Leben braucht, kostenlos zu erhalten" (313) ist nicht der Standpunkt eines Romantikers und Idealisten, sondern der eines Pragmatikers. Obwohl es Geld kostet, sauberes Wasser herzustellen (denn es ist viel seltener eine selbstverständlich zur Verfügung stehende Naturressource als man meinen könnte), sind diese Kosten seiner Meinung nach Investitionen in die Zukunft der Menschheit: "Der Illusion der kostenlosen Verfügbarkeit ziehen wir die Verpflichtung zur Solidarität vor." (313)
Die Lektüre Orsennas macht auch klar, dass die Bewältigung globaler Probleme von konkreten Lösungen vor Ort abhängig ist: nur dort kann man die besonderen Schwierigkeiten und denkbare Möglichkeiten zutreffend beurteilen. 'Die Zukunft des Wassers' stellt eine ernüchternde und heilsame Korrektur eines technokratischen und universalistischen Denkens dar, das verlernt hat, auf die tatsächlichen Gegebenheiten einzugehen: "Die beste Art und Weise, den Erhalt dieser Ressource zu garantieren, ist also, das natürliche Milieu zu erhalten." (310)

Matthias Wörther, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
"Am Anfang aller Humanität steht das Wasser. Am Anfang aller Würde, aller Gesundheit, aller Bildung, aller Entwicklung."
Erik Orsenna
Werden wir in Zukunft genug Wasser haben? Genug für 9 Milliarden Menschen, die trinken und sich ernähren müssen? Zwei Jahre lang hat Erik Orsenna den Planeten auf der Spur des Wassers bereist. Sein Buch erschließt uns das ganze Universum des Wassers – seine Gefahren, aber auch seine unabweisbaren Schönheiten.
Schon heute leidet die Hälfte der Menschheit unter Wassermangel, verschmutztem Trinkwasser oder gewaltigen Überschwemmungen. Mit dem Klimawandel werden sich die Extreme verschärfen. Und schon jetzt ist die gefährliche Trockenheit in Europa angekommen. Orsennas literarisch glänzende Reportagen führen uns bis in die entferntesten Regionen dieser Welt. Er begegnet Bauern in Marokko, die das immer trockenere Land fruchtbar machen, Politikern in China, die gigantische Staudämme bauen, Ärzten in Kalkutta, die die Cholera-Kranken behandeln, Wissenschaftlern in Israel, die gegen das Vorrücken der Wüste ankämpfen. Seine hellwachen Beobachtungen, seine luziden Erklärungen, seine kritischen Fragen und sein menschlicher Blick lassen uns eindringlich erfahren, welchen Bedrohungen unser Planet und seine Bewohner täglich ausgesetzt sind. Und wir begreifen nach und nach, mit welchen Lösungen wir unsere Zukunft retten können.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort 13

I. Porträt der Person

Die wahre Natur des Wassers I: Es ist ein Paar 17
Die wahre Natur des Wassers II: Ein zerstörerisches Paar 22
Die wahre Natur des Wassers III: Schöpferischer Ehrgeiz 23
Die wahre Natur des Wassers IV: Eine Materie, die nicht an derselben Stelle bleibt 24
Die wahre Natur des Wassers V: Seine Freigebigkeit 26
Die wahre Natur des Wassers VI: Seine Verbindungen mit der Macht 29
Die wahre Natur des Wassers VII: Es hat einen breiten Rücken 31
Über den Anfang 32

II. Trockenheit (Australien)

Loblied auf das Känguru 39
Die allgemeine Mobilmachung: Porträt zweier Kämpferinnen 41
Australische Bergwerke 47
Ingrids Schicksal 48
Lake George 54
Über den Liberalismus, den Zentralismus und den Außenhandel 55
Omnibusse fahren über Land 58
Australien, Schluss 59

III. Auf seine eigenen Kräfte bauen (Singapur)

Über den Charme 63
Herr Tan Gee Paw 64
Wiederverwerten 68
Singapur, Ultra-Reinheit 70
Propaganda für Singapur 72
Unterhaltung mit dem Vertreter von Veolia im Raffles-Hotel 74
Marina Barrage 74

IV. Das Wasser ist auch der Tod (Kalkutta)

Lektion über den Monsun 79
Der Blumenmarkt von Mullik Ghat 80
Auf dem Weg zum Forschungszentrum 83
Cholera 86
Elendsquartiere 89
Jagd auf den Serienkiller 93
Andere Botschaften 95

V. Alle Übel der Welt (Bangladesch)

Das schwimmende Krankenhaus 101
Nomadeninseln 103
Char-Worte 106
Über die Selbstzensur 108
Mit geografischen Augen 108
Das Land ohne Steine 111
Flüchtlinge 112
Sklaven und verwöhnte Kinder 114

VI. Die Flüsse zähmen und der Sauberkeit näherkommen (China)

Der Herr über das Wasser 119
Tianjin 127
Lobeshymne auf einen Richter 130
Die größte Stadt der Welt 132
Drei Schluchten und zweiunddreißig Turbinen 136
Zwei Krankenhäuser, die sich um den Gelben Fluss kümmern 142
Beabsichtigte Überschwemmungen 145
Greenpeace China 147
Die Universität der reinen Blumen 150

VII. Gletscher und Stauseen

Schmelzen die Gletscher? 155
Braucht man Stauseen? 160

VIII. Der Jordan ist tot, es lebe die Entsalzung (Israel)

Galiläa und die Golanhöhen 167
Das traurige Schicksal des Jordan 170
Entsalzen 172
Die Universität in der Wüste Negev 176
In diesem Augenblick denke ich an Herrn Blass 181
Das Tote Meer 183
Der Ingenieur Fadel Ka’wash 186
Die Mauer 189
Hebron 191
Am Ende der Reise 193

IX. Allgemeine Erwärmung und Solidarität im Mittelmeerraum

Globale Erwärmung oder regionale Krisen 197
Letzte (schlechte) Neuigkeiten von den Tiefenwassern 199
Algier. Die Große Not 200
Die Tadla-Ebene 208
Die katalanische Wüste 214

X. Einige afrikanische Fragen

Was wird aus dem Tschad-See? 221
Werden wir bald dem Beispiel des Skarabäus aus Namibia folgen? 223
Warum haben die Senegalesen nicht genug Reis? 228
Und wenn wir die Wolken impfen? 238
Warum muss man dem Wasser immer die Wahrheit sagen? (Eine Geschichte aus dem Nieder-Kongo) 241

XI. Erholung und Mitleid

Huldigung an den Grand Cru 245
Bedauern wir die Potomanen! 247

XII. Öffentliche Regie oder privates Nutzungsrecht?

Die Lektionen aus Lateinamerika 251
Das Beispiel einer verschuldeten Stadt: Berlin 259
Ein Wechsel in Paris 263
Welcher Preis, welche Wasserpreise? 265

XIII. Die Schule des Teilens

Glücksspiele contra Feldarbeit 271
Der Alltag eines Wasserparlaments 274
Lob der Regenwürmer und der dezentralisierten Kooperation 277
Die schöne Zukunft der Wasserkriege 280

XIV. An Hunger sterben, an Durst zugrunde gehen?

Eine Leidenschaft für das Grundwasser 285
Porträt eines Bewässerers 289
Wasserbedarf 293
China en miniature 296

XV. Die Logik des Sushis 303

Schlussbetrachtung 309
Anmerkungen 315
Literaturhinweise 317
Danke! 318
Kapitel im Internet 319