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Die Spruchquelle Q Studienausgabe - Griechisch und Deutsch 3., überarb. und erw. Aufl. 2009

Hrsg. und eingel. von Paul Hoffmann und Christoph Heil
Die Spruchquelle Q
Studienausgabe - Griechisch und Deutsch


3., überarb. und erw. Aufl. 2009



Hrsg. und eingel. von Paul Hoffmann und Christoph Heil

Paul Hoffmann, Christoph Heil (Hrsg.)

Wissenschaftliche Buchgesellschaft , Peeters Publishers
EAN: 9783534223961 (ISBN: 3-534-22396-9)
194 Seiten, paperback, 14 x 22cm, 2009

EUR 19,90
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Die Spruch- oder Logienquelle, nach der weithin anerkannten »Zweiquellentheorie« neben Markus die zweite Quelle des Matthäus und Lukas, gilt der neu-testamentlichen Forschung als Dokument der Theologie und Geschichte der judenchristlichen Israelmission und erschließt damit einen Zugang zur ältesten palästinischen Jesus-Überlieferung. Diese Neuausgabe der Studienausgabe bietet den griechischen Text von Q und verwandten Überlieferungen im Markus- und Thomas-Evangelium samt einer synoptisch angeordneten deutschen Übersetzung. Sie basiert auf der Rekonstruktion des International Q Project, an dem 42 Forscher aus Europa und Nordamerika mitgewirkt haben. Neben dem Textteil enthält der Band eine Einführung in den gegenwärtigen Stand der Q-Forschung, Anmerkungen zur Rekonstruktion, ein Wortregister und eine Auswahlbibliographie. Damit wird ein unverzichtbares Instrument für die exegetische Arbeit am Neuen Testament bereitgestellt.

»... eine vorzügliche, allen wissenschaftlichen Ansprüchen Rechnung tragende Ausgabe ...« (International Review of Biblical Studies)

»Die prophetische Kraft des Spruchevangeliums einem weiteren Leserkreis erschlossen zu haben, ist das bleibende Verdienst des vorliegenden Bandes«

(Orientierung)

Die Herausgeber:

Paul Hoffmann, geb. 1933, ist emeritierter Professor für Neues Testament an der kath.-theol. Fakultät der Universität Bamberg. Er ist federführend am International Q Project beteiligt und gab zusammen mit James M. Robinson und John S. Kloppenborg auch die »Critical Edition« heraus.

Christoph Heil, geb. 1965, ist Professor für Neutestamentliche Bibelwissenschaft an der Karl-Franzens-Universität Graz. Er ist u.a. Mitglied des Herausgeberkreises des International Q Project und bei der WBG Mitherausgeber von »Heilungen und Wunder« (B 20074-8).
Rezension
Wer sich wissenschaftlich (oder) als Religionspädagoge/in oder auch "nur" seriös als Laie für die Evangelienliteratur im Neuen Testament interessiert, kommt an der Spruchquelle Q nicht vorbei. Hier liegt die Studienausgabe für den allgemeinen Gebrauch in korrigierter und ergänzter Neuausgabe vor. Sie bietet in synoptischer Gegenüberstellung den griechischen Text und die deutsche Übersetzung von Q. Außerdem gibt sie in einer ausführlichen Einleitung über die Forschungsgeschichte und die Kriterien der Rekostruktion des Textes Rechenschaft. Damit liegt ein unverzichtbares Basisbuch für das Verständnis des Neuen Testaments vor. Wissenschaftlich-seriöse Auseinandersetzung mit den synoptischen Evangelien geht seit ca. 100 Jahren von der sog. Zwei-Quellen-Hypothese aus, derzufolge das Markusevangelium die eine Quelle für die späteren Evangelien von Matthäus und Lukas darstellen und die gemeinsam über Markus hinausgehenden Stellen aus der (verloren gegangenen) Spruchquelle Q stammen.

Thomas Bernhard, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
WBG-Preis EUR 14,90
Buchhandelspreis EUR 19,90
Die Spruch- oder Logienquelle Q, die dem Lukas- und dem Matthäusevangelium bereits als Quelle zur Verfügung stand, ist das Dokument der ältesten für uns noch greifbaren Jesus-Überlieferung. Ein internationales Forscherteam hat in mehr als 15 Jahren den Text von Q möglichst genau rekonstruiert. Diese Studienausgabe bietet den griechischen Text mit deutscher Übersetzung und eine ausführliche Einleitung. Sie ist ein unverzichtbares Arbeitsinstrument für die neutestamentliche Exegese, für das Verständnis der Bibel und für das Theologiestudium.
Die sog. ›Zweiquellentheorie‹ für die synoptischen Evangelien gilt heute als Konsens in der neutestamentlichen Exegese: Danach haben Matthäus und Lukas neben Markus auch noch eine zweite schriftliche Quelle benutzt. Da sie hauptsächlich Worte Jesu enthält, nennt man sie die Spruchquelle oder Logienquelle Q. Heute geht man allgemein davon aus, dass diese Spruchsammlung im Kreis judenchristlicher Wanderprediger im galiläisch-syrischen Raum entstanden ist. Die Logienquelle Q führt uns somit zur ältesten heute greifbaren Jesus-Überlieferung zurück. Daraus erklärt sich auch das große Interesse der neutestamentlichen Exegese an einer möglichst genauen Rekonstruktion. Von 1989 bis 1996 hat ein Team von 42 europäischen und nordamerikanischen Wissenschaftlern an der exakten Rekonstruktion der Logienquelle Q gearbeitet. Das Ergebnis wurde in einem umfangreichen Werk publiziert. Hier liegt nun die Studienausgabe für den allgemeinen Gebrauch in korrigierter und ergänzter Neuausgabe vor. Sie bietet in synoptischer Gegenüberstellung den griechischen Text und die deutsche Übersetzung von Q. Außerdem gibt sie in einer ausführlichen Einleitung über die Forschungsgeschichte und die Kriterien der Rekostruktion des Textes Rechenschaft. Damit liegt ein unverzichtbares Basisbuch für das Verständnis des Neuen Testaments vor.

Paul Hoffmann, geb.1933, ist emeritierter Professor der Neutestamentlichen Wissenschaften an der Universität Bamberg. Zusammen mit Christoph Heil ist er Herausgeber des Bandes ›Spruchquelle Q‹

Rezensionen
»... brachte die Wissenschaftliche Buchgesellschaft die erste deutschsprachige Ausgabe eines der frühesten christlichen Dokumente auf den Markt, der sogenannten Spruchquelle Q: eines christlichen Dokuments aus dem Innern des antiken Judentums, eines Dokuments, in dem heftig innerjüdisch polemisiert und zugleich eine Wurzel abendländischen Pazifismus gelegt wurde ... Eine internationale Forschergruppe rekonstruierte in jahrelanger philologischer und historischer Kleinarbeit den griechischen Wortlaut des Spruchbüchleins, dessen Stoffe nicht nur von den Evangelisten Matthäus und Lukas, sondern auch außerbiblischen Autoren wie dem des Thomasevangeliums zitiert wurden. Die Bamberger Neutestamentler Paul Hoffmann und Christoph Heil machen das Resultat des Forschungsprojekts der breiten deutschen Öffentlichkeit zugänglich, indem sie es mit einer geglückten deutschen Übersetzung versehen, eine historische Einleitung in das Werk liefern und Interessierte sogar den Rekonstruktionsprozess nachvollziehen lassen. Auf diese Weise wird ein frühchristlich-jüdisches Dokument erschlossen, das einmal mehr die Pluriformität des frühen Christentums illustriert ... Das Spruchbüchlein Q, ein Dokument des Juden- wie des Christentums gleichermaßen, wird den jüdisch-christlichen Dialog befruchten.« Frankfurter Allgemeine Zeitung

»Die griechisch-deutsche Studienausgabe der Spruchquelle Q liefert tiefe Einblicke in die Entstehungsgeschichte der fundamentalen Texte unseres Glaubens ... Bei allem wissenschaftlichen Anspruch ist das Buch empfehlenswert, auf jeden Fall für Theologen, auch in der Ausbildung. Es ist darüber hinaus für alle interessant, die auf der Suche nach dem Ursprung der christlichen Botschaft sind.« Amtsblatt für die Diözese Regensburg

»... genau hierin dürfte auch die wichtigste Funktion der Logienquelle für Theologie und Kirche bestehen: die Botschaft des historischen Jesus als entscheidendes Offenbarungsereignis festzuhalten – als prophetisches Zeugnis gegen alle menschenfeindlichen Mächte in Kirche und Welt. Welch kritisches Potential gegen die gängigen Christus-Klischees und christentümlichen Verdrehungen in der Logienquelle stecken, wird allein schon an ihrer Stellung zu Krieg und Gewalt deutlich ... Die radikale Friedfertigkeit (Jesu und) der Q-Gruppe ... trägt die Verheißung des Lebens: Die Botschaft des Menschensohns zählt und wird sich letztendlich bewähren! Diese prophetische Kraft des Spruchevangeliums einem weiteren Leserkreis erschlossen zu haben, ist das bleibende Verdienst des vorliegenden Bandes.« Orientierung

»... eine vorzügliche, allen wissenschaftlichen Ansprüchen Rechnung tragende Ausgabe ...« International Review of Biblical Studies

»Vor allem den Theologinnen und Theologen unter unserer Leserschaft kann diese Ausgabe wärmstens empfohlen werden, da sie das Erfassen frühester christlicher Verkündigung erleichtert und die Übernahme unreflektierter theologischer Pauschalurteile erschwert.« Beiträge Pädagogischer Arbeit

Inhaltsverzeichnis
Vorwort 7

Christoph Heil: Einleitung 11

1. Die Entwicklung der Q-Hypothese 11

2. Das Wesen des Christentums: Die Worte Jesu aus Q, dem Markusevangelium oder die Christusverkündigung des Paulus? 12

3. Q als eigenständiger Strang urchristlicher Verkündigung 13

4. Struktur von Q 14

5. Literarische Entstehung von Q 15

6. Gattungen) von Q 18

7. Verfasser bzw. Bearbeiter und Adressaten von Q 20

8. Zeit, Ort und Zweck der Endredaktion von Q 21

9. Zur Theologie von Q 23

10. Q und der historische Jesus 26

11. Q in der Geschichte des frühen Christentums 27

Kritische Zeichen 29

Text und Übersetzung der Spruchquelle Q 31

Paul Hoffmann: Anmerkungen zur Textrekonstruktion der Critical Edition of Q 115

John S. Kloppenborg: Konkordanz (bearbeitet von Paul Hoffmann) 145

Die Q-Texte in matthäischer Anordnung 169

Die Dubletten im Markusevangelium zu Q 173

Die Parallelen des Thomasevangeliums mit Q 175

Bibliographie 177


Leseprobe
Q in der Geschichte des frühen Christentums
»Nimmt man die Bedeutung von Q und dessen Trägerkreis ernst, hat das Konsequenzen für die Darstellung der Geschichte des frühen Christentums. In den Jahrzehnten nach Ostern bildet neben den drei verschiedenen Entwicklungslinien des paulinischen, synoptischen und johanneischen Christentums Q mit seiner Trägergruppe eine vierte Entwicklungslinie. Diese ermöglicht den Zugang zu Geschichte und Theologie der frühen palästinischen Jesus-Bewegung.
Entgegen einer einlinigen romantisch-harmonischen Entfaltung des christlichen Glaubens wird man auf plurale ›Entwicklungslinien‹ aufmerksam. Die Eigenart und Eigenständigkeit von Q entlarvt die These von einer im ersten Jahrhundert n.Chr. allgemein anerkannten ›Dogmatik‹ als anachronistisch und apologetisch.
In Q liegt ein sehr frühes Zeugnis des Judenchristentums vor. Dieser Aspekt gewinnt zunehmende Bedeutung, da das Judenchristentum wachsendes wissenschaftliches Interesse genießt, ohne dass Q dafür bisher ausreichend ausgewertet wurde. Auch die Bedeutung des an Judenchristen und Juden adressierten Q-Dokuments für den heutigen christlich-jüdischen Dialog wurde bisher kaum untersucht.«