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Die Schrift Die hebräische Bibel - Das Alte Testament Verdeutscht von Martin Buber gemeinsam mit Franz Rosenzweig

Gesamtausgabe (4 Bände)
- Die fünf Bücher der Weisung
- Bücher der Geschichte
- Bücher der Kündung
- Die Schriftwerke
Die Schrift
Die hebräische Bibel - Das Alte Testament


Verdeutscht von Martin Buber gemeinsam mit Franz Rosenzweig



Gesamtausgabe (4 Bände)

- Die fünf Bücher der Weisung

- Bücher der Geschichte

- Bücher der Kündung

- Die Schriftwerke

Martin Buber, Franz Rosenzweig

Gütersloher Verlagshaus
EAN: 9783579025902 (ISBN: 3-579-02590-2)
2650 Seiten, Festeinband mit Schutzumschlag, 14 x 21cm, 1997

EUR 128,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
HINWEISE:

Die Schrift (Hebräische Bibel: Tenach/christlich: Altes Testament) umfaßt nach jüdischer Überlieferung 24 Bücher. Die Verdeutschung von Martin Buber und Franz Rosenzweig fußt auf dem masoretischen Text (hebräisch Masora = Oberlieferung). Dieser hat die Textgestalt, die durch palästinensische und babylonischjüdische Gelehrte im 7.-10. Jh. durch Vokalisation des ursprünglich konsonantischen Textes, Akzentuierung, Einteilung in Verse und Abschnitte endgültig fixiert worden ist.

Die frühen christlichen Kirchen konnten den jüdischen Kanon schon deshalb nicht übernehmen, weil dieser sich erst später definitiv herausgebildet hat. In christlicher Überlieferung, die der Septuaginta (griechische AT-Übersetzung, begonnen im 3. Jh.v.) folgt, haben daher viele Bücher der Schrift andere Namen, der Kanon eine andere Zusammensetzung und Reihenfolge. Um für den heutigen Leser die Orientierung zu erleichtern, sind in den Inhaltsverzeichnissen der vorliegenden Neuausgabe die christlichen Namen der biblischen Bücher in eckigen Klammern [...] beigefügt.

Von der Neuausgabe 1997 an ist die Kapitel- und Verszählung der biblischen Bücher in den Text eingearbeitet worden: halbfette Ziffern am linken Seitenrand = Kapitel in der üblichen Zählung (Übersicht: siehe Inhaltsverzeichnis); normale Ziffern am linken Rand = Verse. Die senkrechten Striche im Text markieren jeweils das Versende.

Über die Geschichte der Bibelverdeutschung von Buber/Rosenzweig orientiert der Text auf der Innenseite dieses Umschlags.



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Hinweise zur Geschichte der Bibelverdeutschung

Der Anstoß zu dieser neuen Obersetzung der Hebräischen Bibel kam von dem Verleger Lambert Schneider, und so begannen im Mai 1925 Martin Buber und Franz Rosenzweig gemeinsam mit der Verdeutschung der Schrift, des sog. Alten Testamentes. In ihrer Arbeit folgten sie einem völlig neuen Obersetzungsprinzip: Zum einen gingen Buber und Rosenzweig davon aus, daß die biblischen Texte ursprünglich in mündlichem Vortrag überliefert wurden. Die für den Sprecher notwendigen Atempausen bestimmten die Form der biblischen Texte: Sinneinheiten wurden in Atemeinheiten vorgetragen. Dieser gesprochene Charakter der Schrift wird in Buber und Rosenzweigs Übertragung ins Deutsche bewahrt. „Auch unsere Verdeutschung der Schrift will 'ausgerufen' werden." (Buber)

Zum anderen konnten die Hörer der hebräischen Texte durch Wiederholungen von Wörtern, Wortstämmen, Wortgefügen verschiedene Textstellen im gleichen Abschnitt, in verschiedenen Abschnitten oder auch in unterschiedlichen Büchern aufeinander beziehen und als gegenseitige Erläuterungen verstehen: „Die Bibel will als Ein Buch gelesen werden, so daß keiner ihrer Teile in sich beschlossen bleibt, vielmehr jeder auf jeden zu offengehalten wird" (Buber).

Die fünf Bücher der Weisung sind der älteste Teil der „Bibelverdeutschung", wie Buber und Rosenzweig ihre Arbeit nannten, um zu verdeutlichen, daß es ihnen darum ging, die Wirklichkeit der Bibel in unserer Sprache neu zu erwecken - so daß die deutsche Sprachgestalt der hebräischen entspricht, sie 'verdeutscht'. Die erste Ausgabe erschien in fünf Einzelbänden sukzessive von Dezember 1925 bis Mai 1927 bei Lambert Schneider in Berlin. Im Oktober 1930 folgte, ebenfalls bei Lambert Schneider, die sog. „Logenausgabe", eine „Neubearbeitete Ausgabe" der Bücher der Weisung in einem Band, ausschließlich hergestellt im Auftrag und für die „Großloge VIII U.O.B.B." (unabhängiger Orden Bne Briss, „Söhne des Bundes"), die nicht in den freien Handel gelangte. 1932 hat dann der Schocken Verlag, Berlin, von Lambert Schneider die Schrift übernommen. Er selbst wurde von Salman Schocken, dem neuen Verleger, zum Verlagsleiter bestellt, und hat dann die bis dahin in elf Bänden erschienenen Einzelausgaben weitergeführt. Im März 1931 war bei Lambert Schneider die vorerst letzte Einzelausgabe mit dem Buch „jirmejahu" erschienen; im Jahr 1937 konnte als Band XV, Das Buch Gleichsprüche herausgegeben werden, dann aber brach das unternehmen der Einzelausgaben ab. Zuvor war noch 1934/35 eine weitere Ausgabe, wiederum einbändig, die „neue, revidierte Fassung", als Band I einer auf drei Bände angelegten „Billigen Neuausgabe" der Schrift, auch unter dem Titel „Volksausgabe" bekannt, vom Schocken Verlag, Berlin herausgebracht worden. Im März 1938 wanderte Martin Buber nach Palästina aus, und Ende 1938, nach der „Kristallnacht", wurde der Schocken Verlag geschlossen, der in seiner letzten Ankündigung, im Herbst 1938, verlauten ließ: „Der XVI. Band, 'Das Buch Ijob', ist in Vorbereitung."

Erst spät kam die Vollendung zustande. In den Jahren 1954-1962 erschien im Jakob Hegner Verlag, Köln & Ölten, eine neue Ausgabe der Schrift in vier Bänden: neu bearbeitet in den bis 1937 erschie-

nenen Teilen, ergänzt im 4. Band. 'Die Schriftwerke', um die noch fehlenden Bücher, vom Buche Ijob an. Der Band Die fünf Bücher der Weisung erschien 1954 als erster neu, gefolgt von zehn Neuauflagen, darunter einer Sonderausgabe in der Reihe „Die Bücher der Neunzehn" (Band 159) im März 1968. Mit der jetzt erschienenen Neuausgabe 1997 liegt die 12. Auflage vor, und analog verlief die Entwicklung bei den weiteren drei Bänden Bücher der Geschichte, Bücher der Kündung, Die Schriftwerke, nur mit den jeweils gesonderten Auflagenzählungen. In fast jedem der zu seinen Lebzeiten erschienenen Neudrucke hat Buber den Text wiederum revidiert. 1974, knapp 50 Jahre nach Erscheinen des ersten Bandes, kehrte Buber/Rosenzweigs Bibelverdeutschung in den nun von Lothar Stiehm in Heidelberg fortgeführten Lambert Schneider Verlag zurück. Hier erschien die vierbändige Ausgabe 1976 bis 1979 -gründlich durchgesehen und bereinigt - unter Fortsetzung der Hegnerschen Auflagenzählung - ein weiteres Mal neu. Es wurden dabei auch die letzten Änderungen Bubers aus seinen Arbeitsexemplaren berücksichtigt, so daß mit dieser Ausgabe die letzte, aus Bubers Hand stammende Textfassung der Schriftverdeutschung vorlag.

Eine erste zusammenfassende Rechenschaft über die „Absichten und Aufgaben unserer Schriftverdeutschung" gab der von Buber selbst herausgegebene Sammelband: Martin Buber und Franz Rosenzweig, Die Schrift und ihre Verdeutschung (Berlin; Schocken Verlag 19361.

Im Band zwei, Schriften zur Bibel, der dreibändigen Ausgabe: Martin Buber, Werke (München und Heidelberg 1964), sind in der sechsten Abteilung die Arbeiten Bubers vereinigt, welche die Methode seiner Bibelverdeutschung darzulegen suchen. Reiche Materialien und Einsichten vermittelt der Briefwechsel zwischen Buber und Rosenzweig, der in einander ergänzender Auswahl an zwei Stellen zu finden ist: 1. Martin Buber. Briefwechsel aus sieben Jahrzehnten, Band 11: 1918-1938 (Heidelberg 1973); 2. Franz Rosenzweig, Der Mensch und sein Werk. Gesammelte Schriften. I. Abteilung: Briefe und Tagebücher, 2. Band: 1918-1929 (Den Haag 1979), hier nur die Briefe Rosenzweigs. In der IV. Abteilung der Franz Rosenzweig-Ausgabe, Sprachdenken im Übersetzen, ist 1984 als 2. Band eine Auswahl aus Franz Rosenzweigs „Arbeitspapieren zur Verdeutschung der Schrift" erschienen, hrsg. von Rachel Bat-Adam (Dordrecht: Mar-tinus Nijhoff Publishers). Dieser Band enthält Ausschnitte aus Rosenzweigs Arbeitspapieren zu folgenden Büchern der Bibelverdeutschung: Im Anfang - Namen - Er rief - In der Wüste - Reden - Jehoschua - Richter - Schmuel - Könige - Je-schajahu.

Die in Vorbereitung befindliche Martin Buber-Werkausgabe wird sowohl Martin Bubers Schriften zur Bibelverdeutschung als auch seinen Part aus den Arbeitspapieren für den Leser zugänglich machen.

Die jetzt vorliegende Neuausgabe der Schrift wurde in allen Teilen vollständig neu gesetzt und auf Fehler durchgesehen. An wenigen Stellen, die im Text eigens gekennzeichnet wurden, mußten bislang unentdeckte Auslassungen oder offenkundige Fehler aus früheren Ausgaben ergänzt oder korrigiert werden. Ganz neu hinzugekommen ist die Verszählung und die Markierung der Versenden. Gegenüber vorhergehenden Ausgaben blieb aber der Text seitenidentisch, so daß der Leser „alte" und neue Ausgaben ohne Einschränkung parallel benutzen kann.




Rezension
Als Student lernte ich diese kraftvolle, verzaubernde Textversion bei Prof. Seifermann kennen.
Leisten konnte ich sie mir nicht, deshalb schrieb ich große Teile aus Bubers Genesis ab. Das war eine der wichtigsten Erlebnisse meines Theologiestudiums!
Alles weitere wird durch die folgenden Zitate (abgedruckt auf dem Umschlagseiten der Bücher) wesentlich besser erklärt.
Christoph Ranzinger, lehrerbibliothek.de


"Diese Deutsche Bibel ist eine der höchsten Leistungen der deutschen Sprache unserer Zeit"

(Hermann Hesse)


"Diese Bibelübersetzung will nicht gelesen,
sondern gesprochen werden.
Die Buber/Rosenzweigsche Bibel ist...
eine Phonometrie der Bibelursprache.
Nur dazu dient die sorgfältige Formung
des Ausdrucks.
Die Übersetzer sind in den Sinn
des Bibelwortes eingedrungen,
nicht um der Form willen, nicht um der
Ästhetik willen, sondern um den wahren
Sinn der Thora zu verdeutschen."

(Martin Cohen)


"... der auffälligste Zug an Bubers Übersetzung:
die minutiöse Sorgfalt, mit der die deutsche
Übersetzung sich an den Urtext hält.
In einem ist sie ganz gelungen:
in der Aufspürung der ursprünglichen
Satzzusammenhänge.
Was damit gemeint ist, deutet das Druckbild dem ersten Hinsehen an: der massive Block des Satzspiegels ist hier in der Weise aufgelöst, daß die Sätze
wieder für sich stehen, als selbständige in sich geschlossene Ganzheiten."

(Claus Westermann)


"Es gehört zu den großartigen Paradoxien
dieses Unternehmens, daß in einer
Übersetzung, die die Bibel... als Wort Gottes
übersetzt, der Name Gottes... nicht erscheint.
Er wird hineingenommen in die betonte Heraushebung: Ich, Du und Er,
durch die er allein ... vernehmbar wird. Unter den vielen und kühnen
Neuerungen dieser Übersetzung ist das nicht das geringste."

(Gershom Scholem)


"Es gibt kein stummes Lesen in Israel. Lesen,
hebräisch Karah, heißt ausrufen. Auch Übersetzung
muß daher mündliche Rede ergeben.
Damm hat Buber auch nicht nur die sich ausdrücklich
liedhaft gebenden Stücke in Verse abgeteilt, sondern gleichfalls Gesetzes- und Geschichtsbücher.
Buber erzielt nicht nur eine uns noch ungewohnte
Strenge und neuartige Schönheit der Übersetzung,
sondern eine Genauigkeit ohnegleichen."

(Johann Christoph Hampe)


"Diese neue Verdeutschung der Bibel... hat den Rang einer wirklichen Nachschöpfung... Das Ergebnis ist wunderbar, der Leser sieht sich einer ihm zunächst beinahe fremden Bibel gegenüber, er findet und ahnt ganz neue Klänge, Zusammenhänge, Deutungsmöglichkeiten."

(Hermann Hesse)
Verlagsinfo
Dieser Verdeutschung der Schrift, die Buber nach Rosenzweigs Tod allein zu Ende führte, gelingt es, den Charakter der hebräischen Bibeltexte in deutscher Sprache neu zu schaffen. Sie steht so nahe an der hebräischen Bibel wie keine andere Übersetzung.

"Diese neue Verdeutschung der Bibel ... hat den Rang einer wirklichen Nachschöpfung ...
Das Ergebnis ist wunderbar, der Leser sieht sich einer ihm zunächst beinahe fremden Bibel gegenüber, er findet und ahnt ganz neue Klänge, Zusammenhänge, Deutungsmöglichkeiten."
(Hermann Hesse)
Inhaltsverzeichnis
1. Die fünf Bücher der Weisung
Pentateuch/Fünf Bücher Mose


INHALT:
Das Buch Im Anfang [Genesis].
Das Buch Namen [Exodus].
Das Buch Er rief [Levitikus].
Das Buch In der Wüste [Numeri],
Das Buch Reden [Deuteronomium].


2. Bücher der Geschichte

INHALT: Das Buch Jehoschua [Josua].
Das Buch Richter.
Das Buch Schmuel [Samuel],
Das Buch Könige.


3. Bücher der Kündung

INHALT:
Das Buch Jeschajahu [Jesaja].
Das Buch Jirmejahu [Jeremia],
Das Buch Jecheskel [Hesekiel/Ezechiel],
Das Buch der Zwölf:
Hoschea [Hosea]. Joel. Arnos. Obadja. Jona. Micha. Nachum [Nahum]. Chabakkuk [Habakuk]. Zfanja [Zephanja]. Chaggaj [Haggai], Secharja [Sacharja]. Malachi [Maleachi].


4. Die Schriftwerke

INHALT:
Das Buch der Preisungen [Psalmen].
Das Buch Gleichsprüche [Die Sprüche Salomos].
Das Buch Ijob [Hiob],

Die fünf Rollen:
Der Gesang der Gesänge [Das Hohelied Salomos].
Das Buch Rut.
Das Buch Wehe [Die Klagelieder Jeremias].
Das Buch Versammler [Der Prediger Salomo/Kohelet].
Das Buch Ester.
Das Buch Daniel.
Das Buch Esra.
Das Buch Nechemja [Nehemia].
Die Begebenheiten der Tage [1. und 2. Buch der Chronik].