Alexander von Schönburg macht allen Mittellosen Mut, dass man sich auch trotz finanzieller Flaute reich fühlen kann. Der Autor, dessen Schwester Gloria Prinzessin von Thurn und Taxis ist, war selbst schon arbeitslos und berichtet in seinem Werk, wie er es geschafft hat trotz einer längeren Phase des Selbstmitleids das Beste aus seiner Situation heraus zu holen. Sein Ratgeber "Die Kunst des stilvollen Verarmens. Wie man ohne Geld reich wird" gibt wertvolle Tipps, wie man es schafft, Vorteile der kulturellen Art aus seiner finanziellen Krise zu ziehen. Denn Wohlstand ist sowieso anstrengend und wenig unterhaltsam und Bares vulgär. Offenheit, Höflichkeit und Stil sind aufregend und interessant und Moral und Tugenden sind schließlich keine Frage des Verdienstes. Außerdem bietet die Wirtschaftskrise auch Vorteile: Man kann ein neues, vom alten Ballast befreites Leben beginnen, das man selbst bestimmen kann. Humorvoll hat der Autor Lebensweisheiten und Zitate zusammengestellt, die von dem Theaterschauspieler Paul Matic überzeugend vorgetragen werden. Von Schönburg, Jahrgang 1969, ist freier Journalist und Bestsellerautor. Er war Chefredakteur der PARK AVENUE, arbeitete u.a.für DIE ZEIT, FAZ und VOGUE und schreibt heute Kolumnen für VANITY FAIR oder BILD ROYALE.

Arthur Thömmes, lehrerbibliothek.de

Die fetten Jahre sind, let’s face it, endgültig vorbei.
So lautet das Fazit Alexander von Schönburgs nicht nur angesichts der allgemeinen Wirtschaftslage, sondern vor allem auch aus eigener Erfahrung. Er verlor vor drei Jahren seinen Job bei einer renommierten Tageszeitung in Berlin. Doch nach einer Zeit des Jammerns besann er sich auf die Kunst des sozialen Abstiegs: Meine Familie verarmt bereits seit mehreren hundert Jahren, daher finde ich es selbstverständlich, dass ich in einer Zeit wie dieser mit ein paar Ratschlägen aushelfe, wie man verarmt und sich dabei trotzdem reich fühlt. Augenzwinkernd, aber kenntnisreich streift Schönburg durch die Geschichte und landet immer wieder auch bei sich selbst: Die ersten Wochen meiner neuen Existenz als Nicht-mehr-Angestellter waren ungewöhnlich. Ich meide das Wort „Arbeitsloser“, denn zu Hause gab es genug zu tun. Meine Frau schaltete am schnellsten um und sah in mir nicht mehr den Journalisten, sondern die sehnlichst erwünschte Haushaltshilfe.