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Die Kunst des Lügens Eine sprachliche Fähigkeit und ihr moralischer Wert
Die Kunst des Lügens
Eine sprachliche Fähigkeit und ihr moralischer Wert




Simone Dietz

Rowohlt
EAN: 9783499556524 (ISBN: 3-499-55652-9)
173 Seiten, paperback, 13 x 19cm, Juli, 2003

EUR 9,90
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
LÜGEN GELTEN IM ALLTAGSGESCHÄFT ALS VERWERFLICH:



Wer einen anderen als Lügner bezeichnet, weiß, dass dies eine Beleidigung ist, die man nicht leichtfertig von sich geben darf. Auch wenn in den Augen vieler eine Notlüge bisweilen gerechtfertigt sein mag, legt doch die Betonung besonderer Umstände nahe, dass Lügen «an sich» schlecht seien. So selbstverständlich die moralische Verurteilung der Lüge im Alltag aber auch ist, so unklar ist ihre Begründung: Ist das Lügen ein Missbrauch der Sprache? Zerstören Lügen das zwischenmenschliche Vertrauen? Sind Lügen generell ein Angriff auf die Freiheit der Belogenen? Dieser Essay prüft die Einwände, die gegen das Lügen sprechen, und kommt zu dem Ergebnis, dass eine prinzipielle Verurteilung des Lügens nicht zu rechtfertigen ist. «An sich» ist das Lügen vielmehr eine besondere sprachliche Kunstfertigkeit, deren Einsatz in bestimmten Situationen durchaus angemessen ist. Insofern wendet sich dieses Buch an alle interessierten Lügner und Belogenen, die ihre Praxis besser kennen lernen wollen.
Verlagsinfo
Dieses Buch prüft in allgemeinverständlicher Form die Argumente, die gegen das Lügen sprechen, und kommt zu dem Ergebnis, daß eine prinzipielle Verurteilung des Lügens nicht zu rechtfertigen ist. "An sich" ist das Lügen vielmehr eine bemerkenswerte sprachliche Fähigkeit, die in vielen Situationen von Wert ist.
Inhaltsverzeichnis
Einleitung

1. Missbrauch der Sprache?

Absichtliche Unwahrheit und Täuschung
Die Lüge als sprachliche Täuschungshandlung
Die Forderung nach Wahrhaftigkeit
«Es regnet, und ich glaube es nicht»
Die Regeln des Lügens
Der parasitäre Charakter der Lüge
Heimlichkeit und Entdeckung der Lüge
Grauzonen der Lüge: Höflichkeit, Werbung und andere kulturelle Eigenheiten
Zusammenfassung: Gebrauch statt Missbrauch der Sprache

2. Vertrauen und Wahrheit

Vertrauen
Vertrauenspflicht?
Das «Argument der schiefen Bahn»
Vertrauen als moralisches Gut
Wahrheit
Wahrheit und Wahrhaftigkeit
Der Wert der Wahrheit
Das Recht auf Wahrheit
Zusammenfassung: das praktische Interesse an Vertrauen und Wahrheit

3. Die Freiheit der Lügner und Belogenen

Freiheit als Vermögen und als Recht
Die Instrumentalisierung der Belogenen
Autonomie und Bedürftigkeit: wohlwollende Lügen
Lüge und Gewalt: Lügen aus Notwehr
Lügen zum Schutz der Privatsphäre
Die Verantwortung der Belogenen
Selbsttäuschung
Zusammenfassung: Lügen als Angriff und Verteidigung der Freiheit

4. Schlussbetrachtung: Lügen in Privatleben und Politik

Das Private als Hort der Wahrhaftigkeit?
Verlogenheit der Politik?

Literatur

Namenregister