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Die Bergpredigt Aufruf zum Christsein
Die Bergpredigt
Aufruf zum Christsein




Eberhard Schockenhoff

Herder Verlag
EAN: 9783451341786 (ISBN: 3-451-34178-6)
304 Seiten, Festeinband mit Schutzumschlag, 14 x 22cm, 2014

EUR 25,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Die Bergpredigt gibt keine beruhigenden Antworten, sondern sie stellt Fragen, auf die es nur Antworten geben kann, die das eigene Leben verändern. Eine Auslegung der Bergpredigt für die Gegenwart wird ihrem Anspruch dann gerecht, wenn sie diese als Stachel im Fleisch der Christenheit annimmt und der Versuchung widersteht, die Seligpreisungen und die Jesusgebote der sogenannten Antithesen durch eine Entschärfungsstrategie weichzuspülen. Dieser Herausforderung stellt sich der bekannte Theologe und Ethiker Eberhard Schockenhoff.

Eberhard Schockenhoff, Moraltheologe, 1953-2020, Dr. theol., war Professor für Moraltheologie an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, 2001-2016 Mitglied des Deutschen Ethikrats, seit 2009 ordentliches Mitglied der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, seit 2010 Mitglied in der Europäischen Akademie der Wissenschaften und Künste.
Rezension
Die "Bergpredigt" (Mt 5-7), die erste große Jesus in den Mund gelegte Rede im Matthäusevangelium, ist keine Predigt oder Rede im eigentlichen Sinn, sondern eine Sammlung von Jesusworten - u.a. die Seligpreisungen und die Gegensatzsprüche (Antithesen) - zu verschiedenen Themen. Die Bergpredigt stellt einen regelmäßigen Bestandteil des Lehrplans im Religionsunterricht in fast allen Altersstufen und Bundesländern dar. Religionslehrer/innen sollten in besonderer Weise mit der Bergpredigt vertraut sein. Dieses Buch bietet im 1. Teil eine exegetische und theologische Grundlage und im 2. Teil konkretisierende Auslegung für die Gegenwart (vgl. Inhaltsverzeichnis). Der 1. Teil erörtert exegetische und theologische Grundfragen, die für das Verständnis der Bergpredigt unabdingbar sind, wenn ihre Auslegung nicht frei schwebend und ohne Rückhalt an der Überlieferungsgeschichte des Glaubens erfolgen soll. Im 2. Teil rücken die einzelnen Bausteine und Textgruppen der Bergpredigt ins Zentrum. Dabei ist keine systematische Darstellung der christlichen Ethik, wohl aber eine Erörterung ihrer Weisungen anhand exemplarischer Konkretionen beabsichtigt. Die Bergpredigt Mt 5-7 gilt vielfach als der Inbegriff christlichen Glaubens; dabei die Bergpredigt sehr unterschiedliche Auslegungen erfahren. Heutige Auslegungen beziehen die Rezeption der Bergpredigt mit ein, bleiben aber oftmals in der biblisch-exegetischen oder rezeptionsästhetischen Beschreibung stecken. Anders dieses Buch: es stellt sich dem Anspruch auf Bedeutung der Bergredigt für die Gegenwart.

Dieter Bach, lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis
Vorwort 9

Teil 1:
Exegetische und theologische Grundlagen


1. Einführung: Die Provokation der Bergpredigt 17

2. Name, Form und Aufbau der Bergpredigt 20

3. Theologische Auslegungsmodelle der Bergpredigt 30

3.1 Einfache und vollkommene Christen, Anfänger und Fortgeschrittene: Die Bergpredigt im Verständnis der frühen Kirche 31
3.1.1 Die Erfüllbarkeit der Jesusgebote 32
3.1.2 Verschiedene Lebensformen des Christseins 35
3.1.3 Voranschreiten auf dem Weg des Christseins 36
3.2 Das doppelte Regiment Gottes: Die Bergpredigt im Verständnis der Reformatoren 39
3.2.1 Das geistliche und weltliche Regiment Gottes 41
3.2.2 Der doppelte Gebrauch des Gesetzes 45
3.3 Ausnahmeethos und neue Gesinnung, politische Revolution und Sündenbewusstsein: Das Verständnis
der Bergpredigt im 20. Jahrhundert 47
3.3.1 Interimsethik bis zur Wiederkunft Christi 47
3.3.2 Gesinnungsethik in der Gegenwart 54
3.3.3 Jesus Christus als die Erfüllung des Gesetzes 58
3.3.4 Die Forderung nach einem Christentum der Tat 62
3.4 Rückblick auf die historischen Auslegungsmodelle der Bergpredigt 68

4. Brennpunkte der exegetischen Diskussion um die Bergpredigt 79

4.1 Die Jünger und die Volksmenge als primäre und sekundäre Adressaten 80
4.2 Der sozialgeschichtliche Hintergrund 83
4.3 Die Stellung Jesu zum Gesetz 89
4.3.1 Die Verortung desMatthäusevangeliums im jüdischen Kontext 89
4.3.2 Die Rückfrage nach dem historischen Jesus 90
4.3.3 Alternative Übersetzungen des »Ich aber sage euch« 93
4.3.4 Das Neue der Ethik Jesu 98
4.3.5 Die Bibel Israels als Wort Gottes 100
4.4 Der Zuspruch des Evangeliums und das Christentum der Tat 102

5. Die innere Einheit der Bergpredigt: Das Ineinander von bedingungsloser Zuwendung
Gottes und ethischer Forderung 108

5.1 Eine Ellipse mit zwei Polen 111
5.2 Die Ethik Jesu zwischen Paulus und Matthäus 114
5.3 Das Verhältnis zwischen den Seligpreisungen und den Antithesen 116
5.4 In welchem Sinn sind die Forderungen der Bergpredigt radikal? 122

Teil 2:
Eine Auslegung für die Gegenwart
Exemplarische Konkretionen


1. Die Bergpredigt als Lehre Jesu 127

2. Die Seligpreisungen 135

2.1 Seligpreisungen außerhalb der Bergpredigt 135
2.2 Schwierigkeiten der Übersetzung: Glücklich oder selig? 137
2.3 Das Neue der Seligpreisungen Jesu 139
2.4 Selig, die arm sind vor Gott 143
2.5 Selig die Trauernden 150
2.6 Selig, die keine Gewalt anwenden 152
2.7 Selig, die hungern und dürsten nach der Gerechtigkeit 156
2.8 Selig die Barmherzigen 158
2.9 Selig, die ein reines Herz haben 164
2.10 Selig, die Frieden stiften 166
2.11 Selig, die um meinetwillen verfolgt werden 172
2.12 Die Seligpreisungen als Anfrage an unseren Lebensstil 176

3. Salz der Erde und Licht der Welt 179

4. Die größere Gerechtigkeit 189

5. Die Antithesen 197

5.1 Von der Kontrolle des Zorns und der Versöhnung 203
5.2 Von der Ehe und der Ehescheidung 210
5.3 Vom Schwören 218
5.4 Von der Vergeltung 221
5.5 Von der Feindesliebe 224

6. Das Verbot zu richten 238

7. Die Warnung vor der Heuchelei 243

8. Das Vaterunser 248

9. Die Goldene Regel 264

10. Von der falschen Sorge 272

11. Vom Tun der Worte Jesu und vom Haus auf dem Felsen 279

Anmerkungen 282
Personenregister 300