|
Deutsche Literatur auf einen Blick
400 Werke aus 1200 Jahren - Ein Kanon
Ralf G. Bogner
Primus Verlag
EAN: 9783896786630 (ISBN: 3-89678-663-6)
384 Seiten, Festeinband mit Schutzumschlag, 18 x 25cm, 2009, mit Register
EUR 29,90 alle Angaben ohne Gewähr
|
|
Umschlagtext
400 Werke aus 1200 Jahren
• 1200 Jahre deutsche Literaturgeschichte auf einen Blick
• 400 Einzelartikel von ausgewiesenen Spezialisten
• Aktuelle Informationen zu Überlieferung, Gattung, Inhalt, Rezeption und biographischem Kontext
• Praktische Register zu Personen und Werken
Ob „Lulu“ oder „Buddenbrooks“, „Grüner Heinrich“, „Werther“ oder „Nibelungenlied“: Dieses praktische Nachschlagewerk gibt einen kompakten Überblick über die deutschsprachige Literatur. Klar strukturierte Einzelartikel stellen die wichtigsten Werke in chronologischer Folge vor und bieten aktuelle Informationen zu Überlieferung, Gattung, Inhalt und Aufbau der Texte sowie zur Rezeption. Darüber hinaus wird jedes Werk in den Kontext der jeweiligen Epoche gestellt und mit Blick auf Biographie und Gesamtwerk des Autors beschrieben. Die Auswahl der Werke beruht auf einer breit angelegten empirischen Untersuchung. Die hohe fachliche Qualität und die gute Benutzbarkeit machen den Band für jeden literarisch Interessierten unverzichtbar.
Das Handbuch gibt einen kompakten Überblick über die deutschsprachige Literatur vom 8. Jahrhundert bis zur Gegenwart.
Die Einzelartikel stellen die wichtigsten Werke in chronologischer Folge vor und bieten aktuelle Informationen zu Überlieferung, Gattung, Inhalt und Aufbau der Texte sowie zur Rezeption. Darüber hinaus wird jedes Werk in den Kontext der jeweiligen Epoche gestellt und mit Blick auf Biographie und Gesamtwerk des Autors beschrieben. Die Auswahl der Werke beruht auf einer breit angelegten empirischen Untersuchung.
Das ideale Nachschlagewerk für jede Gelegenheit!
Rezension
Jede Kultur verfügt über ein literarisches Gedächtnis und speichert darin ein bestimmtes Reservoir an ausgewählten Texten, einen Kanon. Mittels verschiedenster Wertungskriterien werden aus dem Gesamtbestand literarischer Überlieferung gewisse Texte herausgehoben und für erinnerungswürdig befunden. Dieses literarische Gedächtnis bleibt nicht konstant. Neue Texte können kanonisiert, alte Texte ent-kanonisiert werden. Dieses Handbuch wendet sich dem Kanon der Schönen Literatur in deutscher Sprache zu: die 400 bekanntesten literarischen Werke. Alle Artikel zu den einzelnen Werken sind standardisiert aufgebaut: Datierung, Autorname, Werktitel, Überlieferung (Ü), Gattung (G), Inhalt, Thema, Aufbau (I), biographischer Kontext (B), Werkgeschichte (W), Epochenkontext (E), Rezeption (R), Ausgabe zur Lektüre (A).
Jens Walter, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Zum Herausgeber:
Ralf Georg Bogner, geb. 1967, ist Inhaber des Lehrstuhls für Neuere deutsche Philologie und Literatur an der Universität des Saarlandes.
"... bietet "Deutsche Literatur auf einem Blick" viel Wissenswertes über die kanonischen Werke der deutschen Literaturgeschichte. Die Artikel sind wissenschaftlich fundiert und enthalten, sprachlich gut verständlich aufbereitet, die wesentlichen Aspekte der jeweiligen Texte. Alles in allem ein hervorragendes Nachschlagewerk für Schüler, Studenten und alle Literaturbegeisterten."
Literaturmark.info
"Insgesamt ein guter Kanon der deutschen Literatur, der nach empirischen Daten erstellt wurde und mit knappen, leicht verständlichen Texten wichtige Informationen zu den bedeutensten Werken der deutschen Literatur wiedergibt."
Media-mania.de
Inhaltsverzeichnis
Einleitung 7
Abkürzungsverzeichnis 15
Kanon der deutschen Literatur 17
Personen- und Werkregister 353
Leseprobe:
« 1905
Heinrich Mann Professor Unrat oder Das Ende eines Tyrannen
Ü Der Roman entsteht 1904 und wird 1905 erstveröffentlicht. G Roman.
Professor Raat, ein despotischer Gymnasiallehrer und Menschenfeind, der von seinen Schülern wegen seines Namens nur Professor Unrat genannt wird, verfolgt den ihm verhassten Schüler Lohmann in eine Hafenspelunke, um ihn in einer verfänglichen Situation zu überraschen. Dort verfällt er jedoch der Tänzerin Rosa Fröhlich. Sein erotisches Verhältnis mit dieser Frau führt zu einem gesellschaftlichen Skandal, der Raat seine Anstellung und seinen guten Ruf in der bürgerlichen Welt kostet. Der nun folgende soziale Abstieg hindert ihn aber nicht daran, Rosa zu heiraten. Indem er mit ihr einen Amüsierbetrieb mit integriertem Bordell und Spielbank eröffnet, mutiert der ehemalige Lehrer zum Anarchisten und Schuldenmacher, der sich nicht mehr an die moralisch-ethischen Wertmaßstäbe der Gesellschaft gebunden fühlt, die ihn verstoßen hat. Allabendlich bringt er die kleinbürgerlichen Honoratioren der Stadt, die sich bald schon in seinem Etablissement einfinden, skrupellos um ihr Geld und ihre Reputation. Als allerdings der ehemalige Schüler Lohmann mit Rosa anbandeln will, verliert Raat aus Eifersucht die Selbstkontrolle. Der Versuch, seine Ehefrau zu erwürgen, misslingt jedoch. Als er erkennen muss, dass Lohmann der Einzige ist, den er nicht moralisch korrumpieren und so in seine Gewalt bringen kann, stiehlt Raat ihm in seiner Verzweiflung darüber die Brieftasche. Letztendlich wird er zusammen mit Rosa von der Polizei verhaftet.
B Manns gesellschaftskritischer Roman ist Teil seines politischen Engagements, das sich u. a. in Essays manifestiert, in welchen er sich gegen jede Form von willfährigem Untertanentum stellt. W Eine satirische Darstellung der Doppelmoral des Kleinbürgers der Wilhelminischen Zeit findet sich auch in Manns Romanen Im Schlaraffenland (1900) und Der Untertan (-» 1914/1918).
E Die Erstveröffentlichung des Professor Unrat stellt den Beginn des sozialkritisch-satirischen Romans in der deutschen Literatur des 20. Jahrhunderts dar. Ferner steht der Roman auch in einem inhaltlichen Zusammenhang mit literarischen Texten der Jahrhundertwende, welche die Schule des Wilhelminismus als Zwangssystem bloßstellen. Dazu zählen etwa F. Wedekinds Frühlings Erwachen (-» 1891), E.Strauß' Freund Heln (1902) oder H. Hesses Unterm Rad (1906). R Der Roman gelangt erst in Folge von J. v. Sternbergs Verfilmung mit E.Jannings und M. Dietrich unter dem Titel Der blaue Engel (1930) zu weltweiter Geltung.
A H. M.: Professor Unrat oder Das Ende eines Tyrannen. Studienausg. in Einzelbden. 13. Aufl. Hg. v. R-R Schneider. Frankfurt/Main 2003. [Leseausg.]
D. Schmitt
|
|
|