lehrerbibliothek.deDatenschutzerklärung
Deutsch-Abitur: Die literarische Erörterung
Deutsch-Abitur: Die literarische Erörterung




Thomas Möbius

Bange Verlag
EAN: 9783804415546 (ISBN: 3-8044-1554-7)
91 Seiten, Loseblattsammlung, 21 x 30cm, Oktober, 2004

EUR 14,90
alle Angaben ohne Gewähr

Rezension
Die literarische Erörterung wird als besonders schwierige Aufsatzform empfunden, da sie ein großes Vorwissen über die literarische Thematik verlangt. Kenntnisse über Leben und Werk eines Autors sind genause unabdingbar wie das sichere Beherrschen des Argumentierens. Diese Kopiervorlagen erleichtern den Schülern den Umgang mit fiktionalen Texten und garantieren ein erfolgreiches Training. Zu diesem Zweck wurde jeweils ein Erwartungshorizont formuliert, der als Hilfestellung und Anregung zu verstehen ist. Durch die Blockform sind die auf stabilem Papier gedruckten Einzelblätter leicht zu entnehmen. Die optische Aufmachung ist ansprechend und übersichtlich. Insgesamt ist die Reihe 'Königs Kopiervorlagen' sehr empfehlenswert.

Georg Pfahler, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Die Kopiervorlagen wurden für die Hand des Lehrers konzipiert. Hier findet er im Unterricht bewährtes Material, das er einfach auf Papier oder Overhead-Folie kopieren kann.
Inhaltsverzeichnis
Typ A: Auf ein literarisches Werk bezogene Aufgabenstellungen

1. Jurek Becker wollte seinem Buch ursprünglich den Titel geben 'Wie ich ein Deutscher wurde'.
Erörtern Sie die Frage, ob dieser Titel dem Roman angemessener wäre als der schließlich gewählte 'Bronsteins Kinder'.

2. Ödön von Horváth wollte seinem Stück ursprünglich den Titel 'Freigesprochen' geben.
'Freigesprochen' oder 'Der jüngste Tag' - Erörtern Sie, welcher Titel Ihnen als der angemessenere erscheint.

3. In den 'Anmerkungen zu Leben des Galilei' (1939) bemerkt Bertolt Brecht: "Es wird sich so für die Theater die Frage erheben, ob sie 'Leben des Galilei' als eine Tragödie oder als ein optimistisches Stück aufführen sollen."
Erläutern Sie dieses Zitat. Erörtern Sie die beiden Möglichkeiten und begründen Sie Ihr Ergebnis.

4. "Sein Galilei hat den Mut, die wissenschaftliche Arbeit zu vertreten, obwohl sie verfolgt wird; er hat die Klugheit, sie zu erkennen, obwohl sie verhüllt wird; er versteht es, sie handhabbar zu machen; er hat das Urteil, die richtigen Empfänger auszuwählen, die sie wirksam machen; er hat die List, sie zu verbreiten."
Erläutern Sie dieses Urteil über die Hauptfigur aus Brechts 'Leben des Galilei' und setzen Sie sich damit auseinander.

5. "Mit Dorfrichter Adam hat Kleist in seinem Drama 'Der zerbrochene Krug' eine Figur gestaltet, welche über die Grenzen der Gattung "Lustspiel" hinausweist."
Erläutern Sie diese Behauptung, und setzen Sie sich mit ihr auseinander.

6. "Dass der Roman den Namen seines Helden nur im Untertitel trägt und 'Berlin Alexanderplatz' heißt, ist insofern berechtigt, als dieser Mann der Masse im Grunde nur einer jener Millionen Facetten ist, in denen sich das Phänomen Berlin spiegelt."
Setzen Sie sich mit dieser Behauptung zu Döblins Roman auseinander.

7. "Mithin treffen die Schläge Biberkopf ja nicht etwa als unentrinnbares Verhängnis, sondern weil er sich weigert, die Augen aufzumachen, zu erkennen, was er ist und was er vermag."
Erläutern Sie diese These zu Döblins Roman 'Berlin Alexanderplatz' und setzen Sie sich mit ihr auseinander.


Typ B: Auseinandersetzung mit literarischen Motiven

8. Rolle und Selbstverständnis des Außenseiters werden in der Literatur häufig thematisiert.
Erörtern Sie unter Berücksichtigung zeittypischer Merkmale die unterschiedliche Behandlung dieses Motivs an mindestens zwei literarischen Werken aus verschiedenen Epochen.


9. Verbrechen werden in der Literatur immer wieder thematisiert.
Erörtern Sie anhand zweier literarischer Werke aus unterschiedlichen Epochen die Behandlung dieser Thematik. Berücksichtigen Sie dabei auch den epochen- bzw. zeittypischen Hintergrund.

10. In literarischen Werken spielt die Verführbarkeit des Menschen nicht selten eine wichtige Rolle.
Stellen Sie anhand zweier Beispiele aus unterschiedlichen Epochen Gemeinsamkeiten und Unterschiede in der Gestlatung dieses Motivs dar. Beziehen Sie auch zeit- und epochentypische Merkmale mit ein.

11. Untersuchen und vergleichen Sie die Darstellung und Bedeutung der Familie in zwei literarischen Werken.
Beziehen Sie auch den jeweiligen literaturgeschichtlichen Hintergrund mit ein.

12. Zahlreiche Werke der Literatur stellen Künstlerfiguren in den Mittelpunkt. Charakterisieren Sie den Künstler und sein Schaffen anhand von zwei Beispielen aus verschiedenen Epochen. Gehen Sie dabei auch auf epochen- und zeittypische Merkmale ein.

13. Die "Reise" ist ein zentrales Motiv in zahlreichen Werken der erzählenden Literatur.
Erörtern Sie vergleichend und unter Berücksichtigung zeit- sowie epochentypischer Merkmale die Gestaltung des Reisemotivs in zwei epischen Werken.


Typ C: Aufgabenstellungen auf der Grundlage von Autorenaussagen

14. "Literatur zeigt nicht nur die Wirklichkeit auf, wie sie ist: Sie zeigt die Spannung zwischen dem, was ist, und dem, was sein könnte und sein sollte. Literatur hat also von Haus aus utopischen Charakter (gleichgültig, wie tief verborgen oder wie sichtbar dieser Anspruch ist). Der Anspruch ist nicht nur ein Anspruch an die Welt, wie sie ist. Er ist auch ein Anspruch an den Leser, wie er ist. Und wie er sein, was er aus sich machen könnte."
Setzen Sie sich anhand Ihrer Leseerfahrung mit Hilde Domins Auffassung von Literatur auseinander.

15. "Jeder Mensch ist ein Abgrund, es schwindelt einem, wenn man hinabsieht."
Zeigen Sie in einem Vergleich auf, wie Georg Büchners Einschätzung des Menschen in zwei literarischen Werken unterschiedlicher Epochen gestaltet wird, und gehen Sie dabei auf den jeweiligen gedanklichen und literaturgeschichtlichen Hintergrund ein.

16. "Toleranz sollte eigentlich nur eine vorübergehende Gesinnung sein: Sie muss zur Anerkennung führen. Dulden heißt beleidigen."
Setzen Sie sich mit dieser Auffassung Goethes auseinander.

17. "(...) wirkt nicht alles wie 'Karikatur'? Betrachten Sie das Ganze: Wilde Tiere brechen aus einer Menagerie aus 'und alles läuft harmonisch'! Das Säuseln eines Knaben besänftigt die Natur."
Setzen Sie sich mit dieser Kritik Gottfried Benns an Goethes 'Novelle' auseinander. Wie beurteilen Sie selbst die harmonische Lösung von Goethes 'Novelle'?

18. Nach Umberto Eco ist es eine Tendenz des zeitgenössischen Romans, "die Schranke niederzureißen, die zwischen Kunst und Vergnügen errichtet worden ist."
Setzen Sie sich anhand selbst gewählter Beispiele mit dieser Äußerung Ecos auseinander.