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Der christliche Glaube im Spiegel der Popkultur 2. korr. Auflage 2013
Der christliche Glaube
im Spiegel der Popkultur


2. korr. Auflage 2013

Ingo Reuter

Evangelische Verlagsanstalt
EAN: 9783374030170 (ISBN: 3-374-03017-3)
288 Seiten, hardcover, 16 x 23cm, 2013

EUR 38,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Das Apostolische Glaubensbekenntnis und die moderne Popkultur – geht das zusammen? Ingo Reuter versucht darzustellen, wie christliche Glaubenssätze so zu interpretieren sind, dass sie in der modernen Lebenswelt sinnhaft erscheinen.

Was das Denken und Glauben von Menschen in der Postmoderne bestimmt, lässt sich brennspiegelhaft in den Zeugnissen der populären Kultur entdecken. Werbung, Musik, Filme, Starkult und Eventkultur reflektieren das, was die Menschen heute umtreibt, das, woran sie ihr Herz hängen, um es mit Luther zu sagen.

Betrachtet man diese Phänomene mit dem neugierigen Blick des teilnehmenden Beobachters und lässt man sich darauf ein, Popkultur mitzuerleben, so ergibt sich Erhellendes und Erstaunliches über Leben und Glauben der Zeitgenossen.
Rezension
Dieses Buch, eine christliche Dogmatik im Spiegel der Popkultur, ist für die Hand der Religionslehrkraft insofern von besonderer Relevanz, als es dieselbe Intention hat wie Religionsunterricht, nämlich die Aktualisierung des christlichen Glaubens in die Gegenwart hinein. Der Autor verdeutlicht den christlichen Glauben "im Spiegel der Popkultur" (Titel). Dadurch erhellen sich Gegenwart und Tradition, Popkultur und christlicher Glaube wechselseitig. Unter Popkultur wird hier wesentlich Werbung, Musik, Film, Starkult und Eventkultur gefasst, der christliche Glaube wird am Apostolischen Glaubensbekenntnis mit seinen drei (trinitarischen: Gott - Christus - Hl. Geist) Elementen verdeutlicht, vgl. Kap. III. Daraus ergeben sich nicht nur grundsätzliche Erkenntnisse und "Spiegelungen", sondern darüber hinaus lassen sich auch zahlreiche konkrete, unterrichtspraktische Optionen für die Verschränkung von Popkultur und christlichem Glauben finden, wie sie Religionsunterricht in seinen Aktualisierungsbemühungen grundsätzlich sucht. - Fazit: In besonderer Weise für Religionslehrer/innen relevant!

Jens Walter, lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis
VORWORT 5

INHALT 6

EINLEITUNG II

I. ZUGÄNGE ZU RELIGION UND KULTUR 19

I. 1 Zwischen Praktischer und Systematischer Theologie 19
I. 1. 1 Praktische Theologie als Reflexion gelebter Religion 19
I. 1. 2 Praktisch-theologisches und systematisch-theologisches Denken: auf Bildung gerichtet 21
I. 2 Was ist Religion? 24
I. 2. 1 Funktionales Religionsverständnis 25
I. 2. 2 Religion theologisch verstehen 29
I. 2. 3 Christliche Zuspitzung eines allgemeinen Religionsbegriffs 35
I. 3 Popkultur - Unterschiedliche kulturtheoretische Zugangsweisen in theologischer Perspektive 40
I. 3. 1 Alltagskultur als Ort religiöser Sinngenerierung 41
I. 3. 2 Erlebniskultur: Intensitätssteigerung des Daseins 42
I. 3. 3 Freizeitkultur: Erfüllte Zeit als Erwartung 45
I. 3. 4 Jugendkultur als Inszenierung des Eigenen 46
I. 3. 5 Kulturindustrie und Massenkultur - bleibende Herausforderung für kritisches theologisches Denken 47
I. 3. 6 The People - Autonomie der Rezeption 48
I. 3. 7 Subkultur: marginal und avantgardistisch 50
I. 3. 8 Unterhaltung als erlösende Selbstentmächtigung 50
I. 3. 9 Volkskultur als Beheimatung 51
I. 3. 10 Populäre Kultur als emotional extrovertiert rezipierte Massenkultur mit sinngenerierendem Potential 52
I. 3. 11 Theologische Ansätze in der Popkulturforschung 54
1. 1. 12 Christlicht. kultiirliernienotillk als spiralförmiger Erschließungsprozess 58

II. QUERSCHNITTE DURCH DIE POPULÄRE KULTUR 63

II. 1 Ikonographie und Hagiographie des Pop 64
II. 2 Hymnologie 72
II. 3 Ritual und Event 81
II. 4 Narratologie 83
II. 5 Körperlichkeit 87

III. GLAUBENSSÄTZE UND IHRE POPKULTURELLE SPIEGELUNG 93

III. 1 Das Apostolikum 93

III. 2 Gott 97
III. 2. 1 Bilder Gottes 97
III. 2. 1. 1 Existenzieller Glaube an Gott statt ontologischer Festschreibung seiner Existenz 97
III. 2. 1. 2 Das Ende des personalen Theismus und die Wirkkraft der Vatermetapher 99
III. 2. 1. 3 Gott als allwissender Übervater 102
III. 2. 1. 4 Der ratlose Gott 104
III. 2. 1. 5 Gott im Taumel der Wirklichkeit 106
III. 2. 1. 6 Der nächstliegende Gott 108
III. 2. 1. 7 Der weibliche Gott 110
III. 2. 1. 8 Der mystische Gott 111
III. 2. 1. 9 Bildungsaufgabe: Bildhaftigkeit ernstnehmen 112
III. 2. 2 Theodizee und Allmacht 114
III. 2. 2. 1 Über das Misslingen aller Theodizee 114
III. 2. 2. 2 Theologische Reflexion oder religiöse Praxis? 118
III. 2. 2. 3 Leibniz reloaded - „Bruce Allmächtig" 119
III. 2. 2.4 Der schräge Blick des Glaubens als Erlösung vom Zweifel 122
III. 2. 2.5 Moderne Klagepsalmen 126
III. 2. 2. 6 Der Mensch als Ursache und Retter angesichts katastrophalen Leidens 127
III. 2. 2. 7 Bildungsaufgabe: Lösung von erster Naivität als Lösung der Theodizee 128
III. 2. 3 Schöpfung 130
III. 2. 3. 1 Gott oder Zufall? 130
III. 2. 3. 2 Schöpfung als Unterscheidung 131
III. 2. 3. 3 Gegebene Schöpfung und die Hybris menschlicher Schöpfungen 134
III. 2. 3. 4 Virtuelle Welterschaffung 135
III. 2. 3. 5 Bildungsaufgabe: Hybris als Hinweis begreifen 137

III. 3 Christus und Erlösung 138
III. 3. 1 Das Leben Jesu 138
III. 3. I. 1 Von der Leben-Jesu-Forschung zum hermeneutischen Entwurf 138
III. 3. 1. 2 Christologie zwischen Messias und Gottessohnschaft 141
III. 3. 1. 3 Jesusfilme 143
III. 3. 1. 4 Jesus von Montreal: postmoderne Verschachtelung 146
III. 3. 1. 5 Transfiguration vs. Imitation: „Wie im Himmel" - „Passion Christi" 147
III. 3. 1. 6 Geistes Kind und Leibes Frucht 149
III 3. 1. 7 Protest gegen die Reinheit 150
III. 3. 1. 8 Transfigurationen der Marienfigur 153
III. 3. 1. 9 Die unordentliche Geburt des Erlösers 157
III. 3. 1. 10 Das Schweigen des Apostolikums zum Leben Jesu zwischen Geburt und Leidensgeschichte159
III. 3. 1. 11 Die Worte Jesu - Konturen der Gottesherrschaft 160
III. 3. 1. 12 Die Wunder Jesu - Zeichen des Gottesreiches 165
III. 3. 1. 13 Die Pilatuserwähnung als Bezeugung des allzu Menschlichen im Schicksal Jesu 171
III. 3. 1. 14 Pilatus zwischen edlem Zweifler und Kalkulator der Macht 172
III. 3. 1. 15 Pilatus redivivus - die Mühlen der Bürokratie 173
III. 3. 1. 16 Bildungsaufgabe: Jesus lebendig werden lassen 176
III. 3. 2 Kreuz und Auferstehung 177
III. 3. 2. 1 Radikale Neuinterpretation eines katastrophalen Scheiterns 177
III. 3. 2. 2 Cur Deus homo? Die Frage nach Gerechtigkeit und Gnade im Handeln Gottes 179
III. 3. 2. 3 Leidender Gott und gebrochene Opferlogik 181
III. 3. 2. 4 Die Mehrdeutigkeit des Kreuzsymbols 184
III. 3. 2. 5 Kreuzigung als Skandalvehikel 185
III. 3. 2. 6 Kreuzigung als kritischer Impuls 188
III. 3. 2. 7 Das Kreuz als Leerstelle - Die Kreuzigung als anthropologisches Statement 190
III. 3. 2. 8 Drei Kreuzigungen Jesu im Film - Provokation, passionale Realisation, Transformation191
III. 3. 2. 9 Kreuzigungsanalogien im Film - Hingebungsvolle Opfer und ihre Problematik 194
III. 3. 2. 10 Bildungsaufgaben: Provokationen kritisch reflektieren - Ideologien infrage stellen196
III. 3. 2. 11 Relegation: Drei Tage Abstiegskampf 197
III. 3. 2. 12 Die Auferstehung Jesu als historische Frage im modernen Bewusstsein 199
III 3. 2. 13 Vom Mythos zum Sprachgeschehen 202
III. 3. 2. 14 Auferstehung oder Auferweckung 204
III. 3. 2. 15 Auferstehung als Rückkehr zur Verantwortung 205
III. 3. 2. 16 Auferweckung durch die Kraft der Liebe 207
III. 3. 2. 17 Auferweckung als naturmystische Transformation 208
III. 3. 2. 18 Auferweckung als technischer Albtraum 209
III. 3. 2. 19 Bildungsaufgaben: Hoffnung bebildern und das Liebesdefizit des Apostolikums überwinden 210
III. 3. 3 Himmelfahrt und Rückkehr zum Gericht 212
III. 3. 3. 1 Erhöhung und Entfernung als Inpflichtnahme des Menschen 212
III. 3. 3. 2 Rache als Gericht 215
III. 3. 3. 3 Gesellschaftliche Inklusion und Exklusion als Gerichtsanmaßung 218
III. 3. 3.4 Bildungsaufgaben: Rachsucht bändigen und Sehnsucht nach Anerkennung entschärfen 223

III. 4 Der Heilige Geist und die Kirche 226
III. 4. 1 Polyphoner Geist und polycharismatische Gemeinde 226
III. 4. 2 Teenspirit, Teamspirit und der Heilige Geist 229
III. 4. 3 Kirche als Verschwörerbande 230
III. 4.4 Bildungsaufgabe - Zutrauen zur eigenen Wahrheit 233

III. 5 Sünde und Vergebung 235
III. 5. 1 Sünde als Seinskonstitution des Menschen 235
III. 5. 2 Geschenkte Vergebung 236
III 5. 3 Sünde und Böses 237
III. 5. 4 Sünde als trivialer Trieb 239
III. 5. 5 Das hässliche Böse 240
III. 5. 6 Die Opferlogik im Horrorfilm 241
III. 5. 7 Die dunklen Souveräne des Bösen 242
III. 5. 8 Jenseits des Rationalen - Beruhigung und Beunruhigung durch die mediale Darstellung des Bösen 245
III. 5. 9 Die mediale Bändigung des Bösen 246
III. 5. 10 Der Teufel als Metapher 247
III. 5. 11 Das Luziferische der weiblichen Teufelsgestalt 250
III. 5. 12 Vergebung als Randthema einer narzisstisch geprägten Gesellschaft 252
III. 5. 13 Bildungsaufgabe: das Böse ernstnehmen und an die Versöhnungsbedürftigkeit des menschlichen Daseins erinnern 254

III. 6 Die Frage nach dem Ende 256
III. 6. 1 Auferstehung - um der Gerechtigkeit willen 256
III. 6. 2 Das Uneingelöste eines jeden Lebens 257
III. 6. 3 Lebenszeit und Ewigkeit 258
III. 6. 4 Auf dem Weg zum Tod im populären Film 261
III. 6. 5 Hinter dem Horizont 263
III. 6. 6 Paradiesische Welten: Das Jenseits im Diesseits 265
III. 6. 7 Bildungsaufgabe: Projektionen erkennen, Endlichkeit heilsam begreifen 269

LITERATURVERZEICHNIS 271

ABBILDUNGSVERZEICHNIS UND NACHWEIS DER BILDZITATE 287