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Der aufrechte Gang
Eine Geschichte des anthropologischen Denkens
Das Werk ist Teil der Reihe:
(Beck`sche Reihe: bsr;6124)
Kurt Bayertz
Verlag C. H. Beck oHG
EAN: 9783406659850 (ISBN: 3-406-65985-3)
416 Seiten, Festeinband mit Schutzumschlag, 15 x 22cm, März, 2014, mit 10 Abbildungen
EUR 14,95 alle Angaben ohne Gewähr
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Umschlagtext
Dass wir auf zwei Beinen gehen, halten wir für selbstverständlich, und doch ist der Mensch eines der ganz wenigen Lebewesen, die dazu in der Lage sind. In seinem glänzend geschriebenen Opus Magnum führt Kurt Bayertz den Leser zu nichts weniger als der Frage, was Menschsein bedeutet. Was macht den Menschen zum Menschen? Was erhebt ihn – im wahrsten Sinne des Wortes – über alle anderen Lebewesen? Was beschert ihm seine Sonderstellung, Hochmut und Rückenprobleme inklusive? Bayertz hat das Denkmotiv des "aufrechten Ganges" durch zweieinhalbtausend Jahre Geistesgeschichte verfolgt, von Ovid, in dessen Schöpfungsgeschichte der "rohe, ausdruckslose Erdenkloß" durch seine Aufrichtung erst menschlich wird, über die "aufrecht kriechenden Maschinen" bei La Mettrie, die trotz all ihrer Bemühungen stets "nur Tiere" bleiben, bis hin zum Appell an den "aufrechten Gang" im November 1989 in der DDR. Die Körperhaltung bestimmt stark das menschliche Selbstbild und findet in der Politik bis heute ihren Ausdruck im "aufrechten" Menschen als Metapher und Symbol für ein würdiges Leben.
Rezension
Gegenüber der gebundenen Ausgabe (26,95 €) von 2012 ist diese Taschenbuchausgabe von 2014 fast um die Hälfte Preis-reduziert (14,95 €). - Was ist die differentia specifica des Menschen? Was macht den Menschen zum Menschen? Das ist eine der vielen bedeutsamen Fragen der Anthropologie, der Lehre vom Menschen. Der Mensch ist das Tier, das sich selbst reflektiert und interpretiert, der Mensch ist das kulturschaffende Wesen, weil er ein Mängelwesen ist, - so oder anders lauten die Antworten. Der Autor dieses Buchs antwortet: Der Mensch ist das Wesen mit dem "aufrechten Gang"! Deshalb verfolgt er die Chiffre des aufrechten Gangs durch die Geistesgeschichte von der Antike bis in die Gegenwart. Dabei kann das Motiv des aufrechten Gang wörtlich anatomisch verstanden werden, aber auch symbolisch als privilegierte Stellung des Menschen und schließlich sogar als Metapher für den korrekten, geradlinigen Menschen und damit als Bindeglied zwischen Anthropologie und Ethik.
Oliver Neumann, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Kurt Bayertz, geb. 1948, lehrt als Professor für Praktische Philosophie an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster. Ethik, angewandte Ethik, Anthropologie und politische Philosophie gehören zu seinen wichtigsten Arbeitsgebieten.
Presse:
Das ist eine anspruchsvolle aber auch sehr unterhaltsame Lektüre."
Michael Opitz, Deutschlandradio Kultur, 15. November 2012
"Die erste umfassende Geschichte des anthropologischen Denkens von der Antike bis heute, die den aufrechten Gang in den Mittelpunkt stellt. (...) [Das Buch] lässt den Leser neu auf die Geschichte der gedanklichen Daseinsbewältigung blicken."
Johan Schloemann, Süddeutsche Zeitung, Literaturbeilage zur Frankfurter Buchmesse, 9. Oktober 2012
Inhaltsverzeichnis
Vorwort 7
Zur Zitierweise 10
Erster Teil
Aufrechte Himmelsbetrachter 11
1. Die Wendung nach innen 16
2. Hier ist Platons Mensch! 23
3. Eine hartnäckige Anmutung 32
4. Der Mikrokosmos 39
5. Aufgaben eines göttlichen Wesens 49
6. Himmlische Schauspiele 59
Zweiter Teil
Verkrümmte Ebenbilder 71
7. Biblische Marginalisierung 77
8. Import eines heidnischen Topos 85
9. Ein Standbild Gottes 95
10. Die große Verkrümmung 107
11. Das Schicksal der Schlange (Exkurs) 117
12. Wegweiser zur Erlösung 122
13. Und nach dem Tod? 129
Dritter Teil
Aufrecht kriechende Maschinen 137
14. Geburt eines sterblichen Gottes 142
15. Einbruch der Kontingenz 151
16. Mechanik des Gehens 161
17. Die quadrupedische Bedrohung 171
18. Auftritt des natürlichen Menschen 183
19. Die nachtheilige Mode, zweyfüßig zu sein 195
20. Ein Versöhnungsversuch 207
21. Evolution der Bipedie 220
22. Der Wille zur Selbstaufrichtung 233
23. Postkosmologische Verunsicherung 244
Vierter Teil
Freihändige Kulturwesen 255
24. Das absolute Werkzeug 261
25. Gehen und Sprechen 276
26. Das Kapitel vom Sex 286
27. Soziale Auf- und Abrichtung 299
28. Kein Accessoire des eigentlichen Menschen 314
29. Von der Metaphysik zur Metaphorik 324
Anhang 337
Anmerkungen 339
Literaturverzeichnis 374
Abbildungsverzeichnis 404
Personenregister 405
Sachregister 410
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