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Der Sinn des Denkens
Markus Gabriel
Ullstein Taschenbücher
EAN: 9783548061207 (ISBN: 3-548-06120-6)
367 Seiten, paperback, 12 x 19cm, März, 2020
EUR 12,00 alle Angaben ohne Gewähr
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Umschlagtext
Was ist Denken? Diese Frage ist so alt wie die Philosophie selbst und hat nichts von ihrer Bedeutung verloren. Im Gegenteil: Im digitalen Zeitalter, in dem Denken oft gleichgesetzt wird mit künstlicher Intelligenz, ist sie aktueller und dringender denn je. Der Philosoph Markus Gabriel lädt ein, über das Denken nachzudenken, und erklärt, warum sich menschliches Denken niemals durch intelligente Maschinen ersetzen lässt. Markus Gabriel bezieht in einer hoch aktuellen Diskussion kühn Position und legt ein kluges, streitbares Buch zu einem der wichtigsten Themen unserer Zeit vor.
Rezension
Markus Gabriel ist nicht nur in der akademischen Welt als jüngster Philosophieprofessor Deutschlands äußert umtriebig, sondern auch in der allgemeinwissenschaftlichen Vermittlung der Philosophie. So liegt mit dem vorliegenden Buch wieder ein Werk vor, das sich ausdrücklich an die Allgemeinheit richtet (aber auch an die akademische Welt), um philosophische Gedanken populär zu erklären. Im Zentrum dieses Buches steht das Denken. Damit bildet es den Schlussteil einer Triologie, zu der die Bücher "Warum es die Welt nicht gibt" und "Ich ist nicht Gehirn" zählen. Dabei ist jedes Buch so geschrieben, dass es auch ohne Kenntnis der jeweils anderen verstanden werden kann - auf eine akademische Sprache wird dabei bewusst verzichtet und philosophische Voraussetzungen in möglichst einfachen Worten erklärt. Die beiden anderen Bücher haben längst Eingang in den Unterricht gefunden - etwa in die Themengebiete "Erkenntnistheorie" und "Philosophie des Geistes". Das zeigt, dass Gabriel aktuelle Wissenschaft durchaus mit einfachen Worten erklären kann. Auch der vorliegende Band wird sicherlich in der Schule thematisiert werden.
Das Buch stellt eine Einladung dar, über das Denken nachzudenken. Der Titel ist gewollt doppeldeutig: nämlich einerseits den Denksinn in seiner Funktionsweise zu erklären, andererseits um das Denken als Instrument der Aufklärung in Erinnerung zu rufen: Das Denken biete Orientierung in einer Zeit, die "von vielfältigen ideologischen Strömungen und zugehöriger Propaganda in Unruhe versetzt wird."
Fazit: Wie das Denken in der Philosophie behandelt wurde, zeigt Gabriel auf spannende Art und Weise, aber er plädiert auch dafür, durch die Kenntnis des Denksinns "ein wenig Kontrolle über ein Gebiet wiederzuerlangen, das heute von den fragwürdigen Magiern des Silicon Valley und ihren technophilen Adepten in der Behauptung, echte künstliche Intelligenz zu schaffen, beansprucht wird." Es besteht eine dringende Empfehlung zur Lektüre - gerade für Pädagogen, deren Kernaufgabe es ist, Schülerinnen und Schüler zum kritischen Nachdenken zu erziehen.
Stefan Düfel, für: lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Markus Gabriel, Spiegel-Bestseller-Autor, zeigt in diesem Buch, dass das Denken Teil der biologischen Sinne ist, der nicht künstlich nachgebaut werden kann. Längst gilt er als einer der wichtigsten deutschsprachigen Philosophen der Gegenwart, dessen unverwechselbar leichtfüßiger Stil klassische und moderne Theoretiker sowie die Popkultur zusammenführt.
Das Denken ist vielleicht der wahre Hauptbegriff der Philosophie. Insbesondere Platon und Aristoteles haben sie als das Nachdenken über das Nachdenken definiert. Unser menschliches Denken ist einer unserer Sinne und damit unüberwindbar an biologische Bedingungen gebunden. Das lässt sich zwar nicht nachbauen. Dennoch sind wir in bestimmter Hinsicht selber eine Form der künstlichen Intelligenz. Denn unser geistiges Vermögen entsteht historisch und kulturell aus dem Bild, das wir uns von uns selber und von unserer Umgebung machen. Oder ist das ganze Universum vielleicht nur eine Simulation? Mit Esprit führt Markus Gabriel in hochaktuelle Themen ein und streift dabei Hume, Leibniz und Kant ebenso wie Searle und Taylor, aber auch Filme und Serien wie Ghost in the Shell, Matrix oder Der sechs Millionen Dollar Mann.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort ... 11
Einleitung ... 17
1. Kapitel: Die Wahrheit über das Denken ... 35
2. Kapitel: Denktechnik ... 91
3. Kapitel: Die Digitalisierung der Gesellschaft ... 143
4. Kapitel: Warum nur Lebewesen denken ... 195
5. Kapitel: Wirklichkeit und Simulation ... 229
Das Ende des Buchs - eine pathetische Schlussbemerkung ... 321
Danksagung ... 325
Anmerkungen ... 329
Literatur ... 340
Glossar ... 350
Personenregister ... 364
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