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Der Schlüssel zur Tragödie Der senecanische Chor in Jakob Baldes dramatischem Werk
Der Schlüssel zur Tragödie
Der senecanische Chor in Jakob Baldes dramatischem Werk




Caroline Daenzer

Reihe: NeoLatina


Gunter Narr Verlag Tübingen
EAN: 9783823383833 (ISBN: 3-8233-8383-3)
248 Seiten, hardcover, 15 x 23cm, September, 2020

EUR 98,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Der Jesuit Jakob Balde (1604–1668), der „deutsche Horaz“, ist als einer der bedeutendsten Lyriker der Frühen Neuzeit bekannt. Wenig Beachtung hat man hingegen seinem vielfältigen dramatischen Werk geschenkt, dem sich der vorliegende Band widmet. Im Mittelpunkt der Untersuchung steht ein Kernelement der dramatischen Technik Baldes: Der tragische Chor. Baldes Chor entsteht aus der selbstbewussten intellektuellen Auseinandersetzung mit dem Chor der senecanischen Tragödien, für dessen Funktion eine Neubestimmung vorgeschlagen wird. Damit bietet der Band grundlegende Einsichten in das dramatische Schaffen zweier unterschätzter Tragiker: Seneca und Balde.
Rezension
Die Forschungen zum dramatischen Werk des Jesuitendichters Jakob Balde sind derzeit noch am Beginn, werden durch die vorliegende Dissertation allerdings deutlich vorangetrieben. Ausgehend von der Rolle des Chors in den (ebenfalls vielfach zu Unrecht unterschätzten) Tragödien Senecas untersucht Caroline Dänzer die Funktionen der Chors in Jakob Baldes nicht-tragischen und tragischen Werken.
Zum Aufbau im Einzelnen:
Nach theoretischen Überlegungen zu Aufführbarkeit, Datierung und Theodizee-Problematik in Senecas Tragödien stellt Dänzer verschiedene Deutungen der senecanischen Chorlieder vor und beleuchtet anschließend Fallbeispiele aus den Stücken "Oedipus" und "Troades".
Die Untersuchungen zu Baldes Werk gliedern sich in zwei Teile: Zunächst analysiert die Autorin die Chorfunktionen im nicht-tragischen Werk Baldes, um nachzuweisen, an welchen Stellen das neulateinische Werk Baldes die Tragödien Senecas zum Vorbild hat. Die Analyse der einzig vollständig erhaltenen Balde-Tragödie "Jephtias" steht im Mittelpunkt dieses Teils. Dänzer weist überzeugend nach, dass Balde die Funktion des senecanischen Chores klar erkannt und angewandt hat, die Verwendungsweise jedoch grundlegend weiterentwickelt hat und zu einer dynamischeren Gestaltungsweise gelangt ist. (Vgl. Ergebnisse, S.219)

Die Untersuchung ist lebendig geschrieben, hervorragend redigiert und bringt wichtige Forschungsergebnisse hervor.

J. Groß, www.lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Der Jesuit Jakob Balde (1604–1668), der „deutsche Horaz“, ist als einer der bedeutendsten Lyriker der Frühen Neuzeit bekannt. Wenig Beachtung hat man hingegen seinem vielfältigen dramatischen Werk geschenkt, dem sich der vorliegende Band widmet. Im Mittelpunkt der Untersuchung steht ein Kernelement der dramatischen Technik Baldes: Der tragische Chor. Baldes Chor entsteht aus der selbstbewussten intellektuellen Auseinandersetzung mit dem Chor der senecanischen Tragödien, für dessen Funktion eine Neubestimmung vorgeschlagen wird. Damit bietet der Band grundlegende Einsichten in das dramatische Schaffen zweier unterschätzter Tragiker: Seneca und Balde.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort
Einführung

1. Das barocke Jesuitentheater
2. Jakob Baldes Chor: Lieder nach dem Vorbild Senecas

A. Der Chor in den Tragödien Senecas
1. Grundlegende Prämissen
2. Die verschiedenen Deutungen der Chorlieder
3. Die Chorlieder als mise-en-abyme der Tragödie
4. Fallbeispiele
5. Seneca und das fatum: Die Tragödien als resignative Reflexion

B. Der senecanische Chor in Jakob Baldes dramatischem Werk
1. Chorfunktionen in nicht-tragischen Werken
2. Chorfunktionen in der Tragödie: "Jephtias"

C. Ergebnisse

Literatur
Verzeichnis der Werke Baldes
Verzeichnis der Werke Senecas
Namensverzeichnis