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Der Riss in der Tafel Amoklauf und schwere Gewalt in der Schule
Der Riss in der Tafel
Amoklauf und schwere Gewalt in der Schule




Ruben Wickenhäuser, Frank J. Robertz

Springer-Verlag
EAN: 9783540716303 (ISBN: 3-540-71630-0)
258 Seiten, hardcover, 18 x 25cm, 2007, Mit 43 Abbildungen und 6 Tabellen

EUR 29,95
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
»It would be cool to kill people.«

B.L. im Vorfeld seines »School Shootings«



»Ich habe Robert ja selbst drei Jahre im Unterricht gehabt. Er war ein Außenseiter, einfach ein leeres Blatt.«

A.F., Lehrer am Erfurter Johann-Gutenberg-Gymnasium



»Ich will,dass sich mein Gesicht in eure Köpfe einbrennt!«

Abschiedsbrief von B.B. Täter des Amoklaufs in Emsdetten



Erfurt, Columbine, Emsdetten - diese Orte sind zum Inbegriff für »School Shootings« geworden, also Amokläufe beziehungsweise schwere Gewalttaten durch Jugendliche an Schulen. Was haben diese Gewalttaten gemeinsam? Wer sind die Täter? Welche Rolle spielen die Medien und das gesellschaftliche Umfeld? Wie entwickeln die Täter ihre tödlichen Fantasien?

Frank J. Robertz und Ruben Wickenhäuser vom Berliner Institut für Gewaltprävention und angewandte Kriminologie (IGaK) zeigen in diesem Fachbuch anhand bekannter »School Shooting«-Fälle Antworten auf.

Ansatzpunkte...

— Prävention: Umgang mit gefährdeten/gefährlichen Schülern

— Einschätzung von Bedrohungen

— Krisenintervention während des »School Shootings«

— Nach der Tat: Umgang mit traumatisierten Jugendlichen und Schulgemeinschaften

— Hilfestellungen für Lehrer, Polizisten und Eltern

— für eine realistische Gefahreneinschätzung und -Vorbeugung

— Arbeitsmaterialien und Checklisten für Schulpsychologen, Krisenteams und Lehrerkollegien

— Kopiervorlagen für schulinternen Notfallordner



Geschrieben für: Lehrer, Polizisten, Eltern, Kriminologen,Forensische Psychologen, Schulpsychologen, Schulsozialarbeiter und Psychotherapeuten
Rezension
Lange Zeit galten amoklaufende Schüler, die in Schulen Massaker anrichten, als typisch US-amerikanisches Phänomen, u.a. begünstigt durch die freizügigen Waffengesetze in den USA. Spätestens seit den Amokläufen von Erfurt oder Emsdetten sind Schüler, die mit Waffen in Schulen kommen, um Lehrer und Mitschüler zu töten, auch ein deutsches und europäisches Phänomen; jüngst erschoß ein finnischer Abiturient 8 Menschen und sich selbst in seiner Schule. (Nicht nur) Lehrer/innen betrachten diese Entwicklung mit Sorge und es ist hilfreich, dass mit diesem Fachbuch nun umfassende Informationen aus deutscher Perspektive zu diesen schwer nachvollziehbaren Gewaltausbrüchen vorliegen zu den Bereichen Prävention, Krisenintervention und Nachbereitung bei Amokdrohungen und schweren Gewalttaten an Schulen. Damit bietet sich dieses Fachbuch auch für thematische Lehrerkonferenzen oder Fachgruppenarbeit an; denn pädagogisch stellen sich vielfältige Fragen: Welche verallgemeinerbaren Aussagen lassen sich über die Täter und ihr Lebensumfeld machen? Welche Rolle spielen Phantasiewelten, Neue Medien und Nachahmungstaten? Nur wer solche Fragen im Blick hat, kann hilfreich Präventions- und Interventionsarbeit leisten. Auf Grundlage ihrer Untersuchung entwickeln sie umfangreiche Präventionsmöglichkeiten, ebenso wie Leitfäden zur Einschätzung von potentiellen Bedrohungen, der schnellen Krisenintervention und dem angemessenen Umgang mit traumatisierten Beteiligten.

Dieter Bach, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Erstes umfassendes Fachbuch zum Thema "school shootings"
Arbeitsmaterialien für Lehrerkollegien und Schulpsychologen
Checklisten für die Vorbereitung des Ernstfalls
Realistischere Gefahreneinschätzung und -vorbeugung
Erfurt, Columbine, Emsdetten: Diese Orte sind Synonym für Amokläufe oder schwere Gewalttaten durch Jugendliche an Schulen. Was haben diese Gewalttaten gemeinsam? Wer sind die Täter? Welche Rolle spielen gesellschaftliches Umfeld und Medien? Wie entwickeln die Täter ihre tödlichen Phantasien? Frank J. Robertz und Ruben Wickenhäuser vom Berliner Institut für Gewaltprävention und angewandte Kriminologie (IGaK) tragen in diesem ersten anwendungsorientierten Fachbuch zum Thema die unterschiedlichen Aspekte anhand bekannter Fälle zusammen: Präventionsmöglichkeiten, Einschätzung von Bedrohungen, Krisenintervention, Umgang mit traumatisierten Schulgemeinschaften und auffälligen Jugendlichen, Hilfestellungen für Lehrer, Polizisten und Eltern. Ziel ist stets die realistische Gefahreneinschätzung und -vorbeugung. Arbeitsmaterialien und Checklisten unterstützen Schulpsychologen, Krisenteams und Lehrerkollegien bei der Vorbereitung des Ernstfalls.

Geschrieben für:
Lehrer, Eltern, Polizisten, Kriminologen, Schulpsychologen, Schulsozialarbeiter, Forensische Psychologen, Psychotherapeuten

Schlagworte:
Amok
Amoklauf
Gewalt
Gewaltandrohung
Gewalttaten gegen Schüler und Lehrer
Intervention
Lehrer
Nachahmung
Prävention
School shootings
Schulmassaker
Schulpsychologie
zielgerichtete Gewalt

Der Autor Dr. phil. Frank J. Robertz ist Kriminologe und Sozialpädagoge, leitet das Berliner Institut für Gewaltprävention und angewandte Kriminologie (IGaK) und arbeitet mit gewaltbereiten Jugendlichen bzw. Erwachsenen. Er trainiert Schulen und die Polizei in effektiven Möglichkeiten der Prävention. Sein Koautor, Dr. phil. Ruben Philipp Wickenhäuser, ist Historiker und arbeitet als freiberuflicher Schriftsteller und Koordinator des IGaK.
Inhaltsverzeichnis
Einführung 1
Grenzerfahrung Amoklauf 3
Struktur des Buches 5

1 Taten 7
1.1 Was sind »School Shootings«? 9
1.2 Fallbeispiel: Moses Lake, Washington 11
1.3 Daten: Das Ausmaß von School Shootings 13
Weiterführende Literatur 22

2 Täter 23
2.1 Lebensphase Jugend 25
2.2 Fallbeispiel: West Paducah, Kentucky 27
2.3 Auswertung: Ergebnisse US-amerikanischer Studienergebnisse 29
2.3.1 Psychopathologische Auffälligkeit 31
2.3.2 Einzelgängertum 33
2.3.3 Tatplanung 33
2.3.4 Tatandeutungen und Drohungen 34
2.3.5 Schwerwiegender persönlicher Einschnitt im Vorfeld der Tat 34
Weiterführende Literatur 35

3 Lebensumfeld 37
3.1 Fallbeispiel: Red Lake, Minnesota 39
3.2 Kontrolltheorien: Beziehungen, die von Taten abhalten 42
3.2.1 Soziale Kontrolltheorie 43
3.2.2 Kontrollbalancetheorie 46
Weiterführende Literatur 48

4 Neue Medien 49
4.1 Fallbeispiel: Erfurt 51
4.2 Diskussion zur Medienwirkung 52
4.2.1 Filme 52
4.2.2 Musik 54
4.2.3 Internet 56
4.2.4 »Killerspiele« 58
4.3 Jugendmedienschutz 65
Weiterführende Literatur 69

5 Phantasiewelten 71
5.1 Fallbeispiel: Littleton, Colorado 73
5.2 Phantasie als Schlüssel zur Wahrnehmung 74
5.3 Phantasie im Kontext jugendlicher Amokläufer 76
5.3.1 Eric Harris’ Phantasien: »We will be in all black« 76
5.3.2 Dylan Klebolds Phantasien: »The lonely man strikes with absolute rage« 80
5.3.3 Gesamtschau von Eric Harris’ und Dylan Klebolds Phantasieentwicklung 81
5.4 Kontrollierte Phantasien und Phantasien über Kontrolle 82
5.4.1 Phantasieintensität und -inhalte 84
5.4.2 Geteilte Phantasien 85
5.4.3 Realisierung einer Gewaltphantasie 87
5.5 Überreaktionen 88
Weiterführende Literatur 90

6 Nachahmungstaten 91
6.1 Fallbeispiel: Conyers, Georgia 93
6.2 Trittbrettfahrer und Nachahmungstäter 95
6.3 Lehren aus der Selbstmordforschung 96
6.4 Pressearbeit zur Vermeidung von Nachahmungstaten 99
6.5 Überhöhung und Ikonisierung der Täter 101
6.5.1 Das öffentliche Interesse an School Shootings 101
6.5.2 Die Hypothese der »gerechten Welt« 102
6.6 Narzissmus 103
Weiterführende Literatur 106

7 Intervention und Prävention 107
7.1 Intervention nach Tatbeginn 109
7.1.1 Wichtige Informationen in Amoksituationen 111
7.1.2 Vorbereitende Zusammenarbeit von Schule und Polizei 113
7.1.3 Zur Wertung von Drohungen aus polizeilicher Sicht 114
7.2 Intervention vor Tatbeginn 117
7.2.1 Fallbeispiel: Brannenburg 118
7.2.2 Die neue Disziplin des Bedrohungsmanagements 119
7.2.3 Erste Bewertung 120
7.2.4 Fallmanagement und Krisenteams 123
7.2.5 Die Zukunft des Bedrohungsmanagements 125
7.3 Prävention 126
7.3.1 Fürsorge 126
7.3.2 Umgang mit gefährdeten und gefährlichen Schülern 129
7.3.3 Vorsorge 133
Weiterführende Literatur 135

8 Traumabewältigung 137
8.1 Fallbeispiel: Meißen 139
8.2 Traumatische Belastung 140
8.3 Möglichkeiten der Unterstützung 143
8.3.1 Systemebene 143
8.3.2 Gruppenebene 144
8.3.3 Individuelle Ebene 152
8.4 Erkenntnisse und Hinweise für zukünftige Traumaaufarbeitungen 157
8.4.1 Debriefing und psychologische Frühinterventionen 157
8.4.2 Anfangssituation mit Betroffenen 158
8.4.3 Sinnsuche 159
8.4.4 Rolle der Medien 160
8.4.5 Jahrestag 160
8.4.6 Konsequenzen für die Praxis 161
Weiterführende Literatur 162

9 Verdeutlichung der Buchinhalte am Fallbeispiel Emsdetten 163
9.1 Tat 165
9.2 Täter 165
9.3 Lebensumfeld 168
9.4 Neue Medien 170
9.5 Phantasie 172
9.6 Nachahmungstaten 174
9.7 Intervention und Prävention 175
9.8 Traumabewältigung 177
9.9 Abschließende Bemerkungen der Verfasser 177

Anhang: 179
Teil A Hilfestellungen zur Thematisierung
von »School Shootings« im Umgang mit Kindern und Jugendlichen 181
Teil B Werkblätter für Lehrer 187
Teil C Übungen für Schulleiter und Krisenteams 193
Teil D Unterlagen für Polizeidienststellen 203
Teil E Notfallordner für Schulen 211

Literatur 233