lehrerbibliothek.deDatenschutzerklärung
Der Knacks
Der Knacks




Roger Willemsen

S. Fischer Verlag
EAN: 9783100921055 (ISBN: 3-10-092105-4)
304 Seiten, Festeinband mit Schutzumschlag, 13 x 21cm, 2008

EUR 18,90
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Der Knacks, das ist der Moment, in dem das Leben die Richtung wechselt und nichts mehr ist wie zuvor. Aber mehr noch als die großen Brüche interessieren Willemsen in seinem brillanten Essay die fast unmerklichen, namenlosen Veränderungen: die feinen Haarrisse in einer Beziehung, das Altern von Menschen, Städten, Kunstwerken, die Enttäuschung, der Verlust, die Niederlage - die unaufhaltsame Arbeit der Zeit.



»In jedem Leben kommt der Augenblick, in dem die Zeit einen anderen Weg geht als man selbst. Man lässt die Mitwelt ziehen.«
Rezension
Roger Willemsen hat mit seinem neuesten Werk "Der Knacks" wieder einmal ein Buch der besonderen Art vorgelegt. Er ist ein großer Denker unserer Zeit, dem es vor allem mit seinem sensiblen Einfügungsvermögen in die Dinge des Lebens und mit seiner sprachlichen Fähigkeit hervorragend gelingt, das Leben mit all seinen vielfältigen Erfahrungen zu analysieren. Es geht um die Knackse im Leben, die Brüche und Übergänge, die Wenden und Richtungsänderungen, die uns manchmal das Leben schwer machen. Aber gelegentlich sind es auch die Momente des Glücks, die den Knacks verursachen und uns das Leben besonders intensiv spüren lassen. Der Autor nimmt den Leser mit auf eine Reise ins Leben, teilt mal seine Beobachtungen und Erkenntnisse mit oder erzählt Geschichten, die das Leben schreibt. Und wenn der Leser zurückgeworfen wird auf seine eigenen Knackse, dann leistet das Buch auch ein wenig Lebenshilfe. Ein Lesegenuss der besonderen Art!

Arthur Thömmes, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Roger Willemsen erkennt den „Knacks“ in der Landschaft und unseren Städten, in Armut und Obdachlosigkeit, im 11. September und dem Lager von Guantánamo. Der Knacks ist in der Welt, aber der Knacks ist auch in uns - in unserem Scheitern so sehr wie in unseren vermeintlichen Siegen.
Ausgehend von der sehr persönlichen Erinnerung an den Tod seines Vaters, diagnostiziert Willemsen den Knacks, mit dem wir die Kindheit verlassen, und den, den uns die Liebe zufügt. Der Knacks ereilt Helden und Verlierer, Paare und Einzelgänger, der Knacks ereilt uns, beim Gang durch die Zeit: Wann wurde man nicht, was man hätte sein können? Wie sollten wir all das kennen, was wir haben, bevor wir es verlieren? Sind wir überhaupt noch anwesend in unserem Leben, und warum sitzt selbst im Glück der Knacks?
So betrachtet ist der Knacks weniger der harte Bruch im Leben als der unmerkliche Übergang. Immer und überall geht er vonstatten, in uns und um uns herum: eine Farbveränderung ins Dunkle, ein Abfallen der Temperatur, ein Wechsel von Dur zu Moll. Es kann der Einzug der Enttäuschung sein oder des Alters, der Moment, in dem etwas an sein Ende gelangt und sich am Horizont zum ersten Mal der Tod zeigt. Nicht wie ein Sprung markiert dieser Knacks sein Objekt, sondern wie die Risse in der Oberfläche eines alten Bilds.