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Demokratie - Eine deutsche Affäre
Vom 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart
3. Auflage
Hedwig Richter
Verlag C. H. Beck oHG
EAN: 9783406754791 (ISBN: 3-406-75479-1)
400 Seiten, Festeinband mit Schutzumschlag, 14 x 22cm, August, 2020, mit 22 Abbildungen und 3 Grafiken
EUR 26,95 alle Angaben ohne Gewähr
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Umschlagtext
Anna Krüger Preis des Wissenschaftskollegs zu Berlin
Longlist für den NDR Kultur Sachbuchpreis 2020
Dass alle Menschen - wirklich alle! - gleich sein sollen, galt die längste Zeit als absurd. Die Historikerin Hedwig Richter erzählt, wie diese revolutionäre Idee aufkam, allmählich Wurzeln schlug, auch in Deutschland, und gerade hier so radikal verworfen und so selbstverständlich wieder zur Norm wurde wie nirgends sonst. Wer heute Angst vor dem Untergang der Demokratie hat, der lese dieses wunderbar leicht geschriebene, optimistische Buch, das uns zeigt, dass Demokratie auch von der Krise lebt, weil sie ein offenes und utopisches Projekt ist.
Politikverdrossenheit und geringe Wahlbeteiligungen lassen die Alarmglocken schrillen: Demokratie in der Krise! Doch von Anfang an bedurfte es besonderer Anstrengungen – von Alkohol über Geld bis zum staatlichen Zwang –, um Menschen zur Wahl zu bewegen. Ein besserer Gradmesser für die Demokratisierung ist daher der Umgang mit dem menschlichen Körper: die Abschaffung von Leibeigenschaft und Prügelstrafen, der steigende Wohlstand, die Humanisierung der Arbeit, die gleiche Behandlung der Geschlechter. Hedwig Richter erzählt die Geschichte der Demokratie als eine Chronologie von Fehlern, Zufällen und Lernprozessen, in deren Zentrum der Zivilisationsbruch des Holocaust steckt. Ihr anschauliches, erfrischend thesenstarkes Buch konzentriert sich auf Deutschland, weil gerade an der deutschen Affäre mit der Demokratie deutlich wird, wie international verflochten die Wege zu Freiheit, Gleichheit und Gerechtigkeit sind.
Hedwig Richter ist Professorin für Neuere und Neueste Geschichte an der Universität der Bundeswehr München. Für ihre Forschung wurde sie mit dem Preis der Demokratie-Stiftung ausgezeichnet. Ihre Themen vermittelt sie einem breiten Publikum regelmäßig in großen Zeitungen und im Rundfunk.
Rezension
Dieses Buch bietet eine Darstellung der Kultur- und Sozialgeschichte der deutschen Demokratiegeschichte vom 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart. Die Autorin Hedwig Richter, Professorin für Neuere und Neueste Geschichte an der Universität der Bundeswehr in München, beschreibt die Geschichte der deutschen Demokratie als eine Chronologie von Fehlern, Zufällen und Lernprozessen, in deren Zentrum der Zivilisationsbruch des Holocausts steht. Das Verständnis der Demokratie in der Gegenwart kann durch die Kenntnis ihrer Geschichte nur verbessert werden; Demokratie kann in und durch Krisen wachsen. Richter setzt ein mit der zweiten Hälfte des achtzehnten Jahrhunderts, mit der "ungeheuren", geradezu explodierenden Idee der Gleichheit und Menschenwürde: "All men are created equal", heißt es in der amerikanischen Unabhängigkeitserklärung. Mit diesen Ideen korrespondiert das Ideal des mitleidigen Menschen. Aber: Demokratie muss gelernt werden, es bedarf der Weckung des Gemeinsinns. In der Moderne bedarf der Staat des mitdenkenden Bürgers - auch in Zeiten einer Pandemie!
Oliver Neumann, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Schlagwörter:
Chronologie, Demokratie, Deutschland, Freiheit, Gerechtigkeit, Gleichheit, Monographie, Politik
Pressestimmen:
"Wer nach diesem seltsamen Jahr eine ehrliche, aber optimistische Perspektive benötigt, sollte dieses Buch lesen.“
Deutschlandfunk, Catrin Stövesand
"Hedwig Richter fusioniert in ihrer effektvoll geschriebenen Demokratiegeschichte Deutschlands weibliche mit konservativen Deutungsmustern. Der Ton ist frisch, die Mixtur der Ideen originell."
Die Tageszeitung, Stefan Reinecke
"... eine kompakte Kultur- und Sozialgeschichte der deutschen Demokratie."
Südwestpresse, Gunther Hartwig
"Hedwig Richter reist in die Vergangenheit, erzählt die Geschichte der deutschen Demokratie als eine Chronologie von Fehlern, Zufällen und Lernprozessen, in deren Zentrum der Zivilisationsbruch des Holocausts steht. Ein Buch, das trotz allem viel Hoffnung weckt.“
Platz 1 der Sachbuch-Bestenliste Oktober von ZEIT, ZDF und DLF
"Demokratie ist anstrengend, ein fortlaufendes 'Lern- und Selbsterziehungsprojekt'. Es lebt von der Skandalisierung von Missständen, nicht zuletzt dem, dass es Frauen jahrhundertelang ausgeschlossenhat. Hedwig Richters so kluge wie nüchterne Erzählung der Geschichte deutscher Demokratie ist ein unverzichtbares Buch."
Knut Cordsen, Juror für den Bayerischen Buchpreis
"Mit Revolutionskitsch und der Verklärung des „Volkes“ kann Richter wenig anfangen. Demokratie, so lautet eine ihrer ausgewogen vorgetragenen Thesen, sei nicht immer, aber häufig eine Angelegenheit von Eliten gewesen.“
Philosophie Magazin, Marianna Lieder
"Ein optimistisches Buch, wunderbar zu lesen und ein starkes Manifest für ein womöglich utopisches Projekt namens Demokratie.“
Freunde der Künste, Sönke C. Weiss
"Die junge Historikerin erzählt packend, verständlich, assoziativ und schlägt einen Bogen bis in die Gegenwart.“
Märkische Allgemeine
"Dieses Buch liefert Erklärungen und ist ein Frühwarnsystem für Menschen, die mit offenen Augen die Welt der Nachrichten und Medien betrachten (…) eine schlüssige, in einigen Aspekten gar ‚revolutionäre‘ Demokratiegeschichte.“
AstroLibrium, Arndt Stroscher
"Die Historikerin zeigt in ihrer Analyse, dass Demokratie in der Krise stärker werden kann.“
Süddeutsche Zeitung Magazin
"Das Buch (...) blättert nicht nur erstaunliche neue Seiten der deutschen Geschichte auf, sondern liefert auch sehr nützliche Hinweise, wenn es um das Verständnis der Demokratie in der Gegenwart geht.“
Tagesspiegel, Hans Monath
"Ein sympathisches Plädoyer für die Demokratie.“
Deutschlandfunk, Martin Hubert
"Ein reicher Stoff (...) und doch bleibt das Buch dank der geschickt ausgewählten Details und Zitate nicht in Thesen oder Merksätzen stecken.“
F.A.Z., Stephan Speicher
"… ein sehr spannendes Buch über die Geschichte der Demokratie.“
ZDF Das blaue Sofa
"Die These? Originell: Demokratie misst sich auch am Körperregime.“
Literarische Welt, Marc Reichwein
Inhaltsverzeichnis
Einleitung
1. Eliten und Volk
Ideen von Gleichheit
Der Traum vom mündigen Bürger
Das Desinteresse des Volkes
Disziplinierung und Freiheit
Die Welt der Zahlen
2. Inklusion und Exklusion
Armut als Skandal
Das Recht, gehört zu werden
Nation
Die Würde des Körpers
Wohlstand
3. Das bürgerliche Projekt: Mobilisierung und Beschränkung
Die Massen machen Gesellschaft
Verfassung und Parlament
Reformzeitalter
Kolonialismus
4. Gewalt: Homogenisierung und Diversität
«Mitleiderregend wie Menschen»: Zerfetzte Körper im Krieg
Der Aufbruch geht weiter
Entwürdigung
Vernichtung
5. Demokratie nach dem Nationalsozialismus
Die Unwahrscheinlichkeit der Demokratie
Lernende Nation
Der befreite Körper
Europa und die Welt
Ausblick:
Eine Affäre von Krise und Glück
Dank
Anmerkungen
Bildnachweis
Literatur
Personenregister
Sachregister
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