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Deine letzte Nachricht. Für immer. Besonderes Jugendbuch ab 14 Jahre
Emily Trunko
Reihe: nie verschickte Briefe
Loewe Verlag
EAN: 9783785586075 (ISBN: 3-7855-8607-8)
176 Seiten, hardcover, 15 x 22cm, September, 2017
EUR 5,00 alle Angaben ohne Gewähr
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Umschlagtext
Emily Trunko ist eine faszinierende Sechzehnjährige aus einer Kleinstadt in Ohio. Sie hat zwei Tumblr-Projekte erschaffen, die zu Internetsensationen und zu Büchern wurden. Dear My Blank wurde geboren durch Emilys eigenes Notizbuch voller Briefe, die sie geschrieben, aber niemals abgeschickt hat. Und The Last Message Received entstammt ihrer Neugier auf Nachrichten, die ganze Leben verändert haben. Immer ist Emily fasziniert davon, wie Geschriebenes Menschen miteinander verbindet.
Rezension
Schon lange ist es her, dass ein Buch so fesselnd war, dass ich es in wenigen Stunden von der ersten bis zur letzten Seite verschlungen habe!
Das vorliegende Buch ist wunderschön, traurig, hoffnungsvoll, inspirierend!
Emily Trunko sammelte eine Menge Briefe auf ihrem Account im Internet, über den sie anfangs eigene nicht verschickte Briefe postete. Solche, die sie an Exfreunde, Eltern, ihren Sohn, an ihr altes oder an ihr zukünftiges Ich tatsächlich in ein Notizbuch geschrieben hat. Nie hätte sie gedacht, wie viel positives Feedback sie bekommen würde. Bei ihr trudelten sehr, sehr viele Briefe von LeserInnen ein. Die Personen, an die sie gerichtet sind, wissen meist gar nichts von den Briefen, können sie vielleicht auch nicht mehr lesen, weil sie verstorben sind. Einzelne finden den an sie gerichteten Brief im Forum und schreiben zurück.
In dem vorliegenden zweiten Band sammelt Emily Abschiedbriefe. Solche, die eine Beziehung beenden, solche, die sich an verstorbene Eltern richten und solche, die sterbende Eltern ihren Kindern schreiben. Manche sind voller Hass, manche sind verzeihend, in vielen steckt Bitterkeit, in vielen große Liebe.
Emily macht daraus keinen finanziellen Gewinn. Das Buch ist zum absoluten Selbstkostenpreis erschienen - wenn überhaupt alle Kosten abgedeckt sind. Alle Briefeschreiber sind anonym. Das Buch gibt Trost für alle, die in gleichen Situationen sind, es inspiriert alle, vielleicht selbst lieber zu schreiben, statt Verzweifelungstaten zu begehen. Es hilft aber auch, andere zu verstehen. Ich könnte mir nach dem zweiten Band, der inzwischen erschienen und ebenfalls hier vorgestellt wird, gut vorstellen, dass es noch viele weitere solche Bücher geben wird. Im Nachhinein stellte sich heraus, dass das Buch sogar Leben rettete, denn gerade ein Abschiedsbrief, der von einer Hinterbliebenen eines Suizid-Opfers geschrieben wurde, verdeutlicht überhaupt erst all den Schmerz, den die Freunde und die Familie, die zurückbleiben, erleiden. Jemand, der selbst mit dem Gedanken spielte, sein Leben zu beenden, wurde durch diese Briefe abgehalten.
Das Buch eignet sich für Jugendliche ab Klasse 9 als Klassenlektüre, sofern nur Auszüge verwendet werden, für Schüler der Oberstufe auch als Ganzes, wenn es gut betreut ist und sicher gestellt ist, dass es niemanden triggert. Das Buch lädt ein, selbst Briefe zu verfassen, Themen aufzuarbeiten, ins Gespräch zu kommen, nachzudenken und zu verstehen. Vielleicht eignet es sich gerade für Klassen, die Amokläufe erlebt oder tragische Unglücke erfahren haben, bei denen Mitschüler oder Lehrer verstorben sind.
Ein riesiges Dankeschön an eine tapfere, mutige, engagierte Jugendliche für diese tolle Sammlung!
Ina Lussnig, Lehrerbibliothek.de
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