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Das geschmeidige Ich Die Gesellschaft der Selbstdarsteller
Das geschmeidige Ich
Die Gesellschaft der Selbstdarsteller




Martin Hecht

Dietz Verlag
EAN: 9783801206840 (ISBN: 3-8012-0684-X)
264 Seiten, hardcover, 14 x 21cm, November, 2024

EUR 26,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Wir alle sind Meister der Verstellung. Das ist gar nicht verwerflich. Schein statt Sein ist etwas zutiefst Menschliches. Was aber, wenn das Klima in der offenen Gesellschaft rauer wird? Alle treten gegen alle an. Unsere Formen der sozialen Verwandlung folgen oft nur noch Strategien um mehr Macht und Influence. »Soziale Geschmeidigkeit« ist das neue Kapital und die Schlüsseltugend unserer Zeit. Wer darüber verfügt, feiert Erfolge, wer nicht, wird zum Verlierer.

Martin Hecht, Journalist und Politologe, hat heutige Selbstvermarktungsformen, an denen sich oft individuelle Schicksale entscheiden, analysiert. In der hybriden Erfolgsgesellschaft nehmen persönliche Inszenierung und Zurschaustellung massiv zu. Dabei geht es nicht nur darum zu zeigen, wer oder wie man ist, sondern darum, sich handfeste ökonomische Vorteile zu verschaffen. Mehr Bühne als heute war nie.

Martin Hecht

geb. 1964, promovierter Politikwissenschaftler, lebt als freier Autor und Publizist in Mainz. Er hat zahlreiche Bücher veröffentlicht und schreibt u.a. für Die ZEIT und Gehirn & Geist. Bei Dietz erschienen: »Die Einsamkeit des modernen Menschen«. www.martinhecht.net
Rezension
Der Autor beschreibt mit dem Titel "Das geschmeidige Ich" punktgenau etwas, das unsere heutige (Medien-)Gesellschaft zutiefst prägt, und analysiert heutige Selbstvermarktungsformen, an denen sich oft individuelle Schicksale entscheiden: Verstellung, Selbstdarstellung, Anpassungsfähigkeit und soziale Geschmeidigkeit scheinen heute weitaus wichtiger als Ehrlichkeit, Authentizität und Standhaftigkeit. In der hybriden Erfolgsgesellschaft nehmen persönliche Inszenierung und Zurschaustellung massiv zu. Dabei geht es nicht nur darum zu zeigen, wer oder wie man ist, sondern darum, sich handfeste ökonomische Vorteile zu verschaffen. Der Autor erkennt: Mehr Bühne als heute war nie - und eben nicht nur bei Donald Trump, sondern durchgängig in der Gesellschaft: Schein statt Sein! Der heutige Mensch muss Frische versprühen, sympathisch erscheinen. Es gilt, gelassen zu sein, happy, hygge, mit sich im Reinen, dazu anderen gegenüber achtsam, »im Hier und Jetzt«. Man muss originell, kreativ und spontan rüberkommen, dazu auch noch humorvoll, auf jeden Fall smart, locker, tiefenentspannt, mit einem Wort: »geschmeidig«. In diesem Buch geht es um Selbstdarstellung und soziale Strategien der Gegenwart. Seine These lautet: Das Ausmaß sozialer Inszenierungsstrategien, die wir für unser Vorwärtskommen anwenden, nimmt in der Erfolgsgesellschaft massiv zu. Selbstrepräsentation des Individuums gab es immer, aber noch nie zuvor spielte sie in der gesellschaftlichen Breite eine so wichtige Rolle wie heute. So viele Plattformen gab es nie – und so viel Theater auch nicht. Überall wird sich in Szene gesetzt, ein Auftritt hingelegt, ein Selfie eingestellt.

Dieter Bach, lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis
Vorwort 7

Einleitung 13

Kapitel 1
DIE HOHE SCHULE DER SELBSTDARSTELLUNG 19

Kapitel 2
GESCHMEIDIGKEIT ALS SOZIALCHARAKTER 53

Kapitel 3
VORWÄRTSKOMMEN – SOZIALE STRATEGIEN IN DER GEGENWARTSGESELLSCHAFT 95

Kapitel 4
DIE GESELLSCHAFT DER GESCHMEIDIGEN – FUNKTIONALISMUS UND INDIVIDUALISMUS 135

Kapitel 5
OPPORTUNISMUS UND GEFÜHL IN DER MEDIENDEMOKRATIE 169

Kapitel 6
GESCHMEIDIGE MORAL – OPFERLUST UND SKANDALUMKEHR 209

Schluss
DER AUFSTAND DER UNGESCHMEIDIGEN 241

Literatur 263