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Das Osmanische Reich 1300 - 1924 Aus dem Engl. von Jörg Fündling und Michael Reinhard Heß
Das Osmanische Reich
1300 - 1924


Aus dem Engl. von Jörg Fündling und Michael Reinhard Heß

Douglas A. Howard

Theiss
EAN: 9783806237030 (ISBN: 3-8062-3703-4)
480 Seiten, Festeinband mit Schutzumschlag, 16 x 23cm, April, 2018, 45 Illustrationen, schwarz-weiß; 10 Karten

EUR 34,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Dieser Band bietet eine vollständige Darstellung des Osmanischen Reiches von seinen Anfängen im nachmongolischen Eurasien bis zu seiner Auflösung nach dem Ersten Weltkrieg. Dabei wählt er einen ganzheitlichen Ansatz und berücksichtigt die osmanische Perspektive - was dieses Reich war, wie es entstand und wie es zerfiel. Douglas A. Howard hebt die entscheidende Rolle der Osmanensultane und ihres erweiterten Hausstandes hervor, erläutert die Entwicklung des reichsweiten Finanzsystems und analysiert besonders beliebte Werke der osmanischen Literatur. Besonders akzentuiert werden die Spiritualität, das Raum-und Zeitempfinden, Gefühlsgeschichte, Migration, Gewalt, Krankheit, Seuchen und Katastrophen. Das mit über 80 Abbildungen, Karten und Textkästen ausgestattete Sachbuch stellt dar, wie die Menschen in osmanischer Zeit ihren Tag verbrachten, sich zur Obrigkeit stellten, ihr Geld verdienten und ihren Sinn für Humor wie auch ihr Schönheitsgefühl bekundeten.

Douglas A. Howard ist Professor für Geschichte am Calvin College in Grand Rapids, Michigan, wo er seit 1988 lehrt. Der Autor von "The History of Turkey" (2. Aufl. 2016) hat Beiträge zur osmanischen Militär- und Literaturgeschichte in Zeitschriften wie den Acta Orientalia, dem Archivum Ottomanicum, Fides et Historia, dem Journal of Asian History und dem Journal of Turkish Studies veröffentlicht. Außerdem war er Mitherausgeber des The Turkish Studies Association Bulletin.
Rezension
Der Osmanische Staat existierte von 1300-1924. In diesem umfangreichen Werk stellt der US-Historiker Douglas A. Howard die Grundzüge des Osmanischen Reiches vor, das über Jahrhunderte ein Machtfaktor im Nahen Osten, dem östlichen Mittelmeerraum und Südosteuropa war. Während des 1. Weltkrieges kämpfte das osmanische Reich auf der Seite der Mittelmächte, was auf die engen Verbindungen zwischen der Türkei und dem Deutschen Reich während der vorangegangenen Jahre zurückzuführen war. Im Januar 1921 verabschiedeten die Abgeordneten in Ankara eine neue Verfassung, in der sie das Volk zum Souverän erklärten. Die Nationalregierung unter Mustafa Kemal Pascha konnte sich letztlich durchsetzen, es wurde 1923 als Nachfolgestaat die Republik Türkei gegründet. Die heutige Türkei hat vielfältige Beziehungen zur Bundesrepublik Deutschland, insbesondere durch die Arbeits-Migrationsbewegungen. Aber auch hinsichtlich der Geschichte des 20. Jhdts. haben Deutschland und die Türkei zahlreiche Gemeinsamkeiten aufzuweisen. Mithin ist es sinnvoll, sich mit dem Entstehungsprozeß und der Vorgeschichte der heutigen Türkei, dem großen Osmanischen Reich vom Mittelalter bis in das 19. Jahdt. zu beschäftigen. Das vorliegende Buch stellt die 600jährige Geschichte des Osmanenstaats umfassend vor.

Oliver Neumann, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
34,00 €
27,20 € Mitglieder

Pressestimmen:

»Ausgehend von den Ruinen als Metapher führt uns Douglas Howard auf eine faszinierende Reise durch die politische, spirituelle und literarische Welt der Osmanen. Diese packende Erzählung - reich bebildert mit Karten und Fotografien ... sollte zur Standardlektüre werden.« Virginia Aksan, Lehrstuhlinhaberin für Geschichte, McMaster University

»Douglas Howards solide und zugleich mitreißende Geschichte präsentiert das weitverzweigte Osmanische Reich in seiner ganzen Komplexität. Von besonderem Wert ist, wie er osmanische Dichter und Chronisten sprechen lässt, um die religiöse Rhetorik und spirituelle Empfänglichkeit vorzuführen, die die imperiale Vorstellungswelt der osmanischen Welt durchdrangen.« Palmira Brummett, emeritierte Professorin, Brown University

»Howards Geschichte des Ostmanischen Reichs bietet einen innovativen Zugang, der allgemein interessierte Leser ebenso ansprechen sollte wie ein akademisches Publikum. Der einmalige Aufbau des Buches, dessen Kapitel je ein Jahrhundert des islamischen Kalenders behandeln, streicht den wechselnden Zeitgeist heraus. Verflochten mit Politik, Wirtschaft und Kriegsgeschichte werden spirituelle Fragen, dichterische Empfänglichkeit und die Geschichten ausgefallener Individuen.« Leslie P. Peirce, Professor für Geschichte, nahöstliche und Islamstudien, New York University

»Dies ist ein wunderschönes Buch, nicht allein eine Geschichte des Osmanischen Reiches von Anfang bis Ende, sondern auch eine Geschichte der Osmanen selbst. Ohne die politische Chronologie, die Entwicklung der Institutionen oder sozioökonomische Vorgänge zu vernachlässigen, zeigt Howard die menschliche Seite der Osmanen, indem er Fragen der Kultur, Religion und Identität in den Vordergrund rückt. So verschafft er Studierenden und einem allgemein interessierten Publikum Zugang zu ihnen, gestützt auf längere Übersetzungen aus osmanischen Texten, Abbildungen, Karten und Verweise. Auf der Grundlage osmanischer Quellen und einer reichen Auswahl neuerer Forschungsliteratur tritt das Buch den Stereotypen vom schrecklichen Türken, von Harems, Zwangsbekehrung und Dekadenz entgegen und stellt eine Besetzung berühmter und weniger bekannter Personen samt Taten und Motiven vor.« Linda Darling, Professorin für Geschichte, University of Arizona

»Professor Howard hat eine ausgesprochen tief schürfende Studie der Entwicklung und der Zerstörung des osmanischen Projekts vorgelegt. Sein Buch verbindet große Gelehrsamkeit mit bemerkenswerter Blickschärfe. Anders als so viele Beispiele akademischer Prosa ist es gut und klar geschrieben, und darüber hinaus verrät das Werk eine Demut gegenüber seinem Gegenstand, die nicht häufig ist. Das Buch ist Forschungsfortschritt und Synthese des bisher von Gelehrten Erreichten zu gleichen Teilen. Ich werde die Lektüre dieses Buches von meinen Studierenden erwarten – es ist das großartige Buch eines großartigen Gelehrten.« Rudi Lindner
Inhaltsverzeichnis
Dank 7

Einleitung 11
1. Osmanische Genese, 1300-1397 20
2. Eine gesegnete Dynastie, 1397-1494 57
3. Eine Sicht auf die Welt, 1494-1591 113
4. Unklarheiten und Gewissheiten, 1591-1688 171
5. Globales und Lokales, 1688-1785 230
6. Zusammenarbeit und Zusammenbrüche, 1785-1882 288
7. Auflösung, 1882-1924 352

Anhang
Glossar 412
Anmerkungen 415
Abbildungsnachweise 436
Verzeichnis der Karten 437
Literaturverzeichnis 438
Register 465