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Das Mancherlei
Das Mancherlei




Sigrid Laube, Maria Blazejovsky

jungbrunnen-verlag
EAN: 9783702657420 (ISBN: 3-7026-5742-8)
32 Seiten, hardcover, 22 x 26cm, 2002

EUR 13,90
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Plumps! Anton fällt, stößt sich den Kopf und vergisst, woher er gekommen ist. Was tun mit diesem komischen Wesen, diesem Mancherlei, das so fremd ist und nirgends dazupasst?
Rezension
Eines Tages gibt es eine große Aufregung auf dem Bauernhof. Von irgendwo oben ist ein kleines Wesen mitten auf dem Dach des Bauernhofes gelandet und rollte von dort in einen Heuhaufen. Lange beraten die herbeigeeilten Tiere des Bauernhofes nun, was das denn für ein Wesen sein könnte. Doch Hund, Katze, Maus, Kuh und all die anderen sind sich sicher, dass das Wesen nicht zu ihnen gehört. Nur die Ente hat Mitleid und nimmt das Mancherlei- so haben die Tiere es inzwischen genannt- bei sich auf. Das Mancherlei lebt nun bei den Enten und hat bis zum Sommer schon allerhand gelernt: über die Wiese watscheln oder Kräuter finden. Im Herbst kann das mancherlei schon über den Hof flattern. Als nun wieder der Winter kommt, haben sich alle Tiere an das Mancherlei gewöhnt. Und sorgen ganz gut für das liebe Wesen, das so schön singen kann.
In der Weihnachtszeit singt ein Engelschor auf dem Bauernhof. Und als das Mancherlei den wunderbaren Engelsgesang hört, weiß es plötzlich wieder wohin es gehört. Es verabschiedet sich von den Tieren und flattert davon in Richtung Himmel.
Das kleine Mancherlei sucht sich im Lauf der Geschichte nicht nur einen Platz in den Herzen der Bauernhoftiere, sondern auch in den Herzen der Bilderbuchbetrachter. Und das, obwohl von dem Mancherlei bis auf der letzten Seite fast gar nichts zu sehen ist. Man kann nur entweder einen Fuß, eine Hand, mal seine Locken, und mal seine Flügelchen sehen. Auch ist das Mancherlei immer in ganz zarten Farben gemalt, so dass man schon ganz genau hinsehen muss, wenn man es entdecken möchte. Ansonsten sind die Bilder in kräftigen Farben gemalt und erstrecken sich meistens über die gesamten Doppelseiten.
Der Text ist ziemlich kurz und für Kinder gut verständlich. Er enthält immer wieder kleine Sprachspiele. So ist das Mancherlei, bevor es von den Tieren als Mancherlei bezeichnet wird ein Einerlei, ein Zweierlei, ein Vielerlei und noch vieles mehr.
Eine zauberhafte Geschichte vom Anderssein und Dazugehören mit tollen Bildern, die zum genauen Hinsehen einladen.

Offenloch, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Inhalt
Eines schönen Tages im Frühling fällt Anton auf das Dach des Bauernhofes, und dann kugelt er in einen großen Heuhaufen. Von da an weiß Anton nicht mehr, wo er hingehört, und auch den Tieren fällt die Zuordnung schwer. Anton ist ganz anders als alles, was sie je gesehen haben, obwohl ihnen manches an ihm bekannt erscheint. Nachdem er nicht weiß, wo er hin soll, bleibt er einfach da. Die Ente nimmt Anton unter ihre Fittiche und bringt ihm bei, was ein Entenjunges können muss. Mit der Zeit gewöhnt er sich auf dem Hof ein, und auch die Tiere gewöhnen sich an ihn. Als der Winter kommt und eine weiche Schneedecke die Landschaft überzogen hat, ist Anton immer noch da. Bis an einem Abend plötzlich ein fröhliches Lied in den Entenstall dringt und Anton daran erinnert, wo er wirklich hingehört.

Pressestimmen
Weihnachten naht - und damit der Zwang zum Weihnachtsbuch. Die Auswahl ist überreichlich. Wir ... wollen Sie da gar nicht verwirren und empfehlen nur ein einziges, dafür aber ganz bezauberndes Weihanchtsbuch. Die Geschichte von Anton ...
Barbara Petsch, DIE PRESSE 14.12.02, Spectrum Seite VI
Sprachlich amüsant, Bilder mit eigenwilligen Perspektiven, mystisch und realistisch, himmlisch und irdisch zugleich. Auch als Vorbereitung auf Weihnachten geeignet. - Allen Büchereien warm empfohlen.
Verena Buchmaier, ekz-Informationsdienst 47/02

Welch ein liebevolles, zärtliches Märchen wir da miterlebt haben, wird im letzten Bild deutlich, wenn das Mancherlei davonfliegt in auch unseren Nachthimmel, begleitet von einem fliegenden Fisch, einem Wolkensegelboot, aber auch von zwei Flugzeugpiktogrammen.
Lieselotte Diepholz, DER EVANGELISCHE BUCHBERATER, 2003/1, Seite 13 f.

Eine köstliche Geschichte mit witzigen Bildern, die den Betrachter oder die Betrachterin zwar auf die Spur führen, aber dennoch nicht alles enthüllen.
BASLER JUGENDSCHRIFTENKOMMISSION, April 2003

Eine wirklich zauberhafte Geschichte, die helfen kann, mit Vorurteilen behutsam umzugehen ...
Monica Herzog, jugendliteratur aktuell 68/2003, Seite 4

Leseprobe
Eines Tages im Frühling, als die Blumen blühten und die Blätter sprossen, fiel Anton auf das Dach des Bauernhofes. Das machte einen großen Krach, die Ente erschrak fürchterlich. Auch die Katze zuckte zusammen und fauchte entsetzt. Vom Dach rollte Anton auf einen Heuhaufen, dort landete er knisternd.
"Wo kommst denn du her?", fragte die Ente erregt.
Anton trappelte sich auf und rieb sich den Staub aus den Augen.
"Von Zuhause", sagte er traurig, "aber jetzt weiß ich nicht mehr, wo das ist."
Eine dicke Träne kullerte seine Wangen hinunter.
"Und wer bist du?", zischte die Katze misstrauisch.
"Das hab ich auch vergessen", antwortete Anton niedergeschlagen. "Weil ich auf den Kopf gefallen bin."
"Verständlich", meinte der Hofhund und schnüffelte mitfühlend an Anton herum. "Du riechst komisch. Bist wohl fremd hier?"
"Das ist einerlei, das Kerlchen spricht ganz wie wir", sagte die Kuh bestimmt.
"Und es hat Pfoten!", stellte die Stallmaus fest. "Vielleicht ist es ein Zweierlei?"