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Das Johannes-Evangelium Ein Kommentar für die Praxis
Das Johannes-Evangelium
Ein Kommentar für die Praxis




Sjef van Tilborg

Katholisches Bibelwerk
EAN: 9783460331280 (ISBN: 3-460-33128-3)
336 Seiten, paperback, 15 x 23cm, Juni, 2005

EUR 24,90
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Lebensnahe und engagierte Kommentierung des Johannes-Evangeliums.

Der "Kommentar für die Praxis" wurde unter Beteiligung von Bibelwissenschaftlern aus Europa, Lateinamerika und Indien als Modell gemeinsamen Bibellesens erarbeitet. Auf neuartige Weise verbindet er die Strenge historisch-kritischer Exegese mit dem Engagement des einzelnen Bibellesers. Mit dem Johannes-Evangelium liegt nun ein vierter Band in dieser bewährten Reihe vor.

Jede Perikope wird in drei Schritten behandelt:

· Graphische Textgestaltung: Aufbau und Struktur des Textes sind auf den ersten Blick erkennbar.

· Texterklärung: Das zum Verstehen notwendige Sachwissen wird geboten.

· Handlungsimpuls: Die „Wahrheit“ des biblischen Textes erfährt nur, wer sie lebt.



Vor allem Prediger, Religionslehrer und Bibelkreise finden hier reiche Anregung.
Rezension
Die Bände der Kommentare für die Praxis helfen, die befreiende Botschaft Jesu in unserem Leben wirken zu lassen, wodurch ein ständiger Dialog mit ihr unverzichtbar ist. Dieser Dialog ereignet sich zwischen Text und Leser sowie zwischen den einzelnen Lesern. Nur im Dialog innerhalb der Gruppe oder verschiedener Gruppen miteinander werden gemeinsam Einsichten gewonnen, die schließlich zu einem verantwortlichen, vom Glauben getragenen Handeln führen. Diesen Dialog möchten diese Kommentare anstoßen. Deshalb möchte ich die drei behandelnden Schritte zur Textbetrachtung jetzt näher erläutern:

Gliederung
In diesem Schritt wird die äußere Gestalt des Textes analysiert. Das Evangelium ist literarisch eine Erzählung. Erzählungen enthalten eine Ereignis- und Handlungsfolge. Das bevorzugte Tempus ist die Vergangenheitsform. Jede Erzählung wird mit Hilfe der in ihr vorkommenden Handlungsträger sowie der Faktoren Raum und Zeit organisiert. Raum ist die Voraussetzung für erzähltes Geschehen. Er ermöglicht den Figuren der Erzählung miteinander eine Handlung anzustoßen und weiter zu entwickeln. Die Zeit bildet das entscheidende Strukturelement, so dass ein chronologischer Ablauf entsteht. Anfang und Ende eines Erzählabschnittes werden durch das Auf- bzw. Abtreten von Personen sowie mittels Orts- und Zeitangaben markiert. Manche Abschnitte enthalten Leitworte, die das Thema bestimmen, oder sie sind durch Stichworte mit anderen Abschnitten verknüpft.
Jede Erzählung enthält mehrere Ebenen. Die erste Ebene bildet die kommunikative Basis zwischen Autor und Leser. Die Erzählung selbst bildet die zweite Ebene. Sie konstituiert sich durch Raum und Zeit sowie durch die Handlungsträger. Im Evangelium ist dies die Darstellung des Wirkens Jesu. Die nächste Ebene entsteht dadurch, dass die einzelnen Personen in der Erzählung miteinander agieren. Der Erzähler tritt hier nicht mehr unmittelbar mit seinem Hörer in Kontakt, sondern die erzählten Figuren beeinflussen und deuten durch ihre Worte die dargestellten Ereignisse. Im Evangelium geschieht dies durch die Worte Jesu. In den Gleichnissen treten neue Figuren auf, so dass hier eine weitere Erzählebene entsteht.
Die jeweiligen Erzählebenen sind in der Textanordnung durch entsprechendes Einrücken gekennzeichnet.

Erklärungen zum Text
In diesem Abschnitt werden die in dem Text enthaltenen Informationen erhoben. Hier fließen die Ergebnisse der historisch-kritischen Exegese in den Kommentar ein.
Da die Evangelien vor fast 2000 Jahren geschrieben wurde, sind hierbei insbesondere das Weltbild und die Denkvoraussetzungen der damaligen Zeit zu erhellen. Wie haben damalige Hörer bestimmte Informationen aufgenommen? Was haben sie mit den einzelnen Begriffen verbunden? Welche Vorstellungen wurden bei ihnen durch die Art der Darstellung wachgerufen?
Die Bezüge zum christlich-jüdischen Umfeld und zu der Bibel des Urchristentums - unserem Alten Testament - werden ebenfalls aufgezeigt und erläutert. Andere antike Texte werden einbezogen, soweit sie zum Verständnis beitragen. Außerdem sind die sozialen Bedingungen und die Lebensgewohnheiten der Menschen damals zu berücksichtigen. Erst diese Kenntnisse vermitteln eine genaue Vorstellung von dem, was der Evangelist seinen Lesern mitteilen wollte.

Handlungsimpulse
In diesem Abschnitt wird die Wirkabsicht des Textes aufgezeigt. Die im Text enthaltenen Informationen dienen dazu, die Leser zu einem bestimmten Handeln zu bewegen. Die Handlungsimpulse sind keine Handlungsanweisungen. Der Leser wird nicht gezwungen. Es gibt nicht "die Moral der Geschichte". Vielmehr ist der Text des Evangeliums so gestaltet, dass sich ein bestimmtes Handeln nahe legt. In erzählenden Texten kann der Leser sich mit den einzelnen Figuren der Erzählung identifizieren und das Geschehen aus deren Perspektive erleben. Auf diese Weise wird ihm deutlich, wie durch das Verhalten einzelner Personen das Handeln anderer beeinflusst wird und Situationen sich verändern. Dieses Erleben kann er dann auf seine eigene konkrete Situation übertragen. Will er dort etwas verändern, muss er entsprechend handeln. Bei Reden und Beschreibungen ergibt sich die Wirkabsicht aus der Art der Argumentation. Die Überzeugungskraft der Argumente ist entscheidend. Der Leser ist genötigt, sich mit diesen auseinanderzusetzen, und wird so in die Entscheidung gestellt.

Die Kommentare dieser Reihe können lediglich Hilfestellung leisten, Fragen aufwerfen oder Perspektiven aufzeigen. Letztlich müssen Leserinnen und Leser selbst den Dialog mit dem Text wagen.
Nieder, lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis
Vorwort

Einleitung

1. Der Prolog Joh 1,1-18

2. Der freudige Anfang Joh 1,19-4,54
2.1 Die ersten Tage und Taten Jesu Joh 1,19-2,12
2.2 Die ersten Ereignisse in Jerusalem und Judäa Joh2,13-3,36
2.3 Die beiden Tage in Samaria Joh 4,1-42
2.4 Die festliche Rückkehr Joh 4,43-54

3. DieKrisis Joh 5,1-6,71
3.1 Die Krisis in Jerusalem Joh 5,1-47
3.2 Die Krisis in Galiläa Joh 6,1-71

4. Die ersten Prozesse Joh 7,1-10,42
4.1 Der erste Versuch zu steinigen Joh 7,1-8,59
4.2 Der Prozess gegen den abwesenden Jesus Joh 9, 1 -10,21
4.3 Der zweite Versuch zu steinigen Joh 10,22-42

5. Der Prozess als Kampf um Leben und Tod Joh 11,1-12,50
5.1 Tod und Leben als Prozesseinsatz Joh 11,1 -54
5.2 Die letzten Tage vor dem Paschafest Joh 11,55-12,50

6 Das Abschiedsmahl Joh 13,1-17,26
6.1 Die Mahlszene Joh 13,1-30
6.2 Die ersten Mahlgespräche Joh 13,31 -14,31
6.3 Die große Ansprache Joh 15,1-16,4a
6.4 Die letzten Mahlgespräche Joh 16,4b-33
6.5 Das Gebet Jesu Joh 17,1-26

7. Der Prozess: der Sieg über den Tod Joh 18,1-21,25
7.1 Die Ereignisse in der Nacht Joh 18, 1 -27
7.2 Das. Verhör am frühen Morgen Joh 18,28-19,16
7.3 Der Tod Jesu am Vorbereitungstag Joh 19,17-42
7.4 Die erste und letzte Woche Joh 20, 1 -31
7.5 Der letzte Morgen in Galiläa Joh 21,1-25
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