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Das Echo der Zeit
Die Musik und das Leben im Zeitalter der Weltkriege
Jeremy Eicheler
Klett-Cotta
EAN: 9783608965865 (ISBN: 3-608-96586-6)
464 Seiten, hardcover, 14 x 22cm, April, 2024
EUR 32,00 alle Angaben ohne Gewähr
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Umschlagtext
»Zutiefst bewegend. Ich bin überwältigt.« Edmund de Waal, Autor von Der Hase mit den Bernsteinaugen
Einfühlsam schildert Jeremy Eichler die dramatischen Lebenswege und die revolutionären Werke vier der bedeutendsten musikalischen Genies des 20. Jahrhunderts: Richard Strauss, Arnold Schönberg, Dmitri Schostakowitsch und Benjamin Britten. Er lässt uns miterleben, wie sie die Erfahrungen der totalitären Epoche in ihren Schöpfungen verarbeiteten – und ein unvergängliches Zeugnis ablegten, das wie ein Echo in unsere unmittelbare Gegenwart hineinhallt.
Mit dem souveränen Wissen des Historikers und dem scharfen Auge des Romanciers, der das tief Menschliche begreift, schildert Jeremy Eichler, wie Richard Strauss, Arnold Schönberg, Dmitri Schostakowitsch und Benjamin Britten die Weltkriege und den Holocaust durchlebten. Die vier Komponisten verwandelten ihre Erfahrungen in zutiefst bewegende Musikwerke, die die verlorene Zeit widerspiegeln. Anhand vieler Zeugnisse von Schriftstellern, Philosophen, Musikern und einfachen Bürgern zeigt der Autor, wie sich das Wesen eines ganzen Zeitalters in diese Klänge und Geschichten eingeschrieben hat. Auf dem Weg dorthin besucht er für die Entstehung der Musik ganz zentrale Orte: von den Ruinen der Kathedrale von Coventry bis zur Schlucht von Babi Yar in Kiew. Während die lebendige Erinnerung an das »Zeitalter der Extreme« verblasst, erschließt Eichler neue Wege, der Geschichte zuzuhören und zu lernen. Eine Erzählung voller Einsichten und Mitgefühl, die unser Denken über das Vermächtnis des Krieges, die Gegenwart der Vergangenheit und das erneuerte Versprechen der Kunst für unser heutiges Leben belebt.
Rezension
„Die Forderung, dass Auschwitz nicht noch einmal sei, ist die allererste an Erziehung.“ Dieser Satz findet sich in Theodor W. Adornos bekanntem Radiovortrag aus dem Jahre 1966 „Erziehung nach Auschwitz“. Das Erreichen dieses obersten Ziels aller Pädagogik sei, so betont der Gründungsvater der älteren Kritischen Theorie, an zwei Prozesse unabdingbar gebunden: an die Aufklärung der gesamten Gesellschaft über den Holocaust und an die „Erziehung zur Mündigkeit“. Dazu zählt auch die Auseinandersetzung mit Mahnmalen gegen Krieg und Genozide. Dieses können Denkmale, philosophische Texte, literarische Arbeiten, Werke der Bildenden Kunst, aber auch der Musik sein.
Dieser Thematik widmet sich Jeremy Eichler (*1974) in seinem Buch „Time`s Echo. The Second World War, the Holocaust, and the Music of Remenbrance“, das 2023 erschien und als History Book of the Year 2023 gewählt wurde. 2024 wurde das Werk in der deutschen Übersetzung von Dieter Fuchs unter dem Titel „Das Echo der Zeit. Die Musik und das Leben im Zeitalter der Weltkriege“ im Verlag Klett-Cotta publiziert. Dort vertritt der Kulturhistoriker und Musikkritiker beim Boston Globe die These, dass bestimmte Musikwerke großer Komponisten als Mahnmale gegen den Krieg und den Holocaust zu identifizieren sind. Er konzentriert sich in seiner Monographie auf vier Kompositionen, nämlich auf Arnold Schönbergs „Ein Überlebender aus Warschau“, Dimitrij Schostakowitschs „Babi Yar“, Benjamin Brittens „War Requiem“ und Richard Strauss` „Metamorphosen“.
Während die ersten Werke mit guten Gründen als Beleg für Eichlers These herangezogen werden können, gibt es Zweifel, ob die Komposition des zum Präsidenten der Reichsmusikkammer ernannten und später abgesetzten Strauss auf die Verarbeitung eines Schuldkomplexes zurückgeführt werden kann, wie Eichler schreibt. Dazu ist eine genaue Auseinandersetzung mit dem aktuellen Forschungsstand zur Rolle von Strauss im Nationalsozialismus notwendig, was von Eichler nicht geleistet wird. Sein Buch zeichnet sich überwiegend durch historische Detailkenntnis sowie gute Lesbarkeit aus. Lehrkräfte des Faches Musik werden durch das vorliegende Werk motiviert, sich mit der „Verarbeitung“ des Holocaust in der Musik differenziert auseinanderzusetzen.
Fazit: Jeremy Eichler zeigt mit seinem Werk „Das Echo der Zeit“ überzeugend auf, dass Kompositionen als Mahnmale gegen Krieg und Genozide dienen können.
Dr. Marcel Remme, für lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
»Zutiefst bewegend. Ich bin überwältigt.« Edmund de Waal, Autor von Der Hase mit den Bernsteinaugen
Einfühlsam schildert Jeremy Eichler die dramatischen Lebenswege und die revolutionären Werke vier der bedeutendsten musikalischen Genies des 20. Jahrhunderts: Richard Strauss, Arnold Schönberg, Dmitri Schostakowitsch und Benjamin Britten. Er lässt uns miterleben, wie sie die Erfahrungen der totalitären Epoche in ihren Schöpfungen verarbeiteten – und ein unvergängliches Zeugnis ablegten, das wie ein Echo in unsere unmittelbare Gegenwart hineinhallt.
Mit dem souveränen Wissen des Historikers und dem scharfen Auge des Romanciers, der das tief Menschliche begreift, schildert Jeremy Eichler, wie Richard Strauss, Arnold Schönberg, Dmitri Schostakowitsch und Benjamin Britten die Weltkriege und den Holocaust durchlebten. Die vier Komponisten verwandelten ihre Erfahrungen in zutiefst bewegende Musikwerke, die die verlorene Zeit widerspiegeln. Anhand vieler Zeugnisse von Schriftstellern, Philosophen, Musikern und einfachen Bürgern zeigt der Autor, wie sich das Wesen eines ganzen Zeitalters in diese Klänge und Geschichten eingeschrieben hat. Auf dem Weg dorthin besucht er für die Entstehung der Musik ganz zentrale Orte: von den Ruinen der Kathedrale von Coventry bis zur Schlucht von Babi Yar in Kiew. Während die lebendige Erinnerung an das »Zeitalter der Extreme« verblasst, erschließt Eichler neue Wege, der Geschichte zuzuhören und zu lernen. Eine Erzählung voller Einsichten und Mitgefühl, die unser Denken über das Vermächtnis des Krieges, die Gegenwart der Vergangenheit und das erneuerte Versprechen der Kunst für unser heutiges Leben belebt.
»Ein wesentliches Buch - trotz aller Tränen hat es mich in der Ansicht bestärkt, dass Musiker eine wirkliche Aufgabe haben: durch Empathie Menschen, Orte und Geschichte erlebbar aufzubewahren.«
Christian Tetzlaff
»Ein Werk von außergewöhnlicher Kraft, Schönheit und menschlichem Gefühl.«
The Sunday Times, 27. November 2023
»Das herausragende Musikbuch dieses und vieler weiterer Jahre. […] Eichler verfügt über die Fähigkeit eines professionellen Musikkritikers, Musik zum Leben zu erwecken, ohne sich der Fachsprache zu bedienen, und seine Präsenz in seiner Erzählung, wenn er Orte besucht und Fragen stellt, an sich selbst oder an andere, ist beispielhaft in ihrer Diskretion und Klugheit.«
Paul Griffiths, Times Literary Supplement, 17. November 2023
»Tiefgründig lyrisch ist das Buch ein Werk von großer historischer Gelehrsamkeit und scharfen musikalischen Einsichten.«
John Adams, The New Yorker, 04. Dezember 2023
Inhaltsverzeichnis
Präludium: Im Schatten der Eiche 11
TEILI
1 === Die Emanzipation der Musik 35
2 = Tanz in den Dornen 69
3 == Auseinandergerissene Hälften 99
4 E Unter den Wellen 131
5 = Die Emanzipation der Erinnerung 169
6 == Moses in Albuquerque 209
TEIL II
7 = Vom anderen Ufer 243
8 = Die Engel der Geschichte 269
9 = Das Licht der letzten Momente 305
10 = Denkmäler357
Coda: Der verlorenen Zeit zuhören 379
Anhang
Danksagung 389
Bildnachweise395
Zitatgenehmigungen 398
Anmerkungen 400
Personenregister 457
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