lehrerbibliothek.deDatenschutzerklärung
Darwin in Zentraleuropa Die wissenschaftliche, weltanschauliche und populäre Rezeption im 19. und frühen 20. Jahrhundert
Darwin in Zentraleuropa
Die wissenschaftliche, weltanschauliche und populäre Rezeption im 19. und frühen 20. Jahrhundert




Herbert Matis, Wolfgang L. Reiter (Hrsg.)

Reihe: Ignaz-Lieben-Gesellschaft: Studien zu Wissenschaftsgeschichte


LIT
EAN: 9783643508980 (ISBN: 3-643-50898-0)
480 Seiten, paperback, 16 x 23cm, 2018

EUR 49,90
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Der vorliegende Band beleuchtet die Rezeptionsgeschichte der Darwinschen Evolutionstheorie in den Ländern Zentraleuropas im 19. und frühen 20. Jahrhundert. Im Mittelpunkt stehen sowohl die innerwissenschaftliche Diskussion als auch die spätere Ideologisierung und "Verweltanschaulichung" seiner Theorie. Die thematische Gliederung umfasst einleitend die wissenschaftliche Rezeption, woran sich die weltanschauliche Rezeption und der Kulturkampf in Zentraleuropa und insbesondere auch in Deutschland anschließt, gefolgt vom öffentlichen Diskurs und der populären Rezeption des Darwinismus und einer umfassende Würdigung der Darwinschen Theorie aus dem Blickwinkel der modernen Molekularbiologie und Genetik.

Herbert Matis ist emeritierter Professor an der Wiener Wirtschaftsuniversität und wirkliches Mitglied der Österreichischen Akademie der Wissenschaften.

Wolfgang L. Reiter ist Physiker und Honorarprofessor für Wissenschaftsgeschichte an der Universität Wien.
Rezension
Vor mehr als 150 Jahren, im Jahre 1859, veröffentlichte Charles Darwin sein berühmtes Werk "On the Origin of Species", in dem er seine Theorie der Abstammung der Arten beschreibt, die Grundlage der Lehre von der Evolution des Menschen. In der Biologie gehört die Evolutionslehre mittlerweile zu den Selbstverständlichkeiten. Aber Darwin ist nicht nur für die Biologie und Naturwissenschaft von Belang, sondern an ihm scheiden sich auch die grundsätzlichen Weltanschauungen. An Darwins These entzünden sich noch immer konservative und fundamentalistische christliche Zirkel, die sich z.Zt. (aus den USA kommend) hinter dem Stichwort Kreationismus sammeln. - Das hier anzuzeigende Buch thematisiert die Rezeptionsgeschichte Darwins in Mitteleuropa im 19. und 20. Jahrhundert, unterteilt in die drei Bereiche wissenschaftliche Rezeption, weltanschauliche Rezeption und populäre Rezeption (vgl. Inhaltsverzeichnis).

Jens Walter, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Ignaz-Lieben-Gesellschaft: Studien zu Wissenschaftsgeschichte
Herausgegeben von em. O. Univ. Prof. Mitchell G. Ash, Univ.Doz.Dr. Johannes Feichtinger, Mag. Dr. Juliane Mikoletzky, Hon.Prof.Dr. Wolfgang L. Reiter
Inhaltsverzeichnis
Vorwort der Herausgeber 9
Herbert Matis und Wolfgang L. Reiter

Einführung

Zur Darwin-Rezeption in Zentraleuropa 1860-1920 15
Herbert Matis

1 Die wissenschaftliche Rezeption

Krisis des Darwinismus? Darwin und die Wissenschaften des Wiener Fin de Siècle 63
Johannes Feichtinger

»Indifferentismus (ist) der Haupthemmschuh des Fortschrittes«. Relationen zwischen Franz Unger, Charles Darwin und Eduard Suess sowie die Lektüren von Darwins »Origin« im Wien der 1860er und 1870er Jahre 87
Marianne Klemun

Die Darwin-Rezeption in Deutschland im 19. Jahrhundert 127
Eve-Marie Engels

Die Rezeption von Darwin im tschechischen biologischen Diskurs im 19. und frühen 20. Jahrhundert 183
Tomas Hermann

The Reception of Darwinism in Croatia, 1859-1920 199
Josip Balabanic

2 Die weltanschauliche Rezeption und der Kulturkampf

Die Ordnung der Welt und ihre Bedrohung durch den Zufall. Die Theorie Darwins im Urteil deutscher Philosophieprofessoren des 19. Jahrhunderts 241
Kurt Otto Bayertz

Darwinismus in der österreichischen Literatur, 1859-1914 265
Werner Michler

Die Darwinsche Evolutionstheorie im Spiegel sozialdemokratischer Rezeption in Deutschland und Österreich vor 1933/34 285
Richard Saage

Die Rezeption des naturwissenschaftlichen Monismus von Haeckel im tschechischen Kulturraum 311
Lenka Ovcackova

Darwin und die frühe Eugenik in Wien. Wie und warum der Soziallamarckismus in Österreich die biopolitischen Diskussionen rund um den Ersten Weltkrieg bestimmte 343
Klaus Taschwer

3 Öffentlicher Diskurs und populäre Rezeption

Die Darwin-Rezeption in der österreichischen Presse im 19. und frühen 20. Jahrhundert 363
Gabriele Melischek und Josef Seethaler

Wissenschaft und Öffentlichkeit: Die Rezeption des Darwinismus in ungarischen Zeitschriften des 19. Jahrhunderts 395
Katalin Straner

Das Wiener Naturhistorische Museum und die Rezeption von Darwin(ismus) aus kunsthistorischer Perspektive 425
Stefanie Jovanovic-Kruspel

Ausblick

Darwin gestern und heute 449
Peter Schuster


Zu den AutorInnen 473