lehrerbibliothek.deDatenschutzerklärung
Damit die Erinnerung nicht verblasst wie die Nummer auf meinem Arm
Damit die Erinnerung nicht verblasst wie die Nummer auf meinem Arm




Albrecht Weinberg, Nicolas Buechse

Penguin Books Frankfurt
EAN: 9783328111443 (ISBN: 3-328-11144-1)
288 Seiten, paperback, 14 x 21cm, Februar, 2024

EUR 20,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
116927: Die Nummer, die Albrecht Weinberg noch immer auf seinem Unterarm trägt, mit 98 Jahren, ist mit den Jahrzehnten verblasst. Glasklar dagegen sind seine Erinnerungen. An seine Jugend, das Aufkommen der Nazis, an Freunde, die plötzlich keine mehr waren, daran, wie er seine Familie verlor. Und an Friedel. Seine Schwester, mit der er sich das Versprechen gab, sie würden für immer aufeinander achtgeben.



Gemeinsam entkommen sie dem Holocaust und emigrieren in die USA. Jahrzehnte später, als es Friedel schlechter geht, reisen die beiden wieder zurück nach Deutschland. Dort begleitet Albrecht seine Schwester bis zu ihrem Tod und lernt dabei deren Pflegerin Gerda kennen. Erst vor ihr öffnet sich Albrecht und beginnt, Gerda von seinem Leben zu berichten. Er erzählt von seiner Geschichte. Von seinem Glauben an das Gute, trotz allem. Und von dem Versprechen zu überleben. Damit die Erinnerung weiterlebt.
Rezension
Mittlerweile ist er 99 Jahre alt und er zählt zu den letzten noch lebenden Zeitzeugen, die den Holocaust überlebten und heute mit ihren Berichten und Schilderungen dafür sorgen, dass die Erinnerung an Millionen Opfer des NS-Rassenwahns aufrecht erhalten wird. Gerade in der aktuellen Zeit ist dies in mehrfacher Hinsicht von besonderer Bedeutung.

In 33 Kapiteln schildert Albrecht Weinberg wesentliche Stationen seines Lebens. Als Sprössling einer jüdischen Familie gerieten er und seine Familie rasch in den Strudel der nationalsozialistischen Ausgrenzung, Verfolgung und schließlich wurden sie auch deportiert. Ein Weg, der sie in mehrere Konzentrationslager führte, natürlich stets unter akuter Lebensgefahr. Albrecht und seine Schwester Friedel überlebten den Holocaust und beide versprachen fortan stets füreinander da zu sein. So führte ihr weiterer Lebensweg sie gemeinsam in die USA und schließlich wieder zurück nach Deutschland, in die Heimat, wo Friedel verstarb.
Was Albrecht Weinberg über das "Leben" in den Konzentrationslagern zu berichten hat, ist schier unvorstellbar, macht fassungslos.

Zeitzeugenberichte sind vom Grunde auf authentisch und alleine schon aus dieser Sicht unersetzlich!
Das gilt in vollem Maße auch für das vorliegende Werk von Albrecht Weinberg, der in Nicolas Büchse einen sensiblen und hilfreichen Co-Autor fand. Das Zeugnis, das Albrecht ablegt, letztendlich der Teil eines von Todesangst erfüllten und mit grauenvollen Eindrücken versehenen Lebens, macht sprachlos.
Es ist ein Geschenk, dass er den Mut fand, den nachfolgenden Generationen von dieser Leidenszeit zu erzählen. Es berührt auch, dass ihm einige Menschen hilfreich zur Seite stehen und stützen. Eine späte und mehr als verdiente Würdigung eines langen und bewegten Lebens. Als verdiente Würdigung kann auch verstanden werden, dass der Name eines Gymnasiums in Rauderfehn seinen Namen trägt.
Mit seiner Lebensgeschichte leistet Albrecht Weinberg einen unersetzlichen Beitrag zur Erinnerungskultur. Es ist jedoch weit mehr als ein bloßer literarischer Beitrag. Es handelt sich um eine berührende, authentische und in allen Punkten offene Schilderung eines Leidensweges.
Bücher wie diese seien einer breiten Leserschaft -im wahrsten Sinne des Wortes- ans Herz gelegt!

Dietmar Langusch, Lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Die wahre Geschichte von einem Versprechen, das stärker ist, als der Hass und das Vergessen

116927: Die Nummer, die Albrecht Weinberg noch immer auf seinem Unterarm trägt, mit 99 Jahren, ist mit den Jahrzehnten verblasst. Glasklar dagegen sind seine Erinnerungen. An seine Jugend, das Aufkommen der Nazis, an Freunde, die plötzlich keine mehr waren, daran, wie er seine Familie verlor. Und an Friedel. Seine Schwester, mit der er sich das Versprechen gab, sie würden für immer aufeinander achtgeben.

Gemeinsam entkommen sie dem Holocaust und emigrieren in die USA. Jahrzehnte später, als es Friedel schlechter geht, reisen die beiden wieder zurück nach Deutschland. Dort begleitet Albrecht seine Schwester bis zu ihrem Tod und lernt dabei deren Pflegerin Gerda kennen. Erst vor ihr öffnet sich Albrecht und beginnt, Gerda von seinem Leben zu berichten. Er erzählt von seiner Geschichte. Von seinem Glauben an das Gute, trotz allem. Und von dem Versprechen zu überleben. Damit die Erinnerung weiterlebt.


»Weinberg ist fast 100 Jahre alt und erzählt, wie er die Hoffnung nicht verlor, wie er den Glauben an das Gute nie aufgab. Es ist jede Mühe wert, den letzten Überlebenden des entsetzlichsten Menschheitsverbrechens zuzuhören. Die Größe, die aus ihren Berichten spricht, lehrt Demut und Resilienz gegenüber den Gefahren der Gegenwart.«

Joachim Käppner, Süddeutsche Zeitung (01. Januar 2024)