Noch ein Buch über Drogensucht? Noch ein Buch mit Gedichten? Da sagen die meisten Jugendlichen wohl eher "Nein, danke". Bei diesem Buch könnte das anders sein.

In den Ferien bekommt Kristina ihren ersten richtigen Kuss und ihre erste Linie Crank. Plötzlich sieht die Welt ganz anders aus. Kristina probiert aus: Liebe, Sexualität, Drogen und auch eine neue Identität - sie will nicht mehr die brave Kristina sein, sondern die wilde, freie Bree. Auch zu Hause setzt sie das fort. Die Beziehungen zur Familie werden brüchig, neue Freunde aus der Drogenszene werden bedeutsamer. Die Schule wird zur Nebensache, denn beherrschend wird die Frage, woher sie immer genug Drogen bekommt, um sich gut zu fühlen. Doch dann taucht ein neues Problem auf: Kristina stellt fest, dass sie schwanger ist.

Das Buch ist in der ersten Person geschrieben, und so werden die Höhenflüge wie auch die Abstürze, die die Droge Crank verursacht, aus der Sicht der Jugendlichen selbst beschrieben. Das verhilft zur Identifikation mit ihr und macht es einfach, ihre Erfahrungen nachzuvollziehen. So spricht das Buch den jugendlichen Leser direkt an. Die Warnung vor den Folgen der Droge ist zwar deutlich, aber ohne erhobenen Zeigefinger.

Ungewöhnlich ist der Stil des Buches: Keine Erzählung, kein Tagebuch, sondern Gedichte in freier Form. Sie sind nicht gebunden an ein Versmaß oder an ein Reimschema. Häufig werden einzelne Wörter oder kurze Passagen vom Text abgehoben; so entstehen zwei Spalten, die als Ganzes wie auch einzeln gelesen werden können (siehe Umschlagtext). Die äußere Form trägt häufig zum Inhalt bei. Auf diese Weise werden Gedichte vielleicht auch für Jugendliche ansprechend. Es würde sich lohnen, das im Deutschunterricht auszuprobieren.

Das Buch steht auf der Nominierungsliste für den Deutschen Jugendliteraturpreis 2011.
M. Houf, lehrerbibliothek.de

Das Leben war gut,
bevor ich es
traf,
das Monster.

Das Leben
danach
war großartig.

Auf jeden
Fall
für kurze Zeit.



Kristina ist gut in der Schule, freundlich und wohlerzogen. Doch dann begegnet sie dem Monster. CRANK. Der Droge. Und was wie ein Abenteuer anfängt, wird zu einem Kampf um ihren Verstand, ihre Seele - ihr Leben.

Ellen Hopkins zeichnet mit ihrem in freien Versen geschriebenen Roman ein schmerzlich genaues Bild davon, wie unerbittlich die Sucht sein kann. Jede einzelne Seite ist ein kleines Kunstwerk, das den Leser die schwindelerregend schnell abwärts stürzende Spirale von Kristinas Welt mit hinunterreißt und ihm mit seiner Intensität den Atem nimmt.