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Coca Cola & Co. - Die Dingwelt der Pop Art
und die Möglichkeiten der ikonologischen Interpretation
Tobias Lander
Michael Imhof Verlag GmbH & Co. KG
EAN: 9783865681355 (ISBN: 3-86568-135-2)
400 Seiten, hardcover, 22 x 30cm, 2012, 455 Farbabbildungen
EUR 89,00 alle Angaben ohne Gewähr
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Umschlagtext
„Pop Art gilt den meisten Kunstinteressenten bis heute als eine Art Unterhaltungskultur, die mit Dingen der US-Warenwelt ihr amüsiertes und amüsantes Spiel trieb. Tobias Lander jedoch hat mit seiner glänzend geschriebenen Dissertation den Werken der Pop Art ein für allemal den Anschein von Trivialität und bloßem ‚fun‘ genommen. Und dies mit den einfachsten und stichhaltigsten Mitteln, welche die kunstgeschichtliche Disziplin bereitstellt: dem genauen Erfassen und Bestimmen der von Pop-Künstlern wiedergegebenen Gegenstände, ihrer Einordnung in die Motivgeschichte und schließlich ihrer Kontextualisierung im zeitgeschichtlichen Feld von Konsum und Konsumkritik, Politik und Politikkritik, Sex und Glamour, Künstlerlaune und Künstlerwettstreit. Hat man die Arbeit gelesen, hat man ein neues, seriöses Bild der Pop Art gewonnen, frei von aller Oberflächlichkeit und Flapsigkeit, den vordergründigen Motiven einer banalen Alltagskultur zum Trotz“. (Wilhelm Schlink)
Rezension
Die künstlerische Bewegung der Pop-Art entstand Mitte der 1950er Jahre zeitgleich in England und in den USA und machte Sujets des Alltags und des Konsums zum Zentrum ihrer Werke. Die Pop-Art hat die Kunst der zweiten Hälfte des 20. Jhdts wesentlich mit geprägt. Ihre namhaften Vertreter wie Rauschenberg, Warhol, Lichtenstein, Oldenbourg oder Hockney haben die Grenzen zwischen Massenmedien und Kunst verschwimmen lassen, den Graben zwischen Hochkultur und Massenkultur eingeebnet; sie sind damit Bestandteil der Postmoderne. Zugleich aber hat man der Pop-Art nicht selten Trivialität vorgeworfen, Kommerz und Massenkonsum, - diese voluminöse, großformatige und reich illustrierte Dissertation an der Philosophischen Fakultät der Universität Freiburg i.Br. aus dem WS 2008/2009 widerlegt diesen Vorwurf und stellt die Pop-Art umfassend vor.
Thomas Bernhard, lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung 7
1.1 Wahrnehmung und Unterscheidung – Der Blick auf das Motiv 7
1.2 Ikonographie als Integrationsklammer einer Kunstströmung 10
1.3 Die Tradition der Ungenauigkeit – Von der Notwendigkeit einer ikonologischen Neubewertung der Pop Art 12
2. Das Werk als blinder Fleck der Interpretation 27
2.1 Der konzeptuelle Primat über den Bildinhalt 27
2.2 Pop Art contra Abstrakter Expressionismus 28
2.3 Die Gleichsetzung von Vorbild und Bild 33
2.3.1 Comics 33
2.3.2 Werbung 41
2.3.3 Das grundsätzliche Missverständnis – Pop-Objekt und Ready-made:
Jasper Johns’ Painted Bronzes und Andy Warhols Brillo-Boxes 49
3. Wahrnehmungspsychologische Ansätze der Pop Art 66
3.1 Schaulust – Die Strategie des niederschwelligen Zugangs 66
3.2 Arnheim und die Suppendose: Beispiele wahrnehmungspsychologischer Bildexperimente 74
3.3 Im Labor der Perzeption 82
4. Der moralische Impetus der Pop Art 95
4.1 Probleme der Interpretation: Das Janusgesicht der Pop Art 95
4.2 Erst kommt das Fressen, dann kommt die Moral? 100
4.3 Polit-Pop 122
4.4 The American Way of Death – Warhols Blick auf den Tod 132
5. Zum Beispiel Coca-Cola – Eine Weltmarke als Prüfstein ikonologischer Interpretation 168
5.1 Die berühmteste Marke der Welt 168
5.2 Platzhalter der Konsumkultur 173
5.3 Sine Baccho et Cerere friget Venus – Sexualsymbolik durch Formanalogien 178
5.4 Sex und Werbung 184
5.5 Exkurs: Frauenbilder der Pop Art 211
5.5.1 Tom Wesselmann und Allen Jones – Der weibliche Körper als Objekt und Zeichen 211
5.5.2 Geschöpfe der Traumfabrik – Das Starporträt 246
5.6 Die ‚Wegwerf-Frau‘ 277
5.7 Coca-Kolonisation 284
5.8 Die Archäologie des Alltags 307
5.9 „Führt Kunst zu Kunst?“ 312
5.10 Massenweise Coca-Cola 321
5.11 Der Archetypus des Pop 338
6. Fazit oder Panofsky goes Pop 342
7. Anmerkungen 347
8. Literatur 383
9. Abbildungsnachweis / Photo credits 399
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