|
Brennpunkt(-)Schule
Zum Verhältnis von Schule, Bildung und urbaner Segregation
Nicolle Pfaff (Hrsg.), Thorsten Hertel, Laura Fölker
Verlag Barbara Budrich
EAN: 9783847401421 (ISBN: 3-8474-0142-4)
241 Seiten, paperback, 15 x 21cm, August, 2015
EUR 33,00 alle Angaben ohne Gewähr
|
|
Umschlagtext
Schulen in sozial benachteiligten Stadtteilen, die in der Öffentlichkeit oftmals als „Brennpunktschulen“ bezeichnet werden, bilden derzeit einen Dreh- und Angelpunkt kontroverser Diskussionen. Der Band versammelt Resultate aus aktuellen empirischen Untersuchungen zu Fragen der Entstehung und Folgen von Segregation sowie zu der Art und Weise, wie unter diesen Bedingungen Schule gemacht wird. Er bietet damit einen differenzierten Einblick in die Situation ebensolcher Schulen und zu den pädagogischen Strategien des Umgangs mit ihrer Lage.
Aktuelle Forschungsprojekte bilden die empirische Grundlage dieser Publikation. Der neueste Wissensstand wird so für interessierte Leserinnen und Leser in thematisch fokussierten Beiträgen ergebnisorientiert präsentiert. Anhand von Forschungsergebnissen zur Schulpraxis in benachteiligten Stadtteilen zeigen die HerausgeberInnen u.a. auf, welche Konsequenzen schulische Praktiken und Probleme im Kontext urbaner Segregation nach sich ziehen. Anschaulich erläutert anhand von Lösungsansätzen einzelner Schulen, werden den LeserInnen Beispiele für Maßnahmen bezüglich der Gestaltung von Schulkultur, im konkreten Unterrichtshandeln sowie im Bereich der Schulentwicklung näher gebracht.
Bedingungen und Folgen schulischer Segregation werden erörtert und hinterfragt. Doch wie geht man in der Unterrichtspraxis mit Heterogenität um? Was wird von LehrerInnen erwartet und wie können diese Erwartungen am besten erfüllt werden? Auf diese Fragen gibt der Sammelband Antworten. Auch für eine weiterführende Schulentwicklung werden Ansatzpunkte und Perspektiven aufgezeigt.
Mit dieser Anlage richtet sich das Buch an WissenschaftlerInnen in diesem sich aktuell entwickelnden Forschungsfeld, an DozentInnen, an Studierende erziehungs- und bildungswissenschaftlicher Studiengänge, die sich mit den Bedingungen und der Arbeit an Schulen in benachteiligten Quartieren befassen, sowie an Akteure aus Bildungspolitik, Schulverwaltung und Schule, die an Lösungsansätzen für aktuelle, vor allem im städtischen Raum sehr präsente Probleme interessiert.
Rezension
Soziale Brennpunkte sind Lehrer/inne/n und Schulbehörden vertraut; mittlerweile wird sogar von Sozialen Brennpunkt-Schulen gesprochen. Eine Schule im Einzugsbereich eines Sozialen Brennpunkts ist besonderen Belastungen und Anforderungen ausgesetzt. Das vorliegende Buch geht dem "Verhältnis von Schule, Bildung und urbaner Segregation" (Untertitel) nach. Insbesondere Großstädte generieren lokale Exklusionsbereiche, zu denen vor allem auch soziale Brennpunkte gehören. Deren heterogene Lebenslagen und eingeschränkte Selektionsfreiheiten führen zu urbaner Segregation. Der Band versammelt Resultate aus aktuellen empirischen Untersuchungen zu Fragen der Entstehung und Folgen von Segregation. Wie kommt es dazu? Und wie kann man in segregierten Schülerschaften unterrichten? Welche Konsequenzen und schulische Praktiken ziehen Probleme im Kontext urbaner Segregation nach sich? Anhand von Lösungsansätzen einzelner Schulen werden Beispiele für Maßnahmen bezüglich der Gestaltung von Schulkultur, im konkreten Unterrichtshandeln sowie im Bereich der Schulentwicklung gegeben.
Dieter Bach, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Kategorie: Erziehungswissenschaft
Schlüsselworte: Bildungsungleichheit, Didaktik, Schule, Segregation
Aus dem Inhalt:
Wie kommt es zur Segregation von Schülerschaften an Einzelschulen?
Unterrichtliche Praxis mit segregierten Schülerschaften
Wie stellt man Ordnung im Chaos her?
Zur Gestaltung produktiver pädagogischer Beziehungen
Die HerausgeberInnen:
Laura Fölker, Universität Duisburg-Essen, wissenschaftliche Mitarbeiterin in der AG Migrations- und Ungleichheitsforschung
Thorsten Hertel, Universität Duisburg-Essen, Promotionsstipendiat der Hans-Böckler-Stiftung in der Nachwuchsforschergruppe „Segregierte Quartiere als Bildungsräume?“, wissenschaftlicher Mitarbeiter in der AG Migrations- und Ungleichheitsforschung
Prof. Dr. Nicolle Pfaff, Universität Duisburg-Essen, Hochschullehrerin an der Fakultät für Bildungswissenschaften, AG Migrations- und Ungleichheitsforschung
Zielgruppen: BildungswissenschaftlerInnen, Lehramts-Studierende, LehrerInnen
Keywords: Schule, Bildungsungleichheit, Segregation
Fachbereiche: Erziehungswissenschaft, Didaktik
Die Analyse multifaktorieller Zusammenhänge führt u.a. dazu, erwartungswidrig gute „Brennpunktschulen“ zu identifizieren. Im Vergleich zeigt sich, dass differenzierte pädagogische Handlungsstrategien für eine solche Schulqualität ausschlaggebend sind. Damit ergibt sich ein wichtiger Beitrag für das Handeln von Schulleitungen und in Schulkollegien.
socialnet.de, 02.02.2016
Inhaltsverzeichnis
Vorwort 7
Laura Fölker, Thorsten Hertel & Nicolle Pfaff
Schule ,im Brennpunkt’ – Einleitung 9
I. Bedingungen und Folgen schulischer Segregation
Patricia Stošić
Horizontale Segregation im deutschen Schulsystem 29
Astrid Sundsbø
Warum benachteiligt schulische Segregation die ‚Bildungsfernen’? 49
Nicolle Pfaff, Laura Fölker & Thorsten Hertel
Schule als Gegenraum zum Quartier – Sozialräumliche Segregation und die Prekarität grundlegender schulischer Bedingungen 67
II. Pädagogische Praxis an segregierten Schulen
Kathrin Oester, Bernadette Brunner & Ursula Fiechter
Selektionskulturen – Die Strategien dreier Berner Schulen im Umgang mit residenzieller Segregation 87
Laura Fölker & Thorsten Hertel
Differenz und Defizit. Rekonstruktionen zu pädagogischen Orientierungen und Praktiken der Klientelkonstruktion an zwei segregierten Großstadtschulen 105
Christina Funke & Marten Clausen
Unterrichtliche Praxis mit segregierten Schülerschaften 123
Thorsten Hertel
Unterlaufen und Kontern statt „Überwachen und Strafen“? Rekonstruktionen zu den pädagogischen Praktiken im Trainingsraum einer segregierten Großstadtschule 153
Katharina Kunze
Kooperation, Kollegialität und funktionale Differenzierung. Strukturprobleme der multiprofessionellen Zusammenarbeit im Jahrgangsteam 169
III. Formen des Umgangs mit schulischer Segregation
Kathrin Racherbäumer & Isabell van Ackeren
Was ist eine (gute) Schule in schwieriger Lage? Befunde einer Studie im kontrastiven Fallstudiendesign an Schulen in der Metropolregion Rhein-Ruhr 189
Laura Fölker
Schulstrukturreformen als Innovationsimpuls für Prozesse der Schulentwicklungsprozesse?
Empirische Analysen am Beispiel zweier Schulen in schwieriger Lage 209
Autorinnen und Autoren des Bandes 239
|
|
|