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Bindungsstörungen Von der Bindungstheorie zur Beratung und Therapie 19., erw. Aufl., überarb. Aufl. 2022
Bindungsstörungen
Von der Bindungstheorie zur Beratung und Therapie


19., erw. Aufl., überarb. Aufl. 2022

Karl Heinz Brisch

Klett-Cotta
EAN: 9783608949377 (ISBN: 3-608-94937-2)
440 Seiten, hardcover, 16 x 23cm, November, 2022

EUR 45,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Der Bestseller erstmals vollständig überarbeitet und erweitert

Das Standardwerk vom führenden Bindungsexperten im deutschsprachigen Raum

Über 40.000 verkaufte Exemplare

Ein internationaler Bestseller mit Übersetzungen in acht Sprachen

Karl Heinz Brisch zeigt auf, wie psychische Störungen von Säuglingen, Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen aus Bindungssicht verstanden und klassifiziert werden können. Die von ihm entwickelte bindungsbasierte Psychotherapie eröffnet neue Wege, sogar schwerste Störungen erfolgreich zu behandeln. Dabei berücksichtigt er stationäre, ambulante sowie Einzel- und Gruppen-Settings. Neueste Erkenntnisse aus den Neurowissenschaften, der Epigenetik und der Psychoneuroimmunologie haben in diese Neuauflage Eingang gefunden.

"Das beste Übersichtswerk darüber, wie man die Bindungstheorie einsetzen kann und Behandlungsmethoden bei Patienten mit Bindungsproblemen strukturiert."

Sir Michael Rutter in: Handbook of Attachment

Karl Heinz Brisch, Dr. med. habil., ist Facharzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychiatrie und Psychosomatische Medizin und Psychotherapie sowie Neurologie; Psychoanalytiker für Kinder, Jugendliche, Erwachsene und Gruppen; Ausbildung in spezieller Psychotraumatologie für Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Er war Vorstand des weltweit ersten Lehrstuhls für Early Life Care und leitete das gleichnamige Forschungsinstitut an der PMU in Salzburg.

Seine klinische Tätigkeit und sein Forschungsschwerpunkt umfassen den Bereich der frühkindlichen Entwicklung und der Psychotherapie von bindungstraumatisierten Menschen in allen Altersgruppen.

Brisch leitete über viele Jahre die Abteilung für Pädiatrische Psychosomatik und Psychotherapie am Dr. von Haunerschen Kinderspital der Universität München und entwickelte dort das MOSES®-Therapiemodell zur erfolgreichen Intensiv-Psychotherapie von früh traumatisierten Kindern und Jugendlichen.

Brisch entwickelte die Präventionsprogramme »SAFE® – Sichere Ausbildung für Eltern« und »B.A.S.E® – Babywatching«, die inzwischen in vielen Ländern Europas, aber etwa auch in Australien, Neuseeland und Russland Verbreitung gefunden haben.

Er ist Gründungsmitglied der »Gesellschaft für Seelische Gesundheit in der Frühen Kindheit« (GAIMH e. V. – German-Speaking Association for Infant Mental Health) und war dort viele Jahre lang im Vorstand. Die GAIMH ist eine Tochtergesellschaft der WAIMH – World Association for Infant Mental Health.

Seit 2000 organisiert er die jährlich stattfindende renommierte Internationale Bindungskonferenz (www.bindungskonferenz.de) so wie seit 2018 die Internationale Early Life Care Konferenz in Salzburg (www.earlylifecare.at).

Brisch verbreitet die Inhalte und Ergebnisse der Bindungs- und Traumaforschung und -psychotherapie auch durch viele Publikationen, Vorträge und die Teilnahme an zahlreichen Radio- und Fernsehsendungen (https://www.khbrisch.de).

Vom 16. bis zum 18. September 2022 fand die 21. Internationale Bindungskonferenz zum Thema »Gestörte Bindungen in digitalen Zeiten – Ursachen, Prävention, Beratung und Therapie« statt. Die Konferenzleitung obliegt Karl Heinz Brisch.

Zur Website der Bindungskonferenz: www.bindungskonferenz.de
Rezension
In bereits 19., erweiterter und überarbeiteter Auflage 2022 liegt dieses zuerst 1999 erschienene Grundlagenwerk vor. Bindungsstörungen gehören nach der ICD-10-Klassifikation zur Gruppe gestörter sozialer Funktionen. Dabei werden die gehemmte und die ungehemmte Form der Bindungsstörung unterschieden. Als Pionier der Bindungstheorie gilt John Bowlby (vgl. sein 1969 erschienenes Buch "Bindung – Eine Analyse der Mutter-Kind-Beziehung"), der davon ausgeht, dass eine zwischenmenschliche Bindung einen wichtigen Teil der menschlichen Entwicklung darstellt. Die Bindungstheorie beschreibt in der Psychologie das Bedürfnis des Menschen, eine enge und von intensiven Gefühlen geprägte Beziehung zu Mitmenschen aufzubauen. - Dem hier anzuzeigenden Buch geht es um neue Perspektiven des Helfens und der Prävention im Gefolge und in Weiterentwicklung der Bindungstheorie John Bowlbys. Die vom Autor entwickelte bindungsbasierte Psychotherapie eröffnet neue Wege, sogar schwerste Störungen erfolgreich zu behandeln.

Oliver Neumann, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Das Standardwerk vom führenden Bindungsexperten im deutschsprachigen Raum
Über 40.000 verkaufte Exemplare
Ein internationaler Bestseller mit Übersetzungen in acht Sprachen

Pressestimmen:
»In seinem Buch "Bindungsstörungen" tritt Brisch, Papst der deutschen Bindungsforschung in der Tradition Bowlbys, zu dem ehrenhaften Versuch an, die Erkenntnisse der Bindungsforschung für die Psychotherapie zu erschließen. ... Brisch [zeigt] seine Stärken in der Übertragung der bindungstheoretischen Konstrukte auf die Psychotherapie. In beeindruckender Weise bietet er ein Verständnis von Therapie, in dem sowohl Bindungs- als auch Explorationswünschen der Klienten Rechnung getragen werden, und er ordnet dabei typischen Klient-Therapeut-Interaktionen neue Bedeutung zu. ... Brisch zeigt das gesamte Spektrum von Bindungsstörungen, was bei ihm präkonzeptuell, pränatal und postpartal anfängt und bei der Altersdepression aufhört. Er differenziert zwischen Lebensphasen und diagnostischen Kategorien.«
Bodo Fastje, Gestalt Zeitung, Januar 2016

»The book´s integrated approach to the application of attachment principles in clinical settings distinguishes it from other books on the topic of attachment and encourages the reader to consider the psychopathological presentations in terms of attachment dynamics, a different, and perhaps a more humane, perspective.«
Anina van der Walt, Journal of Child & Adolescent Mental Health, 31.05.2013

»Diesem Buch wünsche ich eine Entwicklung hin zu einem Grundlagenwerk für Hebammen, Ärztinnen, Psychologinnen, etc., die schwangere Frauen in ihr Muttersein begleiten. Da auch das geburtshilfliche Setting als äußere Realität einen Einfluss hat auf die Ausformung der inneren Realität und somit auch auf das Bindungserleben, ist es m. E. letztendlich auch für die Hebammen, Ärztinnen und Krankenschwestern, die im Kreißsaal oder auf Station arbeiten, unentbehrlich.«
Petra Schönberner, Hebammen Info, Januar 2012

»Auf über 300 Seiten findet sich hier ein Standardwerk zum Thema Bindung in der nunmehr 10. Auflage. …Alles in allem bietet das Buch einen umfassenden und tiefgehenden Überblick in das Thema von einem der derzeit angesehensten Experten auf dem Gebiet.«
Amir Djawadi, schwangerschaft-baby-kind.de, 15.10.2011

»Brisch hat aufbauend auf der Arbeit von Bowlby seinen eigenen Ansatz entwickelt und im vorliegenden Buch dargestellt... Die Bindungstheorie nimmt auch in der Prävention einen wichtigen Platz ein. Sie ist Grundlage der Präventionsprogramme SAFE (Sichere Ausbildung für Eltern. Primäres Präventionsprogramm zur Bindungsentwicklung) und B.A.S.E. (Babywatching: sekundäre Prävention von aggressiven und ängstlichen Verhaltensstörungen bei kleinen Kindern). Auch in der Arbeit mit Familien, Gruppen und im pädagogischen Kontext spielt sie eine wesentliche Rolle.«
Lisa Rakos, Österreichische Hebammen Zeitung, April 2011

»Mit seinem Buch "Bindungsstörungen", 1999 erstmals erschienen, 2009 in neunter Auflage herausgegeben, hat Brisch die Psychoanalyse mit der Bindungstheorie, die letztlich ein Kind der Psychoanalyse ist, gleichsam wieder versöhnt und diese - wieder - zum Bestandteil eines psychoanalytischen Denkens gemacht.«
Hans Hopf, Analytische Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapie, 3/2011

»Karl Heinz Brisch hat sein inzwischen in mehrere Sprachen übersetztes Buch über die Anwendung der Bindungstheorie in der klinischen Praxis überarbeitet und mit neuen Forschungsergebnissen erweitert. ... In zahlreichen Fallbeispielen erklärt er ... entsprechende psychotherapeutische Behandlungen vor dem Hintergrund der Bindungstheorie. ... Das Buch ist spannend und lesenswert, in einer verständlichen und anschaulichen Sprache geschrieben. PraktikerInnen werden insbesondere die Fallbeispiele schätzen, in denen gezeigt wird, wie die Bindungstheorie in der klinischen Praxis umgesetzt werden kann. In verschiedenen Settings - ambulant und stationär, in Kooperation mit Kinderärzten und Gynäkologen - kann der bindungstheoretische Ansatz ein wertvolles Mittel darstellen, psychische Störungen zu diagnostizieren und zu behandeln. Und nicht zuletzt eröffnet der Ansatz auch im pädagogischen Bereich wichtige Anhaltspunkte für hilfreiche Interaktionen.«
Agnes von Wyl, punktum, 03/2010

»Brisch ist ein lesenswertes und "in einem Guss" geschriebenes Buch gelungen, das das Zeug hat, sich zu einem Klassiker zu entwickeln, gerade auch für jeden, der Familien und ihre vielfältigen Beziehungs-(Bindungs-)muster vorrangig aus systemischer Sicht betrachtet.«
Jochen Gehrmann, Familiendynamik, 1/2010

»Probably the fullest account on how attachment theory may be used to guide treatment methods when dealing with attachment-related problems is that provided by Brisch (2002) .« Sir Michael Rutter (Implications of Attachment Theory and Research for Child Care Policies, in: Handbook of Attachment, New York, London 2008, S. 965)

»... K. H. Brisch gibt uns in seinem Buch einen Überblick über die wichtigsten Aspekte der Bindungstheorie sowie eine Klassifikation der verschiedensten Formen der Bindungsstörungen für unterschiedliche Altersgruppen. Anhand zahlreicher, lebendiger Fallbeispiele zeigt er auch wie ein bindungstheoretischer Ansatz sich in verschiedenen Settings gestalten kann ambualnt, stationär oder in Kooperation mit Kinderarzt und Gynäkologen ... Dieses Werk ist ein wertvolles Instrument um psychische Störungen unter einer neuen Perspektive zu sehen, zu diagnostizieren und zu behandeln. Neben einem Ausblick auf weitere Anwendungsgebiete der Bindungstheorie (wie der Prävention, Familientherapie, ...) beinhaltet dieses Werk auch einen Fragenkatalog "Adult-Attachment Interview" im Anhang.«
Dr. Barbara Schmidt-Zeitler, Kärntner Arzte-Zeitung, 10/05

»Dem Autor gelingt es in diesem Buch, die Bedeutung bindungstheoretischer Sichtweise für das Verständnis der ?Genese einer Störung und für deren Therapie zu verdeutlichen und anschaulich die Umsetzung in der konkreten (analytischen) Therapie darzustellen. ... Sehr lesenswert.«
Lothar Unzner, Praxis der Kinderpsychologie und Kinderpsychiatrie

»Das Werk ist gut lesbar geschrieben und vermittelt dem Leser unabhängig von seiner theoretischen Orientierung eine Fülle von Anregungen für die therapeutische Praxis.«
F. Wienand, Zeitschrift für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie

»An important and very timely book, that shows how understanding attachment and keeping it in mind can immeasurably enrich one«s clinical experience.«
Janice Halpern, The International Journal of Psychoanalysis

»Besonders ins Auge sticht, dass es keine neue rein theoretische Abhandlung ist, sondern den Behandlungsbeispielen der Bindungsstörungen der größte Teil gewidmet ist... Dieses Buch ist im deutschsprachigen Raum einzigartig, weil es nicht nur umfassend über Bindung sowie Bindungsstörungen informiert, sondern vor allem aus psychoanalytischer Sicht erstmalig und vor allem praxisnah und anschaulich Behandlung und Therapie beschreibt.«
Ines Gärtner, Dipl.-Päd., www.rabeneltern.org/bib/bibliothek.htm
Inhaltsverzeichnis
Danksagung 11
Vorwort von Lotte Köhler zur 1. Auflage 1999 13
Vorwort des Autors zur 1. Auflage 18
Vorwort des Autors zur überarbeiteten und erweiterten Neuauflage 2009 22
Vorwort des Autors zur überarbeiteten und erweiterten Neuauflage 2022 25
Einleitung 27

TEIL 1 Die Bindungstheorie und ihre Konzepte

Historischer Überblick 35

Entwicklung der bindungstheoretischen Konzepte 42

Grundannahmen der Bindungstheorie 42
Bindung, Genetik, Neurobiologie und Trauma 49
Konzept der Feinfühligkeit 51
Konzept der kindlichen Bindungsqualität 57
Klassifikation der Bindungsqualität des Kindes 60
Konzept der Bindungsrepräsentation 73
Bindung zwischen den Generationen und im Verlauf des Lebens 79
Bedeutung von Schutz- und Risikofaktoren 85
Bindung und Trennung in anderen psychotherapeutischen Schulen 92

TEIL 2 Bindungsstörungen

Bindung und Psychopathologie 109

Bindung und Trauma 112

Theorie der Bindungsstörung 113

Bindungsklassifikation in diagnostischen Manualen 116

Diagnostik und Typologie von Bindungsstörungen 120

Keine Anzeichen von Bindungsverhalten 120
Undifferenziertes Bindungsverhalten 122
Unfall-Risiko-Typ der Bindungsstörung 122
Übersteigertes Bindungsverhalten 123
Gehemmtes Bindungsverhalten 125
Aggressives Bindungsverhalten 125
Bindungsverhalten mit Rollenumkehr 126
Bindungsstörung mit Suchtverhalten 127
Psychosomatische Symptomatik 128

Diagnostisches Vorgehen und Methoden der Bindungsdiagnostik 131

Feststellung der Feinfühligkeit in der Eltern-Kind-Interaktion 131
Einschätzung der Bindungsqualität von Säuglingen und Kleinstkindern 131
Diagnostik von Bindungsstörungen 132
Diagnostik des Bindungsverhaltens im Vorschulalter 133
Diagnostik des Bindungsverhaltens im Kindergarten- und bis zum Ende des Grundschulalters 133
Bindungsklassifikation der Bezugspersonen 134
Verschiedene Instrumente in der Bindungsdiagnostik 134

TEIL 3 Bindungsbasierte Psychotherapie

Definition und Abgrenzung 139

Theorie der bindungsbasierten Psychotherapie 141

Technik der Behandlung 147

Allgemeine Gesichtspunkte zur Psychotherapie von Erwachsenen 147
Allgemeine Gesichtspunkte zur Psychotherapie von Kindern
und Jugendlichen 151
Spezielle Gesichtspunkte 154

TEIL 4 Behandlungsbeispiele aus der klinischen Praxis

Präkonzeptionelle Bindungsstörung 161

Der unerfüllte Schwangerschaftswunsch – Bindungsangst in Bezug auf das phantasierte Kind 161

Pränatale Bindungsstörung 170

Angst der Schwangeren vor der Lösung der Bindung durch die bevorstehende Geburt 170
Schwangerschaftskomplikationen und Risikoschwangerschaft 177
Pränatale Fehlbildungsdiagnostik 183

Postpartale Bindungsstörung 190

Postpartal depressive Mutter 190
Postpartal psychotische Mutter 197
Trauma der Frühgeburt 203

Bindungsstörungen im Kleinkind- und frühen Schulalter 207

Keine Anzeichen von Bindungsverhalten 207
Undifferenziertes Bindungsverhalten: Soziale Promiskuität 214
Unfall-Risiko-Verhalten 217
Übersteigertes Bindungsverhalten: Exzessives Klammern 220
Gehemmtes Bindungsverhalten: Übermäßige Anpassung 225
Aggressive Symptomatik 227
Rollenumkehr 230
Psychosomatische Symptomatik 233

Bindungsstörungen und Schule 242

Schulangst 242
Leistungsverweigerung 248
Aggressivität 252

Bindungsstörungen in der Adoleszenz 257

Suchtsymptomatik 257
Dissozialität und Delinquenz 263
Neurodermitis 269

Bindungsstörungen bei Erwachsenen 279

Angst-, Panik- und Agoraphobie-Symptomatik 279
Depressive Symptomatik: Verstrickte Bindung mit Störung in der Trennungsfähigkeit 289
Narzisstische Symptomatik 295
Borderline-Symptomatik 302
Psychotische Symptomatik 308
Altersdepression 314

Zusammenfassende Bemerkungen 319

TEIL 5 Weitere Anwendungsgebiete der Bindungstheorie

Prävention 325

Das Präventionsprogramm »SAFE® – Sichere Ausbildung für Eltern« 330
Prävention durch »B. A. S. E.® – Babywatching« 342

Familientherapie 345

Bindung und Gruppen 347

Gruppenbindungs-Psychopathologie 347
Gruppenpsychotherapie 348

Pädagogik 350

Kritischer Ausblick 352

ANHANG

Fragen des Adult Attachment Interviews 357
Anmerkungen 362
Bibliografie 368
Personenregister 417
Sachregister 421
Der Autor 437