lehrerbibliothek.deDatenschutzerklärung
Bildtheorie und Film
Bildtheorie und Film




Thomas Koebner, Thomas Meder, Fabienne Liptay (Hrsg.)

Edition Text und Kritik
EAN: 9783883778020 (ISBN: 3-88377-802-8)
626 Seiten, paperback, 15 x 23cm, 2006, zahlreiche Abb.

EUR 39,80
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
»Bildtheorie und Film« präsentiert ein breit gefächeltes Spektrum von Positionen aktueller Bildforschung. Die interdisziplinäre Konzeption hat zur Folge, dass eine Nachbarschaft zwischen philosophischen Ansätzen und Übertragungen kunsthistorischer Ideen auf Filmbilder oder nur auf filmische Einstellungen konzentrierte Reflexion besteht. Diese unterschiedlichen Versuche haben als gemeinsamen Nenner, dass Filmbilder nicht nur als Fenster auf eine unabhängig existierende Realität gelten, sondern immer auch deutende Arrangements sind.
Rezension
Der Band dokumentiert ein Symposium zum Thema an der Universität Mainz. Die Kombination von Bildtheorie und Film eröffnet neue Perspektiven auf das »ewige« Problem, was ein Bild sei und wie es auf die Betrachter wirke. Frühere Überlegungen zum Bild sind nicht mit dem Blick auf den Film, noch weniger mit dem auf digitale Medien entstanden. Es ist Zeit, den Horizont zu erweitern, denn es gilt, auch die Bewegung im Bild, den filmischen Bildwandel, zu erforschen. - Der vorliegende Band präsentiert ein breit gefächertes Spektrum von Positionen aktueller Bildforschung. Die interdisziplinäre Konzeption hat zur Folge, dass eine Nachbarschaft zwischen philosophischen Ansätzen, Übertragungen kunsthistorischer Ideen auf Filmbilder sowie Reflexion, die sich nur auf filmische Einstellungen konzentriert, besteht. Diese unterschiedlichen Versuche haben als gemeinsamen Nenner, dass Filmbilder nicht nur als Fenster auf eine unabhängig existierende Realität gelten, sondern immer auch deutende Arrangements sind. Nicht länger kann daher das Vorurteil bestehen, Filmbilder »erretteten die äußere Wirklichkeit« (Kracauer) – im Gegenteil: Sie eröffnen den Blick auf eine Welt der Phänomene. Unter diesem Blickwinkel betrachtet, bietet der Band in all seinen Nuancen das Vorspiel einer Phänomenologie des Filmbildes.

Oliver Neumann, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Bildtheorie und Film: Diese Kombination eröffnet neue Perspektiven auf das »ewige« Problem, was ein Bild sei und wie es auf die Betrachter wirke. Frühere Überlegungen zum Bild sind nicht mit dem Blick auf den Film, noch weniger mit dem auf digitale Medien entstanden. Es ist Zeit, den Horizont zu erweitern, denn es gilt, auch die Bewegung im Bild, den filmischen Bildwandel, zu erforschen.

Der vorliegende Band präsentiert ein breit gefächertes Spektrum von Positionen aktueller Bildforschung. Die interdisziplinäre Konzeption hat zur Folge, dass eine Nachbarschaft zwischen philosophischen Ansätzen, Übertragungen kunsthistorischer Ideen auf Filmbilder sowie Reflexion, die sich nur auf filmische Einstellungen konzentriert, besteht. Diese unterschiedlichen Versuche haben als gemeinsamen Nenner, dass Filmbilder nicht nur als Fenster auf eine unabhängig existierende Realität gelten, sondern immer auch deutende Arrangements sind. Nicht länger kann daher das Vorurteil bestehen, Filmbilder »erretteten die äußere Wirklichkeit« (Kracauer) – im Gegenteil: Sie eröffnen den Blick auf eine Welt der Phänomene. Unter diesem Blickwinkel betrachtet, bietet der Band in all seinen Nuancen das Vorspiel einer Phänomenologie des Filmbildes.
Der Band dokumentiert zugleich das im vergangenen Jahr abgehaltene Symposium zu diesem Thema an der Universität Mainz.
Inhaltsverzeichnis
Thomas Koebner & Thomas Meder
Vorrede 9
Thomas Koebner
Danksagung 14

I

Karl Prümm
Von der Mise en scene zur Mise en images Plädoyer für einen Perspektivenwechsel in der Filmtheorie
und Filmanalyse 15

Oksana Bulgakowa
Eisensteins Vorstellung vom unsichtbaren Bild oder:
Der Film als Materialisierung des Gedächtnisses 36

Thomas Rothschild
Bildkomposition und Dauer
Die kurze und die lange Einstellung 52

Thomas Koebner
Koexistenz durch Sukzession
Zur bipolaren Bauform von Filmbildern 62

Thomas Meder
Ikonographie — Ikonik — Formgespür
Der Mehrfachsinn des filmischen Bildes und der Nutzen des kunstwissenschaftlichen Subjekts 74

Joachim Paech
Was ist ein kinematographisches Bewegungsbild? 92

Fabienne Liptay
Leerstellen im Film
Zum Wechselspiel von Bild und Einbildung 108

II

Josef Rauscher
Philosophie des Bildes — die Herausforderung Platons 135

Klaus Sachs-Hombach
Elemente einer philosophischen Bildtheorie des Films 158

Matthias Bauer
Evidenz und Konjektur
Zur Dynamik von image, diagram und symbol 176

Claudia Schmölders
Lob der Nähe
Über Bela Balazs' Filmphysiognomik 193

Wolfgang Beilenhoff & Christoph Hesse
Empathie mit dem Ding
Über einen Fall von Ekstase in Eisensteins Das Alte und das Neue 205

Bernd Kiefer
Aufmerksamkeit und Zerstreuung der Wahrnehmung
Mit / nach Walter Benjamin 221

Horst Bredekamp
»On Movies«
Erwin Panofsky zwischen Rudolf Arnheim und Walter Benjamin 239

Susanne Marschall
Hand-Zeichen
Annäherung an ein Bildsymbol im Film 253

Hemz-B. Heller
Zur Bildtheorie von Gilles Deleuze und Jean-Luc Godard
Beobachtungen und Anmerkungen zu Godards Helas pour moi 268

III

Tereza Smid
Jenseits der Aufmerksamkeitslenkung
Narrative und ästhetische Wirkungsmöglichkeiten der Schärfenverlagerung 282

Annette Deeken
Travelling - mehr als eine Kameratechnik 297

Mirko Schernickau
In Bewegung — der schwebende Blick der Steadicam 316

Carlos Bustamante
Die Bolex und die Filmbilder der amerikanischen Avantgarde 335

Marcus Stiglegger
Zeit-Lupe
Versuch zur Philosophie gedehnter Zeit im Film 345

Christine N. Brinckmann
Dramaturgische Farbakkorde 358

IV

Martin Loiperdinger
»La vie prise sur le vif«
Akzente des Zufälligen in Städtebildern des Cinematographe Lumiere 381

Heide Schönemann
Rand und Tiefenzug
Beobachtungen zum Bild-Raum-Konzept in den Filmen Paul Wegeners 393

Hermann Kappelhoff
Apriorische Gegenstände des Gefühls
Literarische Recherchen zum kinematographischen Bild 404

Jörg Schweinitz
Der hypnotisierende Blick
Etablierung und Anverwandlung eines konventionellen Bildes im Stummfilm 422

Inge Münz-Koenen
Stadtmotive und Bilderformeln 1927 und 2002
Zwei Berlin-Sinfonien 439

Thomas Elsaesser
Zu groß und zu nah
Alfred Hitchcock und Fritz Lang 454

Norbert Grob
Zwischen Spiegel und Geisterhauch
Zum visuellen Stil des US-amerikanischen Film noir 479

Kay Kirchmann
Bildermüll und Wiederverwertung
Eine medientheoretische Perspektive auf Formen und
Funktionen des Bilderrecyclings im Found-Footage-Film 497

V

Ursula Vossen
My Own Private Reality
Parallelwelten im Kopf und auf der Leinwand 513

Hans Richard Brittnacher
Bilder, die unter die Haut gehen
Zur Inszenierung von Schock und Schrecken im Horrorfilm 526

Thomas Klein
Fleisch und Haut, Maske und Special Effect
Zu einer filmischen Ikonographie des Versehrten Körpers 544

Andreas Rauscher
Dark Knights und Marvelous Mutants
Neue Bilder des Comicfilms 557

Kati Röttger & Alexander Jackob
Bilder einer unendlichen Fahrt
David Lynchs Mulholland Drive in bildwissenschaftlicher Perspektive 572

VI

Klaus Kreimeier
Schnittstelle Film / Fernsehen
Das Schicksal der Kino-Ikonographie im Fernsehen 584

Verzeichnis der Autorinnen und Autoren 598
Register 608