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Biblische Facetten 20 Schlüsseltexte für Schule und Gemeinde
Biblische Facetten
20 Schlüsseltexte für Schule und Gemeinde




Miriam Schambeck

Matthias-Grünewald-Verlag der Schwabenverlag AG
EAN: 9783786740162 (ISBN: 3-7867-4016-X)
288 Seiten, paperback, 16 x 24cm, 2017

EUR 20,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Die Bibel enthält spannende Geschichten, die Kriminalromanen in nichts nachhängen. Aber wer kennt dieses reichhaltige und meist verkaufte Buch der Welt tatsächlich? Das vorliegende Buch macht biblische Texte für heutige Menschen zugänglich: 20 Schlüsseltexte der Bibel (je zehn aus dem Alten und Neuen Testament) werden erarbeitet, indem Bedeutungen von heute mit Bedeutungen von gestern konfrontiert werden. Das gelingt über die Auseinandersetzung mit moderner Literatur und Filmkunst, mit Bildern und Musik, über Geschichtenerzählen und kreatives Schreiben.

Mirjam Schambeck sf, Dr. theol. habil., geboren 1966, lehrt nach langjähriger intensiver Jugendarbeit als Professorin für Religionspädagogik und Didaktik des Religionsunterrichts an der Fakultät Katholische Theologie der Universität Bamberg.
Rezension
Religionspädagog/inn/en in Schule und Gemeinde seien aufmerksam gemacht auf dieses neue bibeldidaktische Werk, das in seinem Kern je 10 zentrale biblische Texte aus dem Alten und Neuen Testament (vgl. Inhaltsverzeichnis) für die Gegenwart aufschließt. Dabei werden die biblischen Schlüsseltexte mit lebensweltlichen Bezügen aus unseren Kultur korrelationsdidaktisch konfrontiert, z.B. die Befreiungserzählung des Exodus mit einem Liedtext von Heinz-Rudolf Kunze (vgl. Kap. 7). Bedeutungen von heute werden mit Bedeutungen von gestern konfrontiert durch Auseinandersetzung mit moderner Literatur und Filmkunst, mit Bildern und Musik, über Geschichtenerzählen und kreatives Schreiben. So bereitet die Autorin nicht nur 20 biblische Schlüsseltexte didaktisch auf, sondern vermittelt exemplarisch dabei auch eine zeitgemäße Bibeldidaktik.

Thomas Bernhard, lehrerbibliothek.de

Verlagsinfo
für theologisch Interessierte, Religionslehrkräfte und pastorale Mitarbeiter
Anregungen für Lernsettings und Katechese
Inhaltsverzeichnis
Einleitung:
Biblische Facetten — Wie sich in einem Stück Welt der Kosmos spiegelt 13

1. Von Facetten zu biblischen Texten
2. Biblische Facetten 16
3. Von Kontexten zum Konkreten: Wie die „Biblischen Facetten" aufgebaut sind 20

1. Kapitel:
Kontexte biblischen Lernens

1. Zwischen fundamentalem Bezugspunkt christlicher Theologie und existenzieller Belanglosigkeit 25
1.1 Zwischen Faszination und Desinteresse —
Unterschiedliche Einschätzungen zur Bibel bei Kindern und Jugendlichen 26
1.2 Wie sind Korrelationsprozesse möglich? 26
2. Der Umgang mit Tradition angesichts von Enttraditionalisierungsprozessen 27
3. Urteilsfähig werden als Ziel biblischen Lernens 28
4. Biblisches Einzelwissen vs. „roter Faden" 29
4.1 Warum der blinde Bartimäus etwas mit dem umkehrbereiten Zachäus zu tun hat 29
4.2 Wie die Verwobenheit biblischer Texte erkundet werden kann 29
5. Zwischen Faktualität und Fiktionalität 3o
5.1 Geschichtstheoretische Denkfamilien 3o
5.2 Fiktionalität und Faktualität: Ein Vorschlag zur Versöhnung 31
5.3 Zur Wahrheitsfrage 31
5.4 Kriterien für eine methodisch kontrollierte Re-Konstruktion 33
5.5 Konsequenzen für biblisches Lernen 34
6. Bibel als Wort Gottes im Menschenwort 34
6.1 Gotteswort im Menschenwort 35
6.1.1 Zur Inspirationslehre 35
6.1.2 Konsequenzen für Interpretationsmöglichkeit und Interpretationshoheit 36
6.2 Schriftwerdung als Weise der Entäußerung Gottes 39
7. Erste Bilanzierung: Textwelt und was sie erfordert 39
8. Biblische Texte sind „abhängig" von den Leser/-innen 41
9. Zweite Bilanzierung: Leserwelt und was sie bewirkt 43
10. Lernwege und methodische Anregungen 44
10.1 Textorientierte Lernwege 44
10.2 Bildorientierte Lernwege 44
10.3 Leibbezogene Lernwege 45

2. Kapitel:
Der Ansatz der bibeltheologischen Didaktik — Praktisch erläutert 47

1. Ein Experiment in klärender Absicht — Zur Beziehung von Text und Leser/-innen 49
2. Dem Rezeptionsphänomen auf der Spur — Ein Sprung in zwei Welten 50
3. Was es auf Leserseite zu erfahren gilt ... 51
3.1 Die Leserwelt in ihren unterschiedlichen Facetten 51
3.2 Leseverfasstheiten klären 52
4. Zurück zur Textwelt 52
4.1 Zur Verwiesenheit von Text und Leser und umgekehrt 52
4.2 Der Text und seine Enzyklopädie 53
4.3 Der „Kosmos" der Auslegungen 55
4.4 Die Endgestalt des Textes als Bezugspunkt—
Zur Frage des Kanons 55
4.5 Intertextuelle Lesart als Instrumentarium 56
5. Konkrete Analyseschritte 56
6. Biblische Lernprozesse als Bewegungen zwischen Text-und Leserwelt 6o
7. Zum Kanon im Kanon: Kriterien für die Auswahl der Texte 61
8. Wenn es konkret wird 62

3. Kapitel:
Von zwielichtigen Gestalten, ehrlichen Typen und Gottes ungewöhnlichen Wegen —
Zehn Texte aus dem Alten Testament 63

1. Ökologische Nostalgie oder notwendige Schöpfungsverantwortung? Gen 14 — 2,25 64
1.1 Umweltbilder — Schöpfungsbilder? — Lebensweltliche Verortungen 66
1.2 Gen 1,1— 2,25: Vergewisserungen der Textwelt 66
1.2.1 Textdynamik: Von der sehr guten Schöpfung zur Zerstreuung über die ganze Welt oder eine doch komplexere Geschichte? 67
1.2.2 Fremde Welt braucht fremdes Wissen: Detailbetrachtungen zur Textwelt 68
1.3 Laudato si' — Sonnengesang und Welterklärung 75
1.4 Gar nicht mehr so fremd 79
2. Der Mensch des Menschen Feind? Von Abgründen gezeichnet: Gen 4,1-16 81
2.1 Im Frühling sterben 81
2.2 Motive der Textwelt 83
2.3 Kontexte: Zur Verortung von Gen 4,1-16 in der Urgeschichte 86
2.4 Abgründe hören nicht einfach auf — Zurück zur Leserwelt 87
3. Woran du dein Herz hängst, das ist dein Gott: Gen 11,1-9 89
3.1 Bilder für das U-topische 89
3.2 Vielschichtiger als gedacht — Rekurs auf die Textwelt 92
3.3 U-topien erden — Leserwelt transformiert Textwelt und umgekehrt 95
4. Gottes Provokationen im Judentum, Christentum und Islam: Gen 22,1-19 96
4.1 Leserwelt auf Provokationskurs 96
4.2 Sören Kierkegaard: Warum die Gottesproben kaum zu glauben sind 97
4.3 Elle Wiesel: Gott will von seinen Kindern besiegt werden Zoo
4.4 Fatih Atkin: Auf der anderen Seite 102
4.5 Gefährliche Provokationen bleiben — Nochmals zur Textwelt und ihren Anstößen 104
4.6 Der Stammvater des Glaubens — mit einer Last, die nicht abzuwerfen ist 106
5. Der ungleiche Kampf: Gen 32,23-33 108
5.1 Die Verortung des Jakobskampfes im Jakobszyklus - intertextuelle Beobachtungen 108
5.2 Die literarische Gebrochenheit als Spiegel menschlicher Brüche 109
5.3 Leerstellen als „Füllbecken" menschlicher Geschichten 111
5.4 Exegetische Einzelheiten 113
5.5 Wenn Gott an den Menschen herantritt, bleibt nichts, wie es war 114
6. Der brennende Dornbusch: JHWH ist ein befreiender Gott: Ex 3,1-17 115
6.1 Namen für das, was mich unbedingt angeht - Ein Zugang über die Lebenswelt 115
6.2 Eingetaucht ins Dunkel - Nochmals Lebenswelt 116
6.3 Skizzen einer Gestalt - Entdeckungen in der Textwelt 116
6.4 Ex 3,1-17: Die Textwelt erschließen 120
6.5 Zwischenspiel: Den Gottesnamen aktualisieren 125
6.6 Wie es wäre, wenn ... - Verschränkungen von Text- und Leserwelt 127
7. Die Exodus-Erzählung als subversive Befreiungsgeschichte: Ex 14,15 -15,1.20f 129
7.1 Nur wer die Knechtschaft kennt, weiß, was Freiheit bedeutet - Historische Reminiszenzen 130
7.2 Nur wer um die Befreiung weiß, kennt Gott 131
7.3 Die Dramaturgie der Rettung - Textweltliche Erkundungen 132
7.4 Frei zu sein ... - Heinz-Rudolf Kunze 137
8. Von der „Stimme verschwebenden Schweigens" (M. Buber): 1 Kön 19,1-15a 140
8.1 Die Elija-Geschichten als Suchwege Gottes 140
8.2 Ein Zugang über das Oratorium „Elias" von Felix Mendelssohn Bartholdy 142
8.3 Den Kosmos des Textes ergründen 147
8.3.1 Kontexte -Der Prophet aus dem Niemandsland rückt ins Zentrum des Geschehens 147
8.3.2 Vom Lebensmüden zum Gesandten: Enzyklopädisches Wissen zu 1 Kön 19,1-15a 149
8.4 Leserwelt orientiert Textwelt und umgekehrt 151
9. Wenn nichts mehr bleibt: Ps 88 153
9.1 Bibelkundliches zu den Psalmen 153
9.2 Ps 88 - „Mein Vertrauter ist nur noch die Finsternis" 156
9.2.1 In die Worte des Psalms eintauchen 156
9.2.2 Erfahrungen nicht nur von heute -Deutereservoirs aus alten Zeiten heben 157
9.2.3 Ein Verstummen vor Gott von weltliterarischer Bedeutung- Den Text ergründen 158
9.3 Texte werden „praktisch" 161
10. Passagen: Jes 40,1-11 162
101. Migration in ihren Schrecknissen und Hoffnungen - Deuterojesaja als Spiegel aktueller Erfahrungen 162
10.2 Wie der Trost von gestern auch heute Mut macht - Textweltliche Erkundungen 163
10.3 Feuer-Übergänge: Wenn Bilder und Texte zu „Lebensbildern" werden 167

4. Kapitel:
Von Krisen, Wundern und einem ungeahnten Anfang - Zehn Texte aus dem Neuen Testament 171

1. Jesus backstage: Lk 2,1-20 173
1.1 Backstage ist überall - Eine lebensweltliche Verortung 174
1.2 Lk 2,1-20: Wie backstage und Weltmittelpunkt in Betlehem zusammentreffen - Vergewisserungen in der Textwelt 176
1.3 Krippenkult und Garagenidylle - Wie moderne Ikonen alte Bilder aufbrechen 181
2. Die Hochzeit zu Kana: Joh 2,1-12 182
2.1 Signalwörter: Verschränkung von Leser- und Textwelt 182
2.2 Textwelt - prozedural erschlossen 183
2.3 Textwelt und Leserwelt - eine Positionierung 186
3. Gut genug: Die Berufung des Matthäus: Mt 9,9-13 187
3.1 Ein Bild als Weg in die Erzählung hinein 187
3.2 Szene und Bild - Bewegungen zwischen Leser- und Textwelt 192
3.3 Der Text als Auslöser weiterer Deutungen 192
3.4 Erneut ins Bild eintreten 195
4. Wenn nur noch Wunder bleiben: Der Seewandel von Mt 14,22-33 196
4.1 Szenisches Anspiel: Wenn fremde Worte zu vertrauten werden 197
4.2 Vielperspektivische Erkundungen der Textwelt 198
4.3 Sprechmotette: Leserwelt und Textwelt inszenatorisch verschränken 204
5. Das Evangelium im Evangelium — Lk 15,11-32: Der barmherzige Vater 205
5.1 Segmente zum Sprechen bringen 205
5.2 Ein Gleichnis, das alle Gleichnisse sprengt — Zum Kontext von Lk 15,11-32 206
5.3 Zur Dramaturgie der Erzählung — Szenen des Gleichnisses und deren Zusammenspiel 208
5.4 Über Patriarchen, Erbrecht, feierliche Gewänder und andere Erzählmotive — Enzyklopädisches Wissen 211
5.5 Wie Rembrandt sein eigenes Leben in die Bild- und Textwelt webt 213
5.6 Positionierung: Text- und Bildwelt als Reservoir für eine eigene Verortung z16
6. Zwischen Himmel und Erde gehängt: Mk 15,33-41 217
6.1 Farben und Vorstellungen — Eigenen Deutungen Raum geben 217
6.2 Die Begegnung mit dem „roten Christus" 219
6.2.1 Der Ins-Bild-Gehängte — Zur Syntax des Bildes 219
6.2.2 Der Geschundene gestern und heute — Zur Semantik des Bildes 220
6.3 Das Interpretationsreservoir mit dem Text verknüpfen 221
6.3.1 Der Todjesu als kosmisches Ereignis 221
6.3.2 Der Tod Jesu als Gotteskrise 221
6.3.3 Das Zerreißen des Tempelvorhangs als Bild für die neue Zugänglichkeit Gottes 222
6.3.4 Menschen am Kreuz 223
6.3.5 Die Kreuzigung bei Markus im synoptischen Vergleich 224
6.3.6 Die Kreuzigungsszene in der Komposition des Markusevangeliums 226
6.4 Wenn Bilder sich verändern — Von der Textwelt wieder zur Leserwelt 226
7. Eine Auferstehungserzählung des Dazwischen: Joh 21,1-14 229
7.1 Ein Text, der öffnet 229
7.2 Schlüsselwörter aus der Textwelt, durch die Alltagswelt gefärbt 230
7.3 Fragen an den Text 230
7.4 Enzyklopädie des biblischen Textes aufrufen 231
7.5 Wie aus Wissen eigene Gedanken werden 238
8. Eine Schule des „Religionsdialogs": Apg 17,16-34 239
8.1 Religionsgespräche auf Antik — Die Areopagrede als Musterbeispiel 240
8.2 Regeln des Religionsdialogs — Erkundungen der Textwelt 241
8.3 Das Parlament der Religionen und Weltanschauungen — ein Rollenspiel 245
8.4 Die Größe des „Vielleicht" 248
9. Nur die Wurzel trägt — Vergewisserungen im jüdisch-christlichen Dialog: Röm 11,13-24 249
9.1 Die Weite der Wurzelmetapher ausloten — Lebensweltliche Sensibilisierungen 25o
9.2 Ein vieldeutiges Bild ergründen — Erkundungen in der Textwelt 251
9.3 Markierungen für den jüdisch-christlichen Dialog und darüber hinaus in religionsambivalenten Zeiten 257
10. Mehr als alle Bilder: Offb 21,1— 22,5 259
Eschatologie trifft Ekklesiologie und umgekehrt — Deutungslinien 259
10.2 Hoffnungscollagen — lebensweltliche Zugänge 260
10.3 Gott selbst erleuchtet die Stadt — Jacques Gassmanns „Neues Jerusalem" in der Augustinerkirche Würzburg 262
10.4 Utopien, die schon jetzt beginnen — Zu den Hoffnungsbildern in Offb 21f 268
10.5 Und immer so weiter 274

Epilog:
Über die Faszination von Listen oder Vorgriffe auf die andere Zeit 275

Abbildungsverzeichnis 278
Literaturverzeichnis 279