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Bezahlbares Wohnen Woran die Politik scheitert - und was wir ändern müssen!
Bezahlbares Wohnen
Woran die Politik scheitert - und was wir ändern müssen!




Peter Burk

Herder Verlag
EAN: 9783451074936 (ISBN: 3-451-07493-1)
352 Seiten, hardcover, 14 x 22cm, August, 2025

EUR 28,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Bezahlbares Wohnen darf kein Luxus sein - es ist ein Menschenrecht.

Peter Burk zeigt in diesem hochaktuellen Buch, wie wir die Wohnungsfrage sozial gerecht und nachhaltig lösen können. Er analysiert die Ursachen der Wohnkrise und präsentiert konkrete Wege aus der Misere - fundiert, verständlich und lösungsorientiert.

Bezahlbares Wohnen ist das größte soziale Problem unserer Zeit. Politische Maßnahmen wie die Mietpreisbremse oder gar ein Mietendeckel konnten das Problem bislang nicht flächendeckend lösen. Peter Burk, Diplom-Ingenieur und Berater u.a. für sozialen Wohnungsbau und Verbraucherschutz, übt in diesem Buch nicht nur Kritik am aktuellen Geschehen, sondern eröffnet Perspektiven - für Mieter, Planer, Politiker und alle, die sich für eine gerechtere Stadt einsetzen.

Folgende Themen werden behandelt:

Eine präzise Analyse der Ursachen von Wohnungsnot und MietexplosionEinblick in politische Fehlentwicklungen und wirtschaftliche InteressenKonkrete Vorschläge für eine Wende im sozialen WohnungsbauPraxisnahe Beispiele für gemeinwohlorientiertes Bauen und WohnenEin Plädoyer für nachhaltige Stadtentwicklung und soziale Gerechtigkeit

Peter Burk verbindet Fachwissen mit gesellschaftlichem Engagement. Ob als Einstieg ins Thema oder zur Vertiefung: Dieses Buch liefert Argumente, Orientierung und Inspiration für alle, die sich für bezahlbares Wohnen stark machen und die Probleme am Wohnungsmarkt lösen wollen. Ignorieren wir aber weiterhin das Problem zu hoher Mieten, kann sich die Wohnkrise zu einer ernsthaften Demokratiekrise auswachsen, da das Vertrauen in die Lösungskompetenz des Staates nachhaltig zerstört wird.

Peter Burk, Diplom-Ingenieur, Tätigkeit im sozialen Wohnungsbau, daran anschließend Gründung des Instituts Bauen und Wohnen in Freiburg zur Forschung, Entwicklung und Beratung rund um die Themen Bauen und Wohnen, mit Schwerpunkten auf zukunftsfähigen Wohnraum- und Siedlungsstrategien. Seither Beratung von sozialen Wohnbaugesellschaften, Kommunen, Stiftungen, Fraunhofer-Gesellschaft und vielen anderen Einrichtungen und Institutionen.
Rezension
Bezahlbares Wohnen gehört zu den großen innenpolitischen Top-Themen; denn es gibt einen erheblichen Wohnungssmangel in Deutschland und stetig steigende Miet- und Kaufpreise. Vor allem in den Ballungsräumen birgt das Thema erheblichen sozialen Sprengstoff und behindert auch die Wirtschaft, weil Mitarbeiter/innen keinen bezahlbaren Wohnraum finden. Man könnte einwenden und die Politik tut das auch, dass es sich um ein komplexes und nicht kurzfristig zu lösendes Problem handelt. Das ist wohl richtig; gleichwohl ist das Problem auch nicht kurzfristig entstanden, sondern die Politik hat es auch über Jahrzehnte stiefmütterlich behandelt. Die Wohnkrise darf sich aber nicht zu einer ernsthaften Demokratiekrise ausweiten! Und es stimmt auch nicht, dass es nicht hinreichend Lösungsanätze gibt, wie dieses umfassende und kompetente Buch deutlich aufzeigt: Es analysiert die Ursachen der Wohnkrise und präsentiert konkrete Wege aus der Misere - fundiert, verständlich und lösungsorientiert. Die häufigste Antwort, die in der Politik im Zusammenhang mit der Wohnungsnot zu hören ist, lautet, man müsse eben „Bauen, bauen, bauen!“, dann erledige sich das Problem schon irgendwann. Solche Argumentation ist merkwürdig schlicht. Abgesehen von der Tatsache, dass Politik den Baustoff- und Bauarbeitsmarkt ebenso wenig beeinflussen kann wie den Bauzinsmarkt, also ganz wesentliche Faktoren des Baumarkts, hat auch noch kein Politiker erklären können, woher er eigentlich den ganzen Boden nehmen will, auf dem er das alles baut, und wie Boden unter extremer Spekulation bezahlbar bleiben soll. Hinzu kommt, dass man das Gut Wohnraum – anders als andere Güter – auch nicht einfach auf Halde produzieren kann, um einen dauerhaften Überschuss zu erzeugen, der die Preise langfristig niedrig hält. Dieses Buch zeigt vielfältige sinnvolle Alternativen auf, die (nicht nur) Politiker zur Kenntnis nehmen (und umsetzen) sollten!

Jens Walter, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Gesamtbetrachtung des größten sozialpolitischen Problems unserer Zeit
Zahlreiche Praxisbeispiele für Lösungen

Inhaltsverzeichnis
Vorwort 9

1 Immobilienmärkte verstehen und sinnvoll reglementieren 13

Kleine Zeitreise durch die Entwicklung des Wohnungsmarkts in Deutschland 13
Der Immobilienmarkt ist ein Bodenmarkt 17
Immobilienmärkte können zwar Überangebote schaffen – aber nicht halten 18
Die verfassungsrechtliche Stellung des Bodens heute 21
Welche Lösungen gibt es auf Basis des Bodenrechts des Grundgesetzes? 23
Die kommunale Ebene: Option Bauland unter Vorbehalt – ein Beispiel aus der Praxis 24
Erbbaurecht als Alternative? 34
Die Länderebene: Option Bodenpreissteigerungsbeschränkung – ein Beispiel aus der Praxis 39
Die Bundesebene: Option Bodenpreisspekulationsdämpfung – ein Beispiel aus der Praxis 45
Fazit 54

2 Mietmärkte und Mietwohnungsbau bezahlbar gestalten 57

Die Entwicklung des Mietrechts in Deutschland 57
Wohnungsmangel beseitigen – die Strategie der frühen Adenauer-Regierung 59
Nach dem Erfolg – das Scheitern 60
Unsere Gegenwart: Der Wohnungsmangel wächst weiter – der Neubau bricht ein 62
Die Absurditäten des Mietmarkts und des Mieterhöhungsrechts 64
Mietwohnungsmarkt ohne Verknappungsbelohnung 73
Mietsteigerungen kommunal begegnen 76
Verantwortung und Transparenzgebot von Gemeinderäten und Abgeordneten 89
Mietwohnungsbau neu denken 92
Wohnbaugesellschaften neu aufbauen 104
Privaten sozialen Mietraum auf neue Grundlagen stellen 108
Leerstands-, Gammel- oder Schrottimmobilien in Verantwortung holen 112
Modernisierungsrecht anders gestalten 114
Mietwohnungswandel freier stoppen können 117
Vorkaufsrechte für Mieter ausweiten 118
Vergesellschaftung als Alternative? 120
Seniorenmietrecht einführen 122
Miettauschmodelle neu denken 125
Mietkaufmodelle neu denken 125
Fazit 126

3 Förderungen wohnraumbildend fokussieren 131

Wohndichteförderung mitdenken 135
Eigentumsförderung neu denken 136
Energetische Förderung neu denken 137
Soziale Förderung neu denken 137
Wohnberechtigungsschein neu denken 139
Fazit 141

4 Immobilienbesteuerung wirkungsorientiert umsteuern 143

Grunderwerbsteuer 144
Grundsteuer 146
Besteuerung von Mieteinkünften 158
Gewinnbesteuerung im Verkaufsfall 160
Schenkungssteuer/ Erbschaftssteuer 161
Gemeinnützigkeit 164
Maklerprovision 165
Fazit 167

5 Baurecht flexibel umbauen 169

Das Bauplanungsrecht auf der Bundesebene umbauen 171
Das Bauplanungsrecht – und die Flächennutzungsblockaden 171
Das Bauplanungsrecht – und die übersehenen Chancen im Wohnungseigentumsrecht 175
Das Bauplanungsrecht – und die übersehenen Chancen der Immobilienteilung 177
Das Bauplanungsrecht – und die Diskussion um Baustandards am Beispiel von „Gebäudetyp E“ 177
Das Bauplanungsrecht – und die Diskussion um Baustandards am Beispiel des „Heizungsgesetzes“ 180
Das Bauordnungsrecht auf der Länderebene umbauen 188
Das Bauordnungsrecht – und der Flaschenhals des Genehmigungsrechts 188
Das Bauordnungsrecht – und die Blockaden des Dachbaurechts 198
Das Bauordnungsrecht – und die Leichtigkeit des Abrisses 202
Das Bauordnungsrecht – und die Blockaden durch das Stellplatzrecht 204
Das Bauordnungsrecht – und die Chancen eines Garagenumbaurechts 206
Das Bauleitrecht auf der kommunalen Ebene umdenken 208
Das Bauleitrecht – und die fehlende Zukunftsfähigkeit von Bebauungsplänen 209
Das Bauleitrecht – und die Blockaden bestehender Bebauungspläne 215
Das Bauleitrecht – und der Umgang mit Gewerbeflächen 219
Das Bauleitrecht – und das Baugebot 220
Fazit 222

6 Siedlungswesen, Städtebau und Mobilität zukunftsfähig ändern 225

Siedlungsflächenbedarf neu denken 226
Wohnflächenbeanspruchung neu denken 232
Siedlungskerne neu denken 237
Innenstädte neu denken 239
Nachverdichtung neu denken 244
Siedlungsräume besser vernetzen – Mobilität anders gestalten 248
Öffentliche Mobilität sinnvoll gestalten 248
Private Mobilität sinnvoll gestalten 271
Datenanbindung mitdenken 275
Ländliche Nahversorgung und Infrastruktur neu denken 277
Fazit 286

7 Gesundheits-, Bildungs- und Sozialbauten zielgenau unterstützen 289

Medizinische Versorgung in der Fläche denken 290
Pflege und Tagespflege neu denken 297
Hospize und Kinderhospize neu denken 300
Kindertagesstätten neu denken 302
Kleine Schulstandorte neu denken 304
Wohnen für Flüchtlinge neu denken 306
Studentisches Wohnen neu denken 313
Wohnraum für Menschen mit Behinderung unterstützen 318
Frauenhäuser absichern 320
Kinder- und Jugendschutzeinrichtungen ausbauen 321
Obdachlosenunterkünfte neu denken 323
Fazit 326

8 Gebäudeerhalt, Baukultur und Denkmalschutz nicht vergessen 329

Gebäudeerhalt 330
Baukultur 332
Denkmalschutz 339
Fazit 346

Ausblick 347

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