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Beethovens Ohr Die Emanzipation des Klangs vom Hören
Beethovens Ohr
Die Emanzipation des Klangs vom Hören




Michael Heinemann

Edition Text und Kritik
EAN: 9783967074529 (ISBN: 3-9670745-2-8)
156 Seiten, kartoniert, 15 x 21cm, Juli, 2020

EUR 19,80
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Beethoven war taub – und doch machte er Musik. Bis in seine letzten Lebensjahre suchte er nach neuen Klängen, erprobte effektvolle Spieltechniken an den Tasten des Klaviers. Denn das Gehör ist nicht die einzige Instanz, Schalleindrücke aufzunehmen. Hören meint nicht nur Wahrnehmen und Verstehen, sondern Empfinden und Spüren, Berührt- und Ergriffenwerden.



Auf diese Vielfalt des Hörens will das Buch aufmerksam machen. Beethoven und seine Musik sind hierfür nun ein paradigmatisches und aufschlussreiches Beispiel, als er vielleicht der Erste war, der diese unterschiedlichen Modi der Wahrnehmung explizit machte: aufgrund der Fähigkeit, neue Klangideen nicht nur zu entwickeln, sondern auch äußerst präzise zu notieren.



Das Buch erschließt eine entscheidende Dimension der Musik als buchstäblich sinnlich zu erfahrender Kunst und bietet die Handhabe zur Lösung vieler kniffliger Fragen der Beethoven-Diskussion.
Rezension
Ludwig van Beethovens Schwierigkeiten mit dem Gehör sind schon häufig Gegenstand wissenschaftlicher Untersuchungen gewesen, sei es von medizinischer oder von musikwissenschaftlicher Seite. Michael Heinemanns lesenswerte Publikation "Beethovens Ohr" erweitert das Spektrum derartiger Untersuchungen um die ästhetisch-sinnliche Dimension und nimmt sich vor, verschiedene Zugänge zu Beethovens Werken anzubieten - stets unter dem Fokus der sinnlichen Wahrnehmung.
Inwiefern gelang es Beethoven, obwohl er sehr sicher kaum noch Töne wahrnehmen konnte, seine Kompositionen mit derartig feinen Nuancen auszustatten, dass diese Klangerlebnisse als kompositorisch in höchstem Maße vollendet gelten können?
Welche ästhetischen Grundannahmen liegen der Tonkunst Beethovens zugrunde?
Zahlreiche Werkanalysen mit Notenbeispielen und detaillierte Beobachtungen führen zu einem gelungenen Gesamtüberblick.
Für anspruchsvolle Musikkurse der gymnasialen Oberstufe bzw. musikwissenschaftliche Lehrveranstaltungen kann das Buch wärmstens empfohlen werden. Michael Heinemann erschließt das Werk eines der berühmtesten Tonkünstler aller Zeiten ganz neu.

Johannes Groß, www.lbib.de
Verlagsinfo
Beethoven war taub – und doch machte er Musik. Bis in seine letzten Lebensjahre suchte er nach neuen Klängen, erprobte effektvolle Spieltechniken an den Tasten des Klaviers. Denn das Gehör ist nicht die einzige Instanz, Schalleindrücke aufzunehmen. Hören meint nicht nur Wahrnehmen und Verstehen, sondern Empfinden und Spüren, Berührt- und Ergriffenwerden.

Auf diese Vielfalt des Hörens will das Buch aufmerksam machen. Beethoven und seine Musik sind hierfür nun ein paradigmatisches und aufschlussreiches Beispiel, als er vielleicht der Erste war, der diese unterschiedlichen Modi der Wahrnehmung explizit machte: aufgrund der Fähigkeit, neue Klangideen nicht nur zu entwickeln, sondern auch äußerst präzise zu notieren.

Das Buch erschließt eine entscheidende Dimension der Musik als buchstäblich sinnlich zu erfahrender Kunst und bietet die Handhabe zur Lösung vieler kniffliger Fragen der Beethoven-Diskussion.
Inhaltsverzeichnis
Ge·hör: Sinneswahrnehmung von Lebewesen, mit der Schall wahrgenommen werden kann; einer der fünf klassischen Sinne
- Wahr·neh·men: mit den Sinnen aufnehmen, erfassen
- Kör·per·be·wusst·sein: Gefühl für den eigenen Körper
- Auf·schrei·ben: etwas schriftlich festhalten, notieren, vermerken
- Ver·ste·hen: deutlich hören, den Sinn von etwas erfassen
- Über·schrei·ten: über etwas hinübergehen, (eine Vorschrift) nicht beachten, sich nicht (an ein bestimmtes Maß) halten
- Fas·sen: mit der Hand an eine bestimmte Stelle greifen, anfassend berühren, ergreifen und festhalten
- Tas·ten: vorsichtig fühlende, suchende Bewegungen ausführen, um Berührung mit etwas zu finden
- Be·frei·en: durch Überwindung von Widerständen aus einer unangenehmen Lage herausholen
- Be·lau·schen: forschend beobachten, zu erfassen suchen
- Er·öff·nen: freilegen, Unerwartetes mitteilen, zugänglich machen, offenbar werden lassen
- Taub: nicht mehr hören können, ohne Empfindung, wie abgestorben, nicht verwertbar