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Beethoven Der einsame Revolutionär
Beethoven
Der einsame Revolutionär




Jan Caeyers

Verlag C. H. Beck oHG
EAN: 9783406749414 (ISBN: 3-406-74941-0)
833 Seiten, hardcover, 15 x 22cm, Februar, 2020

EUR 25,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Die Kompositionen Ludwig van Beethovens gehören zum unvergänglichen Erbe der Musikgeschichte. Doch wer war der Schöpfer dieser Musik, der uns mit unsterblichen Werken wie dem Fidelio, der Missa solemnis, seinen Klaviersonaten, seinen Streichquartetten und der Neunten Sinfonie beschenkt hat? Jan Caeyers entwirft in dieser großen Biographie ein faszinierend lebendiges Portrait des Künstlers. Anläßlich des 250. Geburtstags des Komponisten wurde die Biographie in Zusammenarbeit mit dem Beethoven-Haus, Bonn, vollständig neu bearbeitet.
Rezension
Der 250. Geburtstag Ludwig van Beethovens im Jahr 2020 hat zahlreiche Neupublikationen zum berühmtsten Sohn der Stadt Bonn hervorgebracht. Die hier zu besprechende Biographie des Musikwissenschaftlers und Dirigenten Jan Caeyers allerdings ist bereits 2012 erschienen und liegt nun in überarbeiteter Fassung im Verlag C.H.Beck vor.
Dem Autoren gelingt es, künstlerische und biographische Aspekte klar und differenziert darzustellen, ohne einerseits in überflüssige Details abzugleiten oder andererseits eine belanglose Oberflächenarbeit abzuliefern. Die große Tiefenschärfe und der genaue Blick für die wichtigen Aspekte eines solchen Jahrhundertgenies sorgen für eine lehrreiche und gleichzeitig bewegende Lektüre, war Beethoven doch als Mensch durch die rapide fortschreitende Taubheit zunehmend in seiner Tätigkeit als Musiker gehemmt, zerbarst aber dennoch an künstlerischer Schaffenskraft, die er auch als Form der politischen Betätigung ansah und ausübte. Rein biographische Passagen wechseln sich mit Werkanalysen ab, für deren Verständnis allerdings keine tiefgreifenden musiktheoretischen Kenntnisse vonnöten sind. Ein motiviertes Interesse an Leben und Werk Beethovens ist völlig ausreichend.
Der ausgesprochen gut redigierte Text wird durch zahlreiche aussagekräftige Abbildungen ergänzt.
Wie lässt sich diese Biographie in der Schule einsetzen?
Exemplarisch empfiehlt sich die Lektüre einzelner Abschnitte des Buches im Musikunterricht, etwa die gute Darstellung des sog. Heiligenstädter Testaments (S.244-259) oder die Einführung in die Entstehung der neunten Sinfonie mit besonderem Fokus auf dem berühmten Schlusssatz (S.666-685).
Schülerinnen und Schüler sind von der Gestalt eines derartig monumental wirkenden Komponisten erfahrungsgemäß fasziniert: Als intellektuell anspruchsvolle Ergänzung zur Begegnung mit Beethoven über den obligatorischen Hörzugang kann dieses wertvolle Buch uneingeschränkt empfohlen werden.
Fazit:
Caeyers gelingt eine lesenswerte und lehrreiche Schau dieses Jahrhundertlebens, die ihren Platz in der Beethovenforschung sicher behaupten wird und auch für den schulischen Kontext hohe Relevanz besitzt.

Johannes Groß, www.lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis
VORWORT

PROLOG

ERSTER TEIL: Der Künstler als junger Mann (1770 – 1792)
1. Das große Vorbild: Großvater Louis van Beethoven
2. Vater Jean van Beethoven, der Versager?
3. Die Kinderjahre
4. Christian Gottlob Neefe, der Mentor
5. Der junge Berufsmusiker
6. Bonn orientiert sich an Wien
7. Die erste Krise
8. Ein zweites Zuhause und neue Horizonte
9. Frischer Elan und erste bedeutende Kompositionen
10. Abschied von Bonn

ZWEITER TEIL: Zeit der Gärung (1792 – 1802)
1. Wien anno 1792
2. Karl von Lichnowsky, der erste Mäzen
3. Kompositionsunterricht bei Haydn und Albrechtsberger
4. Karriereplanung
5. Verwandte, Freunde und Geliebte in Wien
6. In Erwartung größerer Aufgaben
7. Das «centre of excellence» des Franz Joseph Lobkowitz
8. Die unsterbliche Geliebte, erste Episode
9. Der Weg zum breiten Publikum
10. Wortwechsel mit den Kritikern
11. Die Schüler Carl Czerny und Ferdinand Ries
12. Das Heiligenstädter Testament

DRITTER TEIL: Der Herrscher (1802 – 1809)
1. Der neue Weg
2. Das «laboratorium artificiosum»
3. Auseinandersetzungen mit Verlegern und das «Magazin der Kunst»
4. Composer in residence
5. Opernstunden bei Salieri
6. Das Geheimnis der Eroica
7. Die unsterbliche Geliebte, zweite Episode
8. Die Suche nach dem idealen Klavier
9. Leonore: work in progress
10. Die goldene Zeit
Komponieren für ein professionelles Streichquartett
Concerto par Clemenza pour Clement
Zurück zum Kerngeschäft
Eine Messe für den Konzertsaal
Zurück zum Kerngeschäft (noch einmal)

VIERTER TEIL: Masse und Macht (1809 – 1816)
1. Ein anderer sozialer Status
2. Neue Perspektiven
3. Ein kaiserlicher Schüler
4. Begegnungen mit Goethe
5. Die unsterbliche Geliebte, dritte Episode
6. Se non è vero
7. Das Ende der klassischen Sinfonie
8. Musik für die Masse
9. Ein willkommener Nebenverdienst
10. Leonore wird Fidelio
11. K. K.: Kongress-Kitsch
12. Kampf um ein Kind
13. Von der unsterblichen Geliebten zur fernen Geliebten

FÜNFTER TEIL: Der einsame Weg (1816 – 1827)
1. Die Sehnsucht nach dem Höheren
2. Wien nach dem Kongress
3. London-Pläne
4. Eine faustische Sonate und ein diabolischer Apparat
5. Die Missa solemnis, eine Messe für den Frieden
6. Der Kreis schließt sich: Die späte Klaviermusik
7. Entfremdung
8. Begegnungen mit der jüngeren Komponistengeneration
9. Ode an die Freude
10. Verfall
11. Kampf um ein Kind: Die Niederlage
12. Geldangelegenheiten
13. Die Entdeckung des Himmels: Die letzten Streichquartette
Ein Triptychon für Sankt Petersburg
Karl Holz, der letzte Vertraute
Der schwer gefasste Entschluss
14. Comoedia finita est

Abkürzungen
Anmerkungen
Bildnachweis
Literaturverzeichnis
Dank
Werkregister
Personenregister