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Arbeitsbuch Systematische Theologie für Religionspädagogen
Friedrich Johannsen, Wiegand Wagner
Kohlhammer
EAN: 9783170222373 (ISBN: 3-17-022237-6)
278 Seiten, paperback, 16 x 24cm, 2014, 54 Abb.
EUR 24,99 alle Angaben ohne Gewähr
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Umschlagtext
Systematisch-theologische Kompetenz ist für die Arbeit von Religionslehrerinnen und Religionslehrern unverzichtbar. Dazu vermittelt dieser Band Basiswissen und regt zu eigenem Denken an. Er erläutert die Geschichte der christlichen Lehrbildung und erschließt exemplarisch das Apostolische Glaubensbekenntnis. Anschließend werden die besonderen Herausforderungen der modernen, pluralen und postsäkularen Gesellschaft thematisiert. Unterschiedliche systematische Denkmodelle werden am Beispiel ausgewählter Theologen betrachtet und im Blick auf theologische Bildung erörtert. Da Religionsunterricht zunehmend konfessionell-kooperativ erteilt wird, liegt ein besonderer Akzent auf der Herausarbeitung von konfessionellen Gemeinsamkeiten und Differenzen.
Prof. Dr. Friedrich Johannsen lehrt Evangelische Theologie und Religionspädagogik, Wiegand Wagner lehrte viele Jahre Systematische Theologie an der Leibniz Universität Hannover.
Rezension
Das ähnlich aufgemachte und auch u.a. von Friedrich Johannsen mit herausgegebene "Neutestamentliche Arbeitsbuch für Religionspädagogen" liegt bereits seit Jahrzehnten vor (1. Auflage 1993), mittlerweile in 4., überarb. u. erw. Aufl. 2014 (Becker, Ulrich; Jochum-Bortfeld, Carsten; Johannsen, Friedrich; Noormann, Harry / 272 S. / 29,90 € / 978-3-17-023094-1), wird jetzt durch dieses "Arbeitsbuch Systematische Theologie für Religionspädagogen" ergänzt. (Auch ein entsprechendes Altestamentliches (9783170213517), kirchengeschichtliches (9783170200319) und ökumenisches Arbeitsbuch (9783170199132) liegen vor.) Die Systematische Theologie (Dogmatik und Ethik) sind womöglich für die Religionspädagogen noch relevanter und schwieriger zu fassen als die Biblischen Theologien (Altes und Neues Testament); die systematisch-theologische Reflexion auf die Gegenwartsbedeutung des christlichen Glaubens hin ist für die den christlichen Glauben in und für die Gegenwart vermittelnde Religionspädagogik der entscheidende Transmissionsriemen. Neben einem Zugang über die Geschichte der christlichen Lehrbildung und der exemplarischen Erschließung des Apostolischen Glaubensbekenntnisses werden die besonderen Herausforderungen der modernen, pluralen sowie postsäkularen Gesellschaft thematisiert. Bei der Erschließung der Lehrtraditionen werden unterschiedliche Wege gewählt. Neben Quellentexten wird ein Zugang über bildende Kunst und Literatur aufgezeigt. Unterschiedliche systematische Denkmodelle werden an den Beispielen ausgewählter Theologen wie Luther, Melanchthon, Schleiermacher, Barth, Tillich sowie Bonhoeffer betrachtet und im Blick auf theologische Bildung erörtert. Zugleich ergibt sich die Möglichkeit, den Aspekt „Theologie und Bildung“ zu akzentuieren sowie die für Lehr-Lernprozesse relevanten lebensweltlichen Anknüpfungen zu thematisieren.
Thomas Bernhard, lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis
Vorwort 9
I. Hinführung 10
I.1. Vorbemerkungen 10
I.2. Struktur und Besonderheiten des Arbeitsbuchs 10
I.3. Christlicher Glaube und Bildung 11
I.4. Systematische Theologie als Wissenschaft – Ein erster Zugang 13
I.5. Die „Systematik“ der Dogmatik 16
I.6. Systematische Theologie als Wissenschaft 17
I.7. Zugänge zur Systematischen Theologie durch Kunstwerke 18
II. Vorklärungen 20
II.1. Studium der Systematischen Theologie im Kontext des Lehramtsstudiums 20
II.2. Systematisch-theologische Kompetenz von Religionspädagoginnen und -pädagogen 21
II.2.1. Die Situation von Glaube und Religion in der sog. Postmoderne 22
II.2.2. Kommunikation über den Glauben vor dem Hintergrund des Relevanzverlustes der Glaubensymbole 23
II.2.3. Wahrnehmung und theologische Deutung von „Schülertheologie“ 25
II.2.4. Aneignung von Orientierungswissen 29
III. Kurze Geschichte der Entwicklung christlicher Lehre 29
III.1. Die Verwurzelung des Christentums im Judentum des ersten Jahrhunderts 29
III.1.1. Verhältnis des Christentums zum Judentum 32
III.2. Entscheidungen in den ersten drei Jahrhunderten 34
III.2.1. Auseinandersetzungen mit Marcion und der sog. Gnosis 34
III.2.2. Kanonbildung 35
Exkurs: Offenbarung 36
III.2.3. Entwicklung von Ämtern und Amtsverständnis 36
III.2.4. Verteidigung christlicher Lehre (Apologeten) 38
III.2.5. Entwicklung von Bekenntnissen 39
III.3. Der christologische Streit 40
III.3.1. Der „Kampf“ ums Jota 42
III.3.2. Die Lehrentscheidungen von Nicäa bis Chalcedon und ihre Hintergründe 43
Exkurs: Christologische Aspekte in frühchristlicher Kunst 44
III.3.3. Die altkirchlichen Bekenntnisse 46
III.4. Das Apostolische Glaubensbekenntnis 48
III.4.1. Vorbemerkungen 48
Exkurs: Streit um das Bekenntnis 49
III.4.2: „Ich glaube.“ 49
Exkurs: Religion – Glaube 51
III.4.3. Der erste Artikel: „Ich glaube an Gott…“ 52
Exkurs: Gottesbeweise 56
Exkurs: Theodizeefrage 57
III.4.4. Der zweite Artikel: „Ich glaube an Jesus Christus…“ 59
III.4.5. Der dritte Artikel: „Ich glaube an den Heiligen Geist“ 65
III.5. Das Bekenntnis zum dreieinigen Gott (Trinität) 71
III.5.1. Bildanalyse 71
III.5.2. Hinführung 733
III.5.3. Zur Entwicklung der Trinitätslehre 74
III.5.4. Aspekte zur Trinitätslehre in der Theologie des 20./21. Jh.s 77
III.5.5. Einzelaspekte 79
III.5.6. Anregungen zur Vertiefung und Auseinandersetzung 80
III.6. Das Wirken/Handeln Gottes 82
III.6.1. Hinführung 82
III.6.2. Die Lehre von der Rettung/Erlösung (Soteriologie) 83
Exkurs: Bildanalyse 844
Exkurs: Kurze Hinweise zu relevanten soteriologischen Begriffen 90
III.7. Der Neuansatz reformatorischer Theologie im Kontext des ausgehenden Mittelalters 92
III.7.1. Luthers Entdeckung der Rechtfertigung des Sünders 92
III.7.2. Reformatorische Wende, Durchbruch, Turmerlebnis 93
Exkurs: Kernbegriffe reformatorischer Theologie 95
III.7.3. Entfaltung reformatorischer Lehre 97
III.8. Theologie nach der Aufklärung 98
III.9. Herausforderungen der Theologie in der sogenannten Postmoderne 100
IV. Vertiefungen 104
IV.1. Systematische Theologen 104
IV.1.1. Martin Luther (1483-1546) (Wiegand Wagner) 104
IV.1.2. Philipp Melanchthon (1494-1560) (Wiegand Wagner) 110
IV.1.3. Friedrich Daniel Schleiermacher (1768-1834)(Wiegand Wagner) 115
IV.1.4. Karl Barth (1886-1968) 121
IV.1.5. Paul Tillich (1886-1965)(Wiegand Wagner) 125
IV.1.6. Dietrich Bonhoeffer (1906-1945) 131
IV.2. Symbol – Metapher – Zeichen Zur Eigenart und zum Verstehen der Sprache des Glaubens (religiöser Sprache) 140
IV.3. Sakramente: Begegnungen mit dem Heiligen – Vermittlung des Heils? 147
IV.3.1. Allgemeines 147
IV.3.2. Die Entwicklung des Sakramentenverständnis 148
IV.3.3. Erschließung der konfessionellen Differenzen durch traditionelle Kunstwerke 149
IV.3.4. Taufe 152
IV.3.5. Abendmahl 154
IV.4. Den Glauben feiern 158
IV.4.1. Zur Bedeutung von Festkultur – Ein kurzer Ausflug in die Festtheorie 158
IV.4.2. Das Kirchenjahr 161
IV.5. Koordinaten christlichen Lebens Handeln aus dem Glauben (Theologische Ethik) 165
IV.5.0. Vorklärungen 165
IV.5.1. Orientierungen 165
IV.5.2. Ethik der Neuzeit 169
IV.5.3. Quellentexte und Vertiefungen 170
IV.6. Ökumene und Dialog der Religionen 174
IV.6.1. Ökumene 174
IV.6.2. Interreligiöse Ökumene – Interreligiöser Dialog 176
Exkurs: Herausforderungen des Glaubens durch den Prozess der Globalisierung 180
IV.7. Christlicher Glaube und Bildung 183
IV.7.1. Gottebenbildlichkeit und Bildung – Historische Ansätze 184
IV.7.2. Glaube und Bildung – Neuere Ansätze 188
IV.7.3. Fazit 191
V. Erschließung exemplarischer Themen 195
V.1. Gott zur Sprache bringen, über Gott sprechen 195
V.1.1. Kriterien einer theologisch sachgemäßen Thematisierung der Gottesfrage 195
V.1.2. Hinweise zur Thematisierung der Gottesfrage im Religionsunterricht 196
V.2. Jesus – Jesus Christus (Christologie) 198
Exkurs: Christologie in der Ikonographie 199
V.3. Sola scriptura: Das protestantische Schriftprinzip (Wort Gottes – Bibel) 207
V.4. Theologische Klärung von Sünde – Schuld – Vergebung 210
V.4.1. Biblische Aspekte 211
V.4.2. Schuldbekenntnis 213
V.4.3. Systematische Aspekte 213
V.5. Deutungen des Kreuzestodes Jesu Sühne – Versöhnung – Erlösung – Rechtfertigung 215
V.5.1. Allgemeiner Hintergrund 215
V.5.2. Biblischer Hintergrund 216
V.5.3. Sühneopfer? 217
V.5.4. Aspekte der aktuellen Auseinandersetzung zur Sühneopferdeutung 220
V.5.5. Rechtfertigung 222
V.6. Was ist der Mensch? Anthropologie aus theologischer Perspektive 226
Exkurs: Gottesbild, Menschenbild und Bilderverbot 229
Exkurs: „Gottebenbildlichkeit“ in dogmatischer Tradition 230
V.7. Theologie und Naturwissenschaften (Wiegand Wagner) 235
V.8. Freiheit – Freier Wille – Determination Der protestantische Beitrag zur Freiheitslehre 240
V.8.1. Zur Tradition der Fragestellung 240
V.8.2. Zur Aktualität der Fragestellung 241
V.9. Aspekte des Schöpfungsglaubens 245
V.9.1. Der Schöpfungsgedanke im Kontext neuzeitlicher Wissenschaft 245
V.9.2. Biblische Aspekte zur Schöpfungstheologie 247
V.9.3. „Schöpfung“ als erinnerte Zukunft und Hoffnungssymbol 247
V.10. Was dürfen wir hoffen? – Leid und Tod – Eschatologie 249
V.10.1. Religionsgeschichtlicher Hintergrund 250
V.10.2. Theologische Perspektiven 252
V.11. Evangelisch – katholisch – orthodox Gemeinsamkeiten und Differenzen der Konfessionen 254
V.12. Das Verhältnis des christlichen Glaubens zu den Weltreligionen 261
Exkurs: Religionsbegriff 265
Literatur 268
Personenregister 271
Begriffsregister 273
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