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    | Apokalypse - Der Anfang im Ende 
 
 
 Maria Moog-Grünewald, Verena Olejniczak Lobsien (Hrsg.)
 Universitätsverlag Winter
 EAN: 9783825312930 (ISBN: 3-8253-1293-3)
 337 Seiten, 16 x 24cm, 2003
 
EUR 52,00alle Angaben ohne Gewähr
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Umschlagtext Apokalypse ist eine basale Denk- und Argumentationsfigur der abendländischen Kultur. Im ästhetisch-literarischen Bereich erscheint seit der Spätantike, vermehrt seit der Frühen Neuzeit und a fortiori in der Moderne Apokalypse vielfach als Thema, Motiv und Topos, zugleich aber und vor allem auch als Struktur: die apokalyptische Struktur ist gekennzeichnet von der Setzung des absolut Anderen, des radikal Neuen unter der Voraussetzung der Nichtung des Alten. Ihr Signum ist die Wendung (Katastrophe) in ein Noch-Nicht auf dem Grund eines Nicht-Mehr. Modell ist die Apokalyptik, jene große und bis in früheste Zeiten reichende literarische Gattung der Apokalypsen, in denen Vorstellungen von den Ereignissen des Welt-Endes, näherhin des Weltgerichts und der neuen Welt, in mythisch-phantastischen Bildern zum Austrag kommen. Apokalypse meint im Wortverständnis nicht oder nicht nur Weltuntergang, sondern Enthüllung. Von Interesse ist nun, daß die Kunst und Literatur insbesondere der Moderne verstanden als longue durée sich die primär eschatologisch-geschichtsphilosophische Denkfigur zueigen gemacht hat in einer doppelten Wendung: vom Ethischen ins Ästhetische. Der apokalyptische Modus wird reflektiert als Textstruktur, die ihrerseits motiviert sein kann durch das Thema resp. den Topos der Apokalypse. 
 
 
 Die Beiträge des vorliegenden Bandes thematisieren Apokalypse im Alten und Neuen Testament, sie weisen insbesondere Apokalypse als Thema und Struktur in Texten der Spätantike, der Frühen Neuzeit und der Moderne aus, und sie zeigen, daß vornehmlich die Literatur der Moderne gekennzeichnet ist durch die ästhetische Reflexion der Apokalypse.
 
 Rezension Apokalypse spielte als Thema in Literatur und Kunst immer wieder eine Rolle. Der griechische Begriff „apokalypsis“ meint Offenbarung, Aufdeckung, Enthüllung von Verborgenem.Die Menschen sollen in ihrer Verzweiflung die Hoffnung nicht verlieren. So sind auch die Apokalypsen letztlich nicht Drohung, sondern Ermutigung. Das vorliegende wissenschaftlich anspruchsvolle Werk setzt sich zum Ziel, "Apokalypse" als eine basale Denk- und Argumentationsfigur herauszustellen, die die abendlänische Kultur maßgeblich geprägt hat. Die Beiträge des Buches versuchen dies exemplarisch mit Beispielen aus der Kunst und Literatur zu entschlüsseln.
 
 Arthur Thömmes, lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis Vorbemerkung
 GÜNTER BADER:  Aedificans  Hierusalem  Dominus  — Über  die
 Weise der Herabkunft der himmlischen Stadt in der Apokalypse ...         1
 
 JOHANNES HOFF: Annäherung an die ,Apokalypse' ausgehend von
 Derridas Lektüre der Offenbarung des Johannes'       15
 
 MARIA MOOG-GrÜNEWALD: Conversio - Zu einem "apokalyptisch" figurierten Topos autobiographischen Schreibens         37
 
 HOLT   MEYER:    Mariographisch-apokalyptische    Techniken    im
 Bayern und Polen des 17. Jahrhunderts        61
 
 VERENA LOBSIEN: Multi per transibunt, oder: das versprochene Ende — Inszenierungen frühneuzeitlicher Apokalyptik in Shakespeares King Lear      103
 
 ROBERT ANDRE:  „Und weit, wohin ich nimmer / Zu kommen
 gedacht" — Hölderlin liest Johannes in Patmos      129
 
 HEINZ J.  DRÜGH: Entblößung,  Unterbrechung, Verfremdung -
 Die Struktur der Apokalypse in Adalbert Stifters Prosa      157
 
 MICHAEL PAUEN: Apokalyptiker, Utopisten und die Propheten des Pessimismus - Geschichtsphilosophie und Ästhetizismus um die Jahrhunderwende      181
 
 DOERTE BISCHOFF: Krieger, Mütter, Cyborgs - Apokalypse und
 Geschlechterperformanz im Diskurs um den Ersten Weltkrieg ....      203
 
 TlM MEHIGAN: „Ordentliche Kunst" - Zum Motiv der Apokalypse in Goethes Wahlverwandtschaften und Thomas Bernhards Auslöschung. Ein Zerfall      231
 
 DETLEF    KREMER:    Ohne    Ende    -   Virtuelle   Apokalypse    im
 zeitgenössischen Film: Godard, Greenaway, Kubrik, Lynch      245
 
 BURKHARD MEYER-SICKENDIEK: Der Untergang des Fetischismus — Zum biblischen Subtext zweier moderner Endzeiterzählungen: Heart of Darkness und Apocalypse Now      259
 
 ANDREA GEIER: Problematische Apokalypse - Modelle von Ideologiekritik und Sinnstiftung bei Ulla Berkewicz und Anne Duden      279
 
 BETTINE MENKE:  Pol-Apokalypsen,  die  Enden  der Welt -  Im Gewirr der Spuren...        311
 
 
        
        
        
        
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