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Ansätze der Bioethik
Ansätze der Bioethik




Michael Fuchs, Max Gottschlich (Hrsg.)

Verlag Karl Alber
EAN: 9783495488836 (ISBN: 3-495-48883-9)
336 Seiten, hardcover, 15 x 22cm, Juni, 2019

EUR 39,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Der Band versammelt eine repräsentative Palette bioethischer Ansätze anhand ausgewählter Texte von:

T. L. Beauchamp und J. F. Childress – B. Gert, C. M. Culver und K. Danner Clouser – E. D. Pellegrino – A. R. Jonsen – Th. S. Hoffmann – L. Siep – B. Jennings – H. Haker – J. C. Tronto – D. Birnbacher.

Mit einer systematisch einführenden Einleitung und Registern ausgestattet, eignet sich der Band hervorragend für den universitären Lehrbetrieb.
Rezension
Ist Schwangerschaftsabbruch moralisch vertretbar? Sollte die aktive Sterbehilfe legalisiert werden? Darf CRISPR-Cas9 zur Anwendung kommen? Sollen Pflegeroboter flächendeckend eingesetzt werden? Darf man zur Leistungssteigerung sein Gehirn dopen? Gibt es Grenzen biowissenschaftlicher Forschung?
Diese Fragestellungen der Angewandten Ethik sind Gegenstand der Bioethik. Dabei handelt es sich um eine Bereichsethik, welche systematisch Problemfelder der Moral und Begründungsfragen reflektiert, die sich im Kontext biologischer Forschung und biowissenschaftlicher Anwendungen ergeben. Auch gegenwärtig wird noch über den genauen Gegenstandsbereich der Bioethik diskutiert, deckt sich dieser mit dem der Medizinethik oder bezieht er sich auch auf die Umweltethik. Ebenso diskutieren Philosophinnen und Philosophen kontrovers darüber, welche Ethik denn als Bioethik taugt. Sowohl im ethischen Diskurs als auch in der praktischen Anwendung spielen die vier „Principles of Biomedical Ethics“ von Tom L. Beachcamp und James F. Childress eine große Rolle, aber auch dieser Ansatz erfuhr Kritik.
Im schulischen Ethikunterricht, der sich an dem Hauptziel der ethischen Urteilsbildung orientiert, führen Schülerinnen und Schüler zunehmend ethische Fallanalysen durch. Besondere Beliebtheit erfreut sich dabei die Auseinandersetzung mit Fällen der Bioethik. Medizinethik ist in den letzten Jahren beispielsweise Gegenstand der schriftlichen Abiturprüfung im Fach Ethik in Baden-Württemberg. Zur ethischen Urteilsfindung können die Schülerinnen und Schüler auf die klassischen Moralphilosophien (Utilitarismus, Kants deontologische Ethik, Aristoteles` Tugendethik) sowie auf Jonas` Verantwortungsethik und auf Positionen der Bioethik zurückgreifen.
Umso verdienstvoller ist es daher zu bewerten, dass mit dem Band „Ansätze der Bioethik“, herausgegeben von Michael Fuchs und Max Gottschlich, erstmals eine kompakte Zusammenstellung der zentralen Ansätze der Bioethik vorliegt. Englischsprachige Texte wurden für den Band übersetzt, etwa die des Prinzipialismus, der Common Morality oder der Care-Ethik. Diese Positionen dienen sehr gut als Argumentationshilfen zur Bearbeitung von Fällen der Medizin-, Pflege-, Neuroethik und sogar der Pädagogischen Ethik. Manche Textausschnitte aus den Aufsätzen können produktiv im Oberstufenunterricht herangezogen werden.
Fazit: „Ansätze der Bioethik“, erschienen im Karl Alber Verlag, ist ein Sammelband, dessen Anschaffung sich aufgrund der gekonnten Textauswahl nicht nur für Studierende der Philosophie lohnt, sondern insbesondere auch für Lehrkräfte der Fächer Philosophie und Ethik, die mit ihren Schülerinnen und Schülern bioethische Fälle fundiert diskutiert möchten.

Dr. Marcel Remme, für lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Ansätze der Bioethik (Gebundene Ausgabe)
von Michael Fuchs (Herausgeber/in), Max Gottschlich (Herausgeber/in)

Mit einer systematisch einführenden Einleitung und Registern ausgestattet
Eignet sich hervorragend für den universitären Lehrbetrieb
Überblick über aktuelle Ansätze der Bioethik
Verlag Karl Alber
1. Auflage 2019
Gebunden
336 Seiten
ISBN: 978-3-495-48883-6
Bestellnummer: P488833
Bioethik-Reader, der einen Überblick über die aktuellen Ansätze gibt
Die sich ausweitende Forschung in der Medizin und Biologie hat normative Fragestellungen komplexer Art entstehen lassen, deren Behandlung der „Bioethik“ zukommt. War die Bioethik zunächst damit befasst, Antworten für konkrete Handlungsentscheidungen zur Forschung und ihrer Anwendung zu geben oder vorzubereiten, so hat sich eine Methodenreflexion zunehmend als notwendig erwiesen. Dabei haben sich mehrere konkurrierende Ansätze der Bioethik herauskristallisiert, z.B. der Principlism, die Kasuistik, die Care-Ethik oder die integrative Bioethik. Diese Ansätze greifen allgemeine Theorien der Ethik auf, schreiben sie fort und stellen sie zugleich auf den Prüfstand. Denn es zeigt sich immer wieder, dass diese Ansätze quer zu üblichen Einteilungen ethischer Positionen stehen. Der Band versammelt eine repräsentative Palette bioethischer Ansätze anhand ausgewählter Texte von: T. L. Beauchamp und J. F. Childress – B. Gert, C. M. Culver und K. Danner Clouser – E. D. Pellegrino – A. R. Jonsen – Th. S. Hoffmann – L. Siep – B. Jennings – H. Haker – J. C. Tronto – D. Birnbacher. Mit einer systematisch einführenden Einleitung und Registern ausgestattet, eignet sich der Band hervorragend für den universitären Lehrbetrieb.
Inhaltsverzeichnis
Einleitung (Michael Fuchs) 11
Prinzipialismus 31
Tom L. Beauchamp und James F. Childress
Common Morality 75
Bernard Gert, Charles M. Culver und K. Danner Clouser
Ärztliche Tugendethik 120
Edmund D. Pellegrino
Kasuistik 144
Albert R. Jonsen
Integrative Bioethik 161
Thomas Sören Hoffmann
Wertethik 192
Ludwig Siep
Kommunitarismus 231
Bruce Jennings
Feministische Bioethik 256
Hille Haker
Care-Ethik 273
Joan C. Tronto
Utilitarismus 297
Dieter Birnbacher
Quellennachweise 325
Personenregister 327