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Angriff auf Wien - Das Kriegsende 1945
Das Kriegsende 1945
Robert Bouchal, Johannes Sachslehner
Verlagsgruppe Styria
, Pichler Verlag
EAN: 9783222134913 (ISBN: 3-222-13491-X)
207 Seiten, hardcover, 18 x 25cm, April, 2015
EUR 26,99 alle Angaben ohne Gewähr
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Umschlagtext
Das Inferno des "totalen Krieges" erfasst ab dem September 1944 auch den .Reichsgau Wien".
Die amerikanischen Luftstreitkräfte verstärken ihre Angriffe, unter der Zivilbevölkerung sind zahlreiche Opfer zu beklagen und immer größere Teile der Stadt sinken in Schutt und Asche.
Die Wehrmacht ist nach dem Scheitern der letzten Offensive im März 1945 auf dem Rückzug, im Osten und Südosten dringt die zahlenmäßig weit überlegene Rote Armee unaufhaltsam gegen die ehemalige österreichische Grenze vor - die Niederlage des Dritten Reiches ist unabwendbar.
Die blutige Terrorherrschaft der Nazis geht dennoch bis zum letzten Augenblick weiter. Am 2. April 1945 wird Wien von Gauleiter Baidur von Schirach zum Verteidigungsbereich erklärt, Hitler fordert, dass die Stadt „bis zum Letzten" gehalten werden müsse: im Untergrund formiert sich der militärische und zivile Widerstand. Am 6. April 1945 beginnt die"Schlacht um Wien" - nur noch wenige Tage trennen die Stadt von der Freiheit, Tausende aber - Soldaten, Hitlerjungen, Volkssturmmänner, Luftwaffenhelfer und Zivilisten müssen dafür noch ihr Leben lassen...
Robert Bouchal und Johannes Sachslehner dokumentieren das dramatische Geschehen und zeichnen anhand von bislang vielfach unbekanntem Material ein eindringliches Bild von den letzten Wochen im Todesreich Hitlers.
Wien im Frühjahr 1945: Die Tage der Naziherrschaft sind gezählt, inmitten einer Welt der Zerstörung der Bomben und Brände sehnt man sich nach Frieden und will vor allem eines: überleben. SS und Wehrmacht sind auf dem Rückzug, das Regime gibt sich jedoch noch nicht geschlagen und schickt junge Burschen und alte Männer in den Kampf gegen die unaufhaltsam vordringende Rote Armee. In wenigen
dramatischen Tagen entscheidet sich das Schicksal der Stadt und ihrer Bewohner, vollzieht sich der Wechsel von der Diktatur zur Freiheit...
Rezension
Wien, kurz vor dem Kriegsende. Eigentlich ist klar: Nazideutschland wird es nicht mehr lange geben!
Dennoch: die Größen der Nationalsozialistischen Diktatur sind der Wirklichkeit entrückt und wollen sich nicht geschlagen geben. Alles auf Kosten der Bevölkerung des Großdeutschen Reiches.
Obwohl das Ende absehbar ist, müssen noch sehr viele Menschen ihr Leben in vergeblichen und hoffnungslosen Kämpfen lassen...
Die Autoren schildern dies Geschehen am Beispiel der Bewohner Wiens in den letzten Tagen des März und den Tagen des April 1945, bis zur Besetzung der kompletten Hauptstadt durch die Rote Armee der Sowjetunion.
In den Schilderungen wird die Sichtweise aller Beteiligten (in erster Linie der Bewohner Wiens, überzeugter Nationalsozialisten, Widerstandskämpfer und "Handlanger" (freiwilliger und unfreiwilliger Natur), und schließlich Offiziere und Soldaten der Roten Armee) beleuchtet.
Eindrucksvoll empfinde ich insbesondere die Schilderungen persönlicher Schicksale, an denen man als Leser teilnehmen darf und mitfühlen kann.
Die Orte des Geschehens werden durch die Autoren sehr detailliert dargestellt und bis ins letzte Detail beschrieben. Hilfreich dabei ist die Illustration durch zahlreiche Fotos. Wer es noch genauer wissen möchte, kann durch Einscannen der vorhandenen QR-Codes einige Youtube-Videos betrachten.
Zu den Sachinformationen zählt auch die militärische Planung beider Seiten, darüber hinaus die (sehr) differenzierte Sichtweise über die Befehlslage in Deutschen Militärkreisen.
Gelungen empfinde ich auch die "Exkurse", die in den Buchtext fliessend eingebunden sind. Sie erlauben weitergehende (Er-) Kenntnisse über interessante Details aus der Hauptstadt Wien in den letzten Tagen vor ihrer Kapitulation.
Diese Darstellung der letzten Kriegstage bis zur Befreiung Wiens vom Nazi-Terror, lässt ein umfassendes Bild der Geschehnisse und Abläufe in diesen ereignisreichen und verhängnisvollen Tagen reifen.
Die umfassende Betrachtung der Sichtweise verschiedener Personenkreise lässt den Leser in das schwierige Geflecht zwischen Hoffen und Bangen, zwischen Gehorsam und Widerstand, zwischen Lebensmut und Verzweiflung eintauchen und er ist gefordert, sich ein eigens Bild zu entwerfen!
Dietmar Langusch, lbib.de
Inhaltsverzeichnis
INHALT
Nazideutschland ist dem Untergang geweiht 12
DIE STAWKA PLANT DIE OFFENSIVE 14
Wo ist denn der Schirach? 19
Zwei Dirndln für eine Hakenkreuzfahne 22
Als Luftwaffenhelfer am Feuerleitturm 24
Endzeitstimmung: das Heizhaus im Arenbergpark 35
Ein Denkmal des Krieges: der Geschützturm im Augarten 41
Das Bomben-Tagebuch an der Bunkerwand 46
WENN SCHON ALLES VORÜBER WÄRE 50
Die Mission des Reichsführers SS 52
Kaltblütige Massenmorde 54
Die Angst vor dem Verschüttetwerden 56
Stalins Angriffsbefehle 63
Der Angriffsplan 66
Nicht nur Bomben, auch Bohnenkaffee fällt vom Himmel 68
Eine Patrone für sich selbst aufheben 70
DIE FRONT RÜCKT NÄHER 76
Bis zum letzten Schuss: die Flak-Festung Königskogel 85
Die abenteuerliche Fahrt des Oberfeldwebels Käs 95
Karl Renner wird gesucht 103
Karli, a Patschn is... 104
DIE SCHLACHT UM WIEN 114
Ich kralle mich weinend in den Boden 120
Allein und ganz auf Gott gestellt: das unterirdische Reservelazarett 126
Der verschwundene Operationsbunker 130
Drückebergers Traumfabrik und "Wiener Mädeln" 131
Lizzi, schau nach dem Brot! 135
Für Gott und Österreich! 137
Flughafen Aspern: die Flucht der Lufthansa 140
Weiteres Fortschreiten des Feindes 144
Schirach gibt die Richtung vor: Rückzug 149
Der Reichsgetreidespeicher im Alberner Hafen 150
LETZTE KÄMPFE UND LETZTE VERBRECHEN 158
Chor der erleichterten Herzen 162
Das letzte Massaker 163
Der Stephansdom im Feuersturm 165
Lauter Österreicher, keine Deutschen! 168
Kampf um den letzten Brückenkopf 169
Nun kommen die Russen 172
Der Bisamberg und seine Geheimnisse 176
AUSTRIA KARASCHO! 180
Im Rathaus beginnt die neue Zeit 182
Ich schlafe reuelos ein... 185
Russki nix stehlen, nur nehmen! 189
QUELLEN- UND LITERATURVERZEICHNIS 195
BILDNACHWEIS 202
NACHWORT DER AUTOREN 205
DANKSAGUNG 206
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