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An der Seite der Sucht Orientierung für Angehörige von Suchterkrankten
An der Seite der Sucht
Orientierung für Angehörige von Suchterkrankten




Till Roderigo

Klett-Cotta
EAN: 9783608401943 (ISBN: 3-608-40194-6)
210 Seiten, paperback, 12 x 18cm, Januar, 2025, mit zahlreichen Abbildungen

EUR 30,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Suchterkrankungen verstehen, Hilfsangebote kennen

Große Zielgruppe: Angehörige sowie deren Therapeut:innen

Fundiert: Profisicht statt flacher Ratgeber

Anschaulich geschrieben: Fallbeispiele illustrieren die Problematik

Vermutlich gibt es eine Person in Ihrem Umfeld, um die Sie sich Sorgen machen, weil sie zu viel trinkt oder Drogen konsumiert. Und Sie fragen sich womöglich, ob diese Person süchtig ist.

Auch wenn der häufigste Rat, Abstand und Distanz zu halten, fundamental wichtig sein kann, zeigt die Realität: Angehörige brauchen mehr als Ratschläge rund um das Thema Coabhängigkeit. Genauso wichtig sind Information und Orientierung. Dieses Buch vermittelt aus der Perspektive eines Psychotherapeuten, was Sie über die Mechanismen von Sucht wissen sollten und wo Sie Hilfe erhalten können. Gefühle von Macht- und Hilflosigkeit werden so abgemildert und Sie können sich auf Ihren individuellen Weg begeben - an der Seite des Süchtigen oder in Distanz zu ihm.

Till Roderigo, Dr., psychologischer Psychotherapeut (VT) in eigener Praxis. Zuvor ca.10 Jahre in verschiedenen Kliniken überwiegend im Bereich Sucht/Entgiftung für Alkohol, Medikamente und illegale Drogen. Promotion im Bereich Placebo-Forschung. Supervisor und Prüfer für die Ausbildung von Psychologischen Psychotherapeut:innen.
Rezension
Schätzungsweise 1,6 Millionen Menschen in Deutschland sind alkoholabhängig, 2,3 Millionen abhängig von Medikamenten und etwa 450 000 Menschen sind abhängig von Cannabis, Kokain oder Amphetaminen. In Therapien fällt manchmal der Satz »Ich trinke/konsumiere immer nur allein«, aber es ist selbstverständlich eine Illusion, dass eine Suchterkrankung nur die Patienten selbst betrifft. Das Umfeld ist in hohem Maße involviert, leidet und durchlebt Enttäuschungen und Hoffnungen genauso wie Patienten selbst. Angehörige machen sich Sorgen und sind traurig, sie haben Angst und sie sind wütend. Viele Angehörige empfinden außerdem eine große Macht- und Hilflosigkeit. Dieses Buch thematisiert Coabhängigkeit beim Thema Sucht. Es zeigt differenziert auf, was man als Angehöriger oder Begleiter über die Mechanismen von Sucht wissen sollte und wo man Hilfe erhalten kann. Gefühle von Macht- und Hilflosigkeit werden so abgemildert und man entscheidet selbst, ob man an der Seite des Süchtigen oder in Distanz zu ihm sein will.

Jens Walter, lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis
1 Sucht?! 11

2 Wenn es keine Sucht ist, ist es dann kein Problem? 18

3 Kriterien der Abhängigkeit 31

3.1 Craving 32
3.2 Entzugssymptomatik 36
3.3 Toleranzentwicklung 41
3.4 Fortgesetzter Konsum trotz negativer Folgen 42
3.5 Vernachlässigung anderer Lebensbereiche 46
3.6 Kontrolle über Anfang und Menge des Konsums 48

4 Wie sage ich es? Wie spreche ich es an? Leitplanken der Kommunikation 51

5 Die Grenzen der Worte 69

6 Hürden auf dem Weg in die Behandlung 73

7 Die richtigen Ansprechpartner 82

7.1 Suchtberatungsstellen 83
7.2 Exkurs: Entzug, Entgiftung und Entwöhnung 85
7.3 Ambulante oder stationäre Therapie 87
7.4 Selbsthilfegruppen 90
7.5 Ambulante Psychotherapie 93
7.6 Orientierung im Suchthilfesystem 95
7.7 Freiwilligkeit als Voraussetzung 96

8 Ich fühle mich außen vor gelassen 99

9 Wie wirksam ist eine Therapie? Hoffnung und Realismus 102

10 Kontrollierter Konsum 108

11 Kann man Medikamente nehmen? 119

12 Warum ausgerechnet wir? 123

13 Der Aufbau von Veränderungsmotivation 130

14 Wie entsteht ein Rückfall? 141

15 Hurra, das Ziel ist erreicht! 146

16 Konflikte mit Angehörigen als Risikosituation: Konsum als Ersatz für Worte 150

17 Soziale Drucksituationen 156

18 Umgang mit Craving/»Suchtdruck« 166

19 Erlaubnisgebende Gedanken 174

20 Erhalt und Aufbau von Motivation 183

21 Und was ist mit mir? 189