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Amerika vor Kolumbus: Die Geschichte eines unentdeckten Kontinents
Amerika vor Kolumbus: Die Geschichte eines unentdeckten Kontinents




Charles C. Mann

Rowohlt
EAN: 9783498045364 (ISBN: 3-498-04536-9)
719 Seiten, hardcover, 20 x 30cm, November, 2016

EUR 29,95
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Charles C. Mann schreibt die Geschichte des vorkolumbischen Amerikas.Er macht deutlich, dass die indianischen Kulturen oftmals weiter entwickelt waren als die europäische. Ihre Boote waren schneller und wendiger als die der Europäer, ihre Städte größer als das damalige Paris. Kolumbus‘ Ankunft in Amerika veränderte den Kontinent fundamental. Zwei Zivilisationen trafen aufeinander, deren Historie und Kultur unterschiedlicher nicht hätten sein können, und für die Ureinwohner war die Begegnung folgenschwer: Die Masern-, Pocken- und die Grippeviren, welche die Europäer einschleppten, rafften einen Großteil von ihnen dahin, Kriege entmachteten sie. Mann lässt das vorkolumbische Amerika aufleben. Er gewährt uns überraschende Einblicke in die Lebensweise der Ureinwohner und zeigt, wie noch heute ihre Mais-, Kürbis- und Kartoffelanbauflächen weite Teile des Kontinents prägen.

«Amerika vor Kolumbus» ist ein wichtiges, mitreißend erzähltes Buch.



«Die Indianer waren keine nomadischen, ökologisch vorbildlichen Menschen, die zu Pferde Büffel jagten. Sie erbauten und bevölkerten einige der größten und reichsten Städte der Welt. Keineswegs abhängig von der Großwildjagd, lebten die meisten Indianer auf Farmen. Amerika war unermesslich geschäftiger, mannigfaltiger und dichter bevölkert, als es sich die Forscher früher vorgestellt hatten. Und älter war es auch.»



Das Buch wurde von der National Academy of Science es als bestes Buch des Jahres ausgezeichnet.
Rezension
„Amerika vor Kolumbus“ ist eine Monographie die grundsätzlich drei Fragen klären möchte: 1. Wie und von wo kamen die ersten Menschen nach Amerika? 2. Wie groß war die Bevölkerung des amerikanischen Kontinents vor Eintreffen der Europäer? Und 3. Wann entstanden dort die ersten Kulturen?
Manns Fazit? Die Bevölkerungsdichte muss dramatisch höher eingeschätzt werden als früher angenommen. Vor allem durch Krankheiten wie Pocken und Syphilis wurde die indigene amerikanische Bevölkerung dezimiert und die Eroberung durch die Europäer erst möglich gemacht.
Darüber hinaus diskutiert er Thesen, dass amerikanische Kulturen viel älter waren als bisher angenommen. Mann geht hier auf die generelle Entwicklung der Menschheit und die neolithische Revolution ein. Problematisch ist, dass uns von der indigenen amerikanischen Bevölkerung keine schriftlichen Zeugnisse vorliegen und somit vieles auf Schätzungen und Vermutungen beruht. Einzige belegbare Quellen scheint es aus der Archäologie zu geben. Schriftliche Quellen der ersten Europäer können zum Teil einen Einblick gewähren.
Die Bevölkerung der Amerikas wies zudem eine hohe Diversität in Architektur, Kultur, Sprache, Philosophie etc. auf. Nahrungsmittel wie Mais und Kartoffeln wurden in teilweise hochkomplexen Verfahren angebaut, die der Dreifelderwirtschaft der Europäer überlegen waren.
Die Erkenntnisse und Thesen die Mann entwirft und verfolgt regen zum Denken an. Es tut uns als Europäern sicher gut, die Kulturen Amerikas aus einer anderen Perspektive zu betrachten. Manns Schreibstil ist dabei sehr lebendig. Er streut immer wieder eigene Erlebnisse ein. Das bereichert das Werk, macht es jedoch zum Teil etwas unzusammenhängend, sodass man manche Passagen noch einmal lesen muss. Trotzdem kann ich diese Monographie empfehlen.

Philipp Zeidler, lbib.de
Inhaltsverzeichnis
Kartenverzeichnis 7

Vorwort 9

Einleitung
Holmbergs Irrtum
1. Ein Blick von oben 19

Teil eins
Zahlen von nirgendwo?
2. Warum Billington überlebte 59
3. Im Land der vier Teile 107
4. Häufig gestellte Fragen 159

Teil zwei
Sehr alte Knochen
5. Pleistozänkriege 217
6. Baumwolle (oder Sardellen) und Mais 274
7. Schrift, Räder und Eimerketten 321

Teil Drei
Landschaft mit Figuren
8. Made in America 377
9. Amazonien 433
10. Die künstliche Wildnis 488

Coda
11. Das Große Gesetz des Friedens 511

Anhang
A. Befrachtete Wörter 531
B. Sprechende Knoten 539
C. Ausnahme Syhilis 547
D. Kalendermathematik 552

Danksagung 560
Anmerkung 563
Literatur 622
Register 699
Karten und Abbildungsnachweis 715