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Als die Religion noch nicht langweilig war Die Geschichte der Wüstenväter
Als die Religion noch nicht langweilig war
Die Geschichte der Wüstenväter




Hans Conrad Zander

Kiepenheuer und Witsch
EAN: 9783462029826 (ISBN: 3-462-02982-7)
356 Seiten, paperback, 12 x 19cm, 2004

EUR 9,90
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
»Kommt und schauet sie an: Wie wilde Tiere so ziehn sie von Wüste zu Wüste. Wie Hirsche schweifend von Weide zu Weide, Wie Vögel so ziehn sie über die Berge hinweg.«

So schildert Ephräm, ein Zeitgenosse und Zeuge, das Leben der antiken Abenteurer in den Wüsten Ägyptens und Syriens. Hans Conrad Zander erzählt ihre Geschichte neu, nicht nur ihre große byzantinische Legende, sondern - dramatischer noch - ihre historische Wirklichkeit. Und er versetzt das antike Abenteuer in die Moderne mit einer überraschenden Erkenntnis: »Wir sind alle Wüstenväter.«

Was der »Name der Rose« für das Mittelalter war, das ist die Geschichte der Wüstenväter für die christliche Antike.



»Wieder ein echter Zander, voll Witz und Ironie!«

Publik-Forum
Rezension
Es gab Zeiten, da war Religion spannend und faszinierend. Und es gab "Stars", die das mit ihrer Lebensweise vermittelten: die Wüstenväter. Das vorliegende Buch vermittelt einen Einblick in die Welt dieser Aussteiger, die in die Wüsten Ägyptens und Syriens zogen, um dort zu meditieren und zu sich selbst zu finden. So konnten sich etwa die Wüstenväter Simeon und Antonius vor dem Ansturm der Verehrer kaum retten. Die Leser erfahren alles Wissenswerte über die Gründer des christlichen Mönchtums, deren Lebensformen und Erkenntnisse. Die Geschichte der Wüstenväter gehört zu Europas klassischer religiöser Unterhaltung. Es wäre wünschenswert, wenn etwas von dieser großen Erinnerung unserer Religion auch in unseren Tagen wieder Fuß fassen könnte.

Arthur Thömmes, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Hans Conrad Zanders Klassiker über die Wüstenväter der Spätantike – ein wahrer Religions-Thriller

Die Geschichte der »Wüstenväter« – die Geschichte der ersten Aussteiger, die unzufrieden waren mit der Erstarrung der frühen christlichen »Amtskirche«, auf eigene Faust den Sinn des Lebens in der Einsamkeit suchten und ungewollt zu den religiösen »Stars« der späten Antike wurden. Eine Story von verblüffender Aktualität!
So spannend wie heute das Internet, ein Pop-Konzert oder der Fußball war für die Menschen der späten Antike die Religion. Und nichts hat sie so fasziniert wie die Abenteuer der »Stars« ihrer Zeit, der »Wüstenväter«. Zu tausenden waren sie hinausgezogen in die Wüsten Ägyptens und Syriens, um in einer Landschaft, die zuvor als tödlich galt, zu meditieren und »bei sich selber zu sein« (secum esse). Die Sensation war so groß, dass rund um die Einsiedelei des Ägypters Antonius eine regelrechte »Wüstenstadt« von Fans und Jüngern entstand. Und in Syrien umbrandete ein »Ozean von Menschen« die zwanzig Meter hohe Säule, auf die sich der Wüstenvater und »Säulenheilige« Simeon gerettet hatte ...
Der Leser erfährt alles Wissenswerte über diese Gründerväter des christlichen Mönchtums, aber z. B. auch über die höllischen erotischen Anfeindungen der einsamen Männer in der Wüste, die wir aus den berühmten Gemälden des Hieronymus Bosch und des Matthias Grünewald kennen.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort: Wir Wüstenväter

Teil I: Antonius - Einsamkeit als Abenteuer

1. Kapitel: Wüstensafari in der Antike
2. Kapitel: Kulturrevolution in Alexandrien
3. Kapitel: Der Tod von Korne
4. Kapitel: Hollywood in der Wüste
5. Kapitel: Das duale System des heiligen Antonius
6. Kapitel: Die heiligen Verbrecher
7. Kapitel: Karl Marx in der Wüste
8. Kapitel: Fliehe den Bischof und die Frau!
9. Kapitel: Gott und die Fünf-Tage-Woche
10. Kapitel: Als der Mond über dem Jordan stand -Expedition zu den Wüstenmüttern
11. Kapitel: Der Fluch der späten Geburt

Teil II: Pachomius - Einsamkeit für alle

1. Kapitel: Ganze Kompanie Wüstenväter, antreten zum Gebet!
2. Kapitel: Skandal beim Holzsammeln
3. Kapitel: Warum die oberägyptische Bischofskonferenz
den heiligen Pachomius zu Recht ermorden wollte

Teil III: Simeon - Einsamkeit als Schau

1. Kapitel: Der syrische Rebell
2. Kapitel: Die Sadhus des Westens
3. Kapitel: Die christlichen Fakire
4. Kapitel: Von der Klause zur Säule -
Simeons geniale Synthese
5. Kapitel: Alltag auf der Säule
6. Kapitel: Trier ist nicht Konstantinopel
Nachwort: Wir Wüstenväter
Keine Bibliographie für Fachhistoriker
Zeittafel
Bildnachweis