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Adolf Hitler. Das Zeitalter der Verantwortungslosigkeit - Ein Mann gegen Europa
Die Biografie
Konrad Heiden
Europa Verlag Muenchen
EAN: 9783958905689 (ISBN: 3-9589056-8-4)
1007 Seiten, Festeinband mit Schutzumschlag, 15 x 22cm, Juni, 2023
EUR 48,00 alle Angaben ohne Gewähr
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Umschlagtext
»Er sah den Aufstieg Hitlers zur Macht – als viele diesen nur als hetzende Eintagsfliege betrachteten. Er sah den Massenmord durch Giftgas an den Juden schon voraus, als dieser noch gar nicht begonnen hatte. Er sah als einzige Zukunft der Deutschen und der Europäer nur eine europäische Einheit. Er war kein Politiker. Nur ein Journalist.« Stefan Aust
»Es hat kaum einen wortgewaltigeren, exakteren und entschiedeneren Gegner der Nazis gegeben.« Die Tageszeitung
Konrad Heiden, verfasste nach Joachim Fest »die erste bedeutende Hitlerbiografie«. Er begleitete den Aufstieg Adolf Hitlers von Anfang an und schildert in seinem Buch vor allem die persönliche Seite im Leben des Führers. Die schonungslose biografische und psychologische Durchleuchtung seiner Gestalt liefert den entscheidenden Schlüssel, um Hitlers politische Ziele und Ideen zu durchschauen und das entscheidende Verständnis dafür zu entwickeln, was für die Welt von Anfang an auf dem Spiel stand. Dementsprechend nennt der Historiker John Lukacs Heidens Biografie »die erste substanzielle Studie über Hitler«. Bevor das ganze Ausmaß des Schreckens bekannt war, das Hitler und die Nationalsozialisten über Europa bringen sollten, warnt Heiden bereits auf eindringliche Weise vor den Absichten dieses Mannes. Aus nächster Nähe beobachtet er die Auftritte des Demagogen, beschreibt detailgetreu und nicht selten mit sarkastischem Unterton die Wirkung auf die Zuhörer, arbeitet das Gewöhnliche und Spießbürgerliche, vor allem aber das Diabolische und Krankhafte an Hitlers Wesen heraus – und das lang vor der Katastrophe des Krieges und des Holocausts. Ausführlich widmet sich »Hitlers Feind Nr. 1« der Analyse des politischen Augenblicks und schildert Geschichte nicht aus der Rückwärtsbetrachtung, sondern während sie passiert.
Die erste bedeutende Hitler-Biografie aus der Sicht eines Zeitzeugen, die als Vorlage und Quelle für viele Historiker und spätere Werke über den Führer dient
Packende Zeitgeschichte: detailgetreu recherchiert, tagesaktuell beschrieben, spannend erzählt
Interessante Charakterstudien der nationalsozialistischen Führungsriege
Konrad Heidens vielgerühmte Biografie über Adolf Hitler. Der jüdische Journalist und Sozialdemokrat Konrad Heiden veröffentlichte zwischen 1935 und 1936diese »erste bedeutende Hitler-Biografie« (Joachim Fest). Konrad Heiden, der als einer der schärfster Kritiker der Nationalsozialisten gilt, hat den Aufstieg Adolf Hitlers von Anfang an begleitet und schildert in seiner Biografie vor allem die persönliche Seite im Leben des Führers. Die schonungslose biografische und psychologische Durchleuchtung seiner Gestalt liefert den entscheidenden Schlüssel, um Hitlers politische Ziele und Ideen zu durchschauen und das entscheidende Verständnis dafür zu entwickeln, was für die Welt von Anfang an auf dem Spiel stand. Dementsprechend nennt der Historiker John Lukacs Heidens Biografie »die erste substanzielle Studie über Hitler«. Bevor das ganze Ausmaß des Schreckens bekannt war, das Hitler und die Nationalsozialisten über Europa bringen sollten, warnt Heiden bereits auf eindringliche Weise vor den Absichten dieses Mannes. Aus nächster Nähe beobachtet er die Auftritte des Demagogen, beschreibt detailgetreu und nicht selten mit sarkastischem Unterton die Wirkung auf die Zuhörer, arbeitet das Gewöhnliche und Spießbürgerliche, vor allem aber das Diabolische und Krankhafte an Hitlers Wesen heraus - und das lang vor der Katastrophe des Krieges und des Holocausts. Ausführlich widmet sich »Hitlers Feind Nr. 1« der Analyse des politischen Augenblicks und schildert Geschichte nicht aus der Rückwärtsbetrachtung, sondern während sie passiert.
»Es hat kaum einen wortgewaltigeren, exakteren und entschiedeneren Gegner der Nazis gegeben.«
die tageszeitung
Konrad Heiden (Pseudonym: Klaus Bredow), geboren am 7.8.1901 in München, gestorben am 18.06.1966 in New York, war ein deutsch-jüdischer Journalist, Politikwissenschaftler und Schriftsteller. Er studierte von 1920 bis 1923 Rechts- und Wirtschaftswissenschaften in München, war SPD-Mitglied und begleitete seit 1921 die Aktionen und Auftritte Adolf Hitlers und der NSDAP. Nach Abschluss seines Studiums wurde er Berufsjournalist, berichtete von 1923 bis1930 als Korrespondent der Frankfurter Zeitung aus München und schrieb auch Artikel für die Vossische Zeitung. In den Jahren 1930 bis 1932 gehörte er zur Redaktion der Frankfurter Zeitung in Berlin. Nach der Machtergreifung 1933 ging Heiden ins Exil, das ihn über die Schweiz, das Saarland, Frankreich und Portugal in die USA führte. Er schrieb mehrere Bücher, darunter bereits 1932 Geschichte des Nationalsozialismus Die Karriere einer Idee, und beschäftigte sich zeit seines Lebens mit der Ideologie und Machtausübung des Nationalsozialismus. Sein Biograf Stefan Aust bescheinigt Heiden, »die NS-Quellen nicht nur studiert, sondern auch verstanden zu haben«.
Rezension
Die Hitlerbiografie von Konrad Heiden darf als die erste substanzielle Studie über Hitler bezeichnet werden, gleichwohl ist sie heute nahezu vergriffen. Der jüdische Journalist und Schriftsteller Konrad Heiden (Pseudonym Klaus Bredow), 1901 in München geboren, 1966 in New York verstorben, war in der Zeit der Weimarer Republik SPD-Mitglied und einer der ersten publizistischen Beobachter der NS-Bewegung. Konrad Heiden war bereits auf den ersten Veranstaltungen der Nationalsozialisten und beobachtete Adolf Hitler ab 1921 aus unmittelbarer Nähe. 1933 musste Konrad Heiden ins Exil gehen. Die Nationalsozialisten ärgerten sich sehr über den Erfolg des Autors Konrad Heiden in der Schweiz. 1940 floh er in die USA, in den 1950er Jahren erhielt er die amerikanische Staatsbürgerschaft. Nahezu alle Biografen Hitlers, z.B. von Joachim Fest oder Ian Kershaw, bedienen sich der Biografie Konrad Heidens.
Dieter Bach, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Rezensionen:
»Er sah den Aufstieg Hitlers zur Macht - als viele diesen nur als hetzende Eintagsfliege betrachteten. Er sah den Massenmord durch Giftgas an den Juden schon voraus, als dieser noch gar nicht begonnen hatte. Er sah als einzige Zukunft der Deutschen und der Europäer nur eine europäische Einheit. Er war kein Politiker. Nur ein Journalist.« (Stefan Aust) »Es hat kaum einen wortgewaltigeren, exakteren und entschiedeneren Gegner der Nazis gegeben.« (Die Tageszeitung)
Inhaltsverzeichnis
VORWORT von Lars Schultze-Kossack 19
VORWORT 37
VORWORT zum 18. bis 20. Tausend 40
BAND 1:
DAS ZEITALTER DER VERANTWORTUNGSLOSIGKEIT
1. HEIMAT UND HERKUNFT 44
Nationalhass in Österreich 44
Die Vorfahren 47
Alois Schicklgruber-Hitler 51
Merkwürdige Familie 53
Schweres Erbe 56
2. EIN FRÜH GESCHEITERTER 59
Erste Daten 59
Kindheit und Schule 61
Kunst und Krankheit 64
Durchgefallen 66
Das Arbeitererlebnis 68
Halbbildung ist Macht 69
Obdachlosenasyl Meidling 71
Männerheim Brigittenau 73
Bei den Verlorenen 76
Zwischen Judenfreundschaft und Antisemitismus 77
Die »indolente Masse« 80
Die Lebensschule der Entartung 81
Lueger, das Vorbild 82
»Hungerkünstler« 85
Bruch mit Reinhold Hanisch 87
Abschied von Wien 90
3. DER KRIEG ALS ERLÖSER 92
Das Münchner Sofa 92
Dank für den Weltkrieg 94
Das Eiserne Kreuz 95
Der unerkannte Führer 98
Die Front als Heimat 99
Hitlers weltgeschichtlicher Irrtum 100
Das Versäumnis von Pasewalk 103
4. UMKEHR IN DER SACKGASSE 105
Nichtsnutziges Talent 105
Die Treppe ins Nichts 106
Der Streik des Individuums 108
Die Entwertung der Parteien 111
Illusionen gegen Interessen 113
Das Versagen der Revolution 115
5. DER AUFBRUCH 118
Dietrich Eckart sucht einen Führer 118
Röhms eiserne Faust 120
Die »Brechung der Zinsknechtschaft« 124
6. DER KLASSENKAMPF DER INTELLEKTUELLEN 127
Hitlers dunkler Beruf 127
Der »Illusionsbürger« 129
Der »jüdische Marxismus« 132
Die Entwicklung des Antisemitismus
vom Gesellschaftsspiel zum Massenwahn 135
Alldeutsche und Vaterlandspartei 137
Das Privileg der Rasse 139
Das Mitglied Nr. 7 145
Karl Harrer 148
Dietrich Eckarts Ratschläge 151
Die Programm-Versammlung 152
7. PROPAGANDA UND ORGANISATION 156
Witz, Logik, Frechheit 156
Die widerlegten Fachleute 161
Die Symbole 163
Der Zuhörer als Mitarbeiter 165
Der Redekünstler 167
»Hitler sagt immer dasselbe ...« 169
Das Führerprinzip 171
8. DER WEG IN DIE GESELLSCHAFT 177
Wovon lebt er eigentlich? 177
»Im Kreise schöner Frauen« 181
Der Kampf um die Salons 182
9. STUFEN ZUR MACHT 189
Die bayrische Fronde 189
Kapp-Putsch 191
Der Unermüdliche 195
Die Entstehung des »Führers« 199
Die Anfänge der SA 203
Terror 207
Schwarze Reichswehr 209
Ehrenwort und Fahnenweihe 213
Bruch mit der Reichswehr 216
10. DER PUTSCH 220
Der Generalstaatskommissar 220
Revolte gegen Berlin 223
Lossows 51 Prozent 226
Hitlers Torschlusspanik 227
»Kannst du schweigen, Toni?« 229
Der Schuss im Bürgerbräu 231
»Morgen Sieger oder tot« 233
Der Marsch nach Babel 235
Seiner Majestät hochseliger Vater 237
Finsterer Rütlischwur 238
Das Ehrenwort 240
»So etwas macht man nicht!« 243
Wütende Generäle 243
Die fehlenden 24 Stunden 245
Zauderer Ludendorff 246
Der Marsch zur Feldherrnhalle 248
Streicher greift ein 250
Der Zusammenbruch 253
Hitlers Flucht 254
Durfte Hitler fliehen? 255
11. DIE RÜCKKEHR ZUM HERRN PRÄSIDENTEN 258
Ein Selbstmordversuch 258
Justizkomödie 260
Hitler und Dimitroff 262
Trennung von Ludendorff 264
Gürtner rettet Hitler 266
Hinter behaglichen Mauern 267
Zerfall der Bewegung 269
»Mein Kampf« entsteht 271
Das erste Braunhemd 274
Die Freilassung 275
»Friede mit Rom« 276
Die Nilpferdpeitsche 278
Neugründung 280
Adolf Müller, der unbekannteste SA-Mann 282
Erster Bruch mit Röhm 283
Hindenburg taucht auf 286
12. SIEBEN JAHRE AUF DEM ZAUBERBERG 288
Der Schriftsteller in Haus Wachenfeld 288
Die Fronde Strasser-Goebbels 290
Krawalle und Prozesse 292
Goebbels' Abfall von Strasser 295
Blutfahne und Inserate 298
Die Homosexuellen 300
Heines' Ausschluss 305
Der Schrecken der Büros 308
Wie das Bürgertum kapituliert 312
13. DER GROSSE MINDERWERTIGE 314
Aus dem Leben eines Taugenichts 314
Zusammenbrechende Klassen 318
Die Entheiligung des Eigentums 320
Die reaktionäre Revolution 322
Privileg und Verantwortungslosigkeit 323
Der Abfall aller Klassen 326
Hitlers reifes Feld 329
14. DIE DIPLOMATISCHE PERIODE 332
Göring kehrt heim 332
Otto Dietrichs Sendung 333
Ausländisches Geld 336
Die schwere Industrie 339
Unfähige Reaktion 341
Der Magnet vor dem Misthaufen 344
Der Bruch mit Otto Strasser 348
Pfeffers Sturz 352
Die »wehrpolitische Vereinigung« 354
Werben um die Reichswehr 356
107 Parlamentarier 359
15. DER EINBRUCH IN DEN STAAT 363
Röhms Rückkehr 363
Der »böhmische Gefreite« 367
»Armes System!« 368
Uneinige Gegner 369
Der Scheinkampf gegen Hindenburg 373
Die Reservearmee der Junker 378
Wie Röhm Brüning stürzte 381
16. DER WETTLAUF MIT DER KATASTROPHE 386
Verfall der Sozialdemokratie 386
Fehler der Kommunisten 387
Severing weicht der Gewalt 388
Der Schlag mit dem Krückstock 391 Abstieg 395
In Schleichers Zange 398
Gregor Strassers letzter Kampf 400
Müdes Proletariat 405
Müder Kapitalismus 408
Das Bündnis von Köln 410
Minen und Gegenminen 412
Schleichers Sturz 414
Am Ziel 415
17. DIE BEIDEN HITLER 418
Egoist oder Altruist 418
Das Pathologische 420
Hitler und Führer 427
Zauberhaftes Doppelwesen 431
Die Maske 434
»Le style c'est l'homme« 436
Das Verhältnis zum Geist 439
Neigungen und Angewohnheiten 443
Der Weg hinauf 446
Die innere Stimme 448
18. DIE FRAUEN 450
Undurchsichtige Erotik 450
Ein Unaufrichtiger 452
Missglückte Liebe 453
Alf und Geli 456
Adolf Hitlers Geheimnis 459
19. DIE BEGLEITFIGUREN 461
Die verschwundenen Gründer 461
Sein Privatsekretär 466
Zwei Komplizen 468
Der Beichtvater 470
Das Schmuckstück der Bewegung 475
Die ohnmächtige Klugheit 481
Cäsar ohne Ehrgeiz 491
Hörige Jugend 494
Julius Streicher, der wahre Hitler 496
System Pettenkofer 503
20. AM SCHWANKENDEN STEUER 506
Der Brand des Reichstags 506
Gräuel 510
Die Erlaubnis zum Töten 513
21. DER 30. JUNI 514
Planlose Diktatur 514
Röhms missglückte Karriere 516
Die Marburger Rede 519
Schleicher gegen die »Verbrecher« 522
Röhms Einkreisung 525
Der Gefreite und die Generäle 528
Auf des Messers Schneide 532
Hitler widerspricht sich 535
Adolf Wagner verhaftet 538
Mit Panzerwagen und Pistole 540
Auf Homosexuelle wird geschossen 542
Legende und Wirklichkeit 545
An der Mauer 547
Gehrt 552
von Dettens Abschiedsrede 553
Göring und der Prinz 553
Das Blutbad 554
Ende mit Schrecken 559
Der Blick auf die Fahne 563
BAND 2:
EIN MANN GEGEN EUROPA
22. DER MORD AN DOLLFUSS 566
Der österreichische Emigrant 566
Ein christlicher Ständestaat 568
Angedrohter Einmarsch 571
Die 1000-Mark-Sperre 574
Legionäre am Maschinengewehr 576
Des Äthers und der Lüge Wellen 579
Dollfuß schreibt an Tauschitz 581
Fiasko der Diplomaten 585
Bomben 588
Hitler übernimmt die Verantwortung 589
Zerschossener Friede 591
Mussolini irrt sich 593
Höhepunkt des Terrors 596
Hitler in Venedig 597
Der Plan des Aufstandes 599
Eine historische Parallele 602
Ein verhängnisvoller Zettel 605
Wettlauf mit dem Mord 608
Dollfuß verblutet 611
Miklas und Schuschnigg 614
Kapitulation der Rebellen 615
Rintelen greift zur Pistole 617
Hitlers Uriasbrief 619
23. VÖLKER UND GEWALTEN 624
Der Mann der Zeit 624
Widersprüche 626
Unamunos Verzweiflung 627
Die Kinder der Gewalt 629
Ewige Idee 632
Kapitulation vor der Gesellschaft 634
Die Integration der Menschheit 636
24. HINDENBURGS TESTAMENT 641
Prätendenten 641
Hitler am Sterbebett 642
Verwirrung der Titel 646
Usurpation und Plebiszit 648
Das verschwundene Testament 649
Falsche Nachfolge 652
Die Sensation 654
Das Unglaubwürdige 655
Der Wortlaut 657
Nicht Hitler! 662
Was wollte Hindenburg? 663
Die höhere Fälschung 665
25. HITLER ÜBER DEUTSCHLAND 668
Begeisterung und Polizei 668
Erschlichene Macht 669
Ungeschriebene Verfassung 672
Die Laune der Geschichte 674
Suggestivfragen an das Volk 677
Heimliche Klassen 682
Der Schrei nach Misshandlung 684
Die Frage an die Jugend 685
Hitler rühmt sich 688
Eine Gegenbilanz 690
Keine Initialzündung 694
Ersatz 697
Verbrennen der Vorräte 698
Der zehrende Acker 699
Deutschlands Selbstbelagerung 701
Erschöpfung 704
Das Trugbild der Unabhängigkeit 706
Das Maß des Widerstandes 709
Die Vogelfreiheit 710
Folterlager 712
Die Steinsärge von Oranienburg 714
Der Strick an der Wand 716
Sadismus 720
Das Reich Gottes 722
Die Stimme der Priester 724
Ein Volk ohne Meinung 726
26. DER FÜHRER UND SEIN HEER 733
Gottgesandter Baumeister 733
Der Klassenkampf des Schwertadels 735
Das Arbeiterheer 738
Die revolutionssichere Armee 740
Ära Hindenburg 743
Hitlers großes Spiel 745
Braunhemd und Achselstück 748
Verbündete 750
Außenpolitische Störungen 754
Allgemeine Wehrpflicht 755
Der Führerorden 758
Das Volk gehört dem Heer 762
Wer schützt wen? 764
Göring und das schwarze Korps 766
Die Hypothek 770
Kein schön'rer Tod 773
27. EIN UNGLÜCKLICHER MENSCH 775
Schlaflose Nächte 775
Die sieben Freunde 777
Ergänzungen 785
Der Löwenbändiger 787
Verteilung der Beute 791
Die Angst vor dem Geist 793
Ein Menschenbenützer 795
Unheimliche Gabe 797
Von Überzeugung zu Überzeugung 799
Auf einsamer Höhe 801
28. DER WIDERSPRUCH 804
Staatsstreich und Ehrenwort 804
Hindenburgs Ansicht 809
Duesterberg zweifelte nicht 811
Der Reichstagsbrand 812
Die Zündschnüre 815
Der Kirchenvertrag 819
Worte an die Welt 822
Die Beispiele wimmeln 823
Der einzige Richter 825
29. DER PLAN DER WELTHERRSCHAFT 829
Kampf um Freiheit 829
Angriff auf die Welt 830
Die Arier 831
Der französische Henker 833
Der große Mann im Süden 836
Mit England gegen Frankreich 838
Mit Japan gegen Juda 842
Der Weltfeind 845
Germanenzug nach Osten 846
Herr der Erde 849
Ein Plan und seine Praxis 850
Die berühmte Logik 851
Dekadente Weltmächte? 856
Irrtümer 858
Politik gegen Geschichte 862
30. DIE NEUE WEHRPFLICHT 865
Baldwins Irrtum 865
Einladung nach Berlin 866
Das Weißbuch 868
Engländer für Hitler 870
Die Erkältung 871
Das Weißbuch geopfert 873
Der Blitzschlag 876
Drohung, Versprechen, Triumph 878
31. DER MARSCH INS RHEINLAND 881
Po und Rhein 881
Die »proletarischen Nationen« 883
Pyrenäen aus Beton 885
Russenpakt und Ölsperre 887
Hitler interveniert 889
Umstrittenes Bündnis 891
Frafflis-Poncets Demarche 892
Das Pfand 893
Genf, 3. März 1936 895
Flandin verlangt das Militärbündnis 896
England lehnt ab 898
Hitlers fünf Tage 899
Zwei Bataillone 900
32. DAS SCHWERT ÜBER EUROPA 903
Geheimnis ohne Bedeutung 903
Der Faktor Mensch 905
Die langen Rohre 908
Der erste und der letzte Tag 911
Stoffe und Zahlen 912
Der kurze Stoß 917
Teilbarer Krieg 920
Sieg ohne Krieg 922
Eine Fehlrechnung 924
Prahlereien und Geständnisse 926
Weltbündnis gegen Deutschland? 927
Eine Voraussage 930
Das Recht der vollzogenen Tatsachen 932
Die germanische Internationale 935
Das Gespenst des roten Gespenstes 941
Hitler rügt Fritsch 948
Die Tragödie des »deutschen Sozialismus« 950
Aufseher über Europa 954
Die braune Weltintervention 958
Schweigende Demokratie 960
Wandlungen der deutschen Außenpolitik 963
Der Alp der Koalitionen 966
Friede durch Kraft 970
33. DAS KOMMENDE 975
Die größere Demokratie 975
Unzulängliche Gewalt 977
Europäische Bewegung 978
Grundsätze 980
Die Träger der Freiheit 985
DOKUMENTE 988
PERSONENREGISTER 996
Leseprobe:
Vorwort
Dieses Buch verdankt seine Entstehung dem Bedürfnis auszusprechen, was ist. In Deutschland ist das heute unmöglich, weil dort die Interessen des Staates der objektiven Erforschung der Wahrheit entgegenstehen. Außerhalb Deutschlands erschweren es zunächst jene natürlichen Irrtümer, die aus Fremdheit und Entfernung entspringen. Ein System schließlich, das mit soviel Intelligenz und Leidenschaft über seine Grenzen hinauswirkt und das andrerseits wie mit magnetischer Kraft soviel Intelligenz und Leidenschaft feindlich gegen sich sammelt, ist durch sein bloßes Bestehen eine ernste Gefahr für den Wahrheitssinn in der ganzen Welt. Die Hingabe von Kämpfern an hohe Ziele kann ebenso wie der niedrige Einfluß von Interessen das reine Gefühl für Wahrheit trüben. Die Lüge ist wie der Krieg ein Unheil, das einseitig entfesselt werden kann, aber dann alle verdirbt. Wahrheit ist auf die Dauer die schärfste Waffe, und das Erz, aus dem sie geschmiedet wird, heißt Tatsache.
Das vorliegende Buch beruht auf fünfzehnjähriger Beschäftigung mit dem Thema; auf Beobachtung aus der Nähe, schon in der frühesten Stunde; auf Durchsicht aller erreichbaren Quellen, offener und vertrau-licher; schließlich auf Auskünften mancher eingeweihter Personen, von denen einige heute noch in der Nähe Hitlers an wichtiger Stelle tätig sind. Die aller Welt bekannten Umstände machen es leider unmöglich, diese Gewährmänner zu nennen; ich muß mich mit der Hoffnung zufrieden geben, daß die belegten Teile des Buches ausreichendes Vertrauen auch für die notgedrungenerweise nicht belegten erwecken werden.
Auf Grund dieses Materials habe ich in meiner »Geschichte des Nationalsozialismus« den Aufbau der Hitlerbewegung, in »Geburt des Dritten Reiches« den Aufbau des Hitler-Staates darzustellen versucht. Die Schilderung der Hauptperson mußte dabei zu kurz kommen; das Menschliche, Private, vieles Anekdotische wegfallen. In diesem Buche versuchte ich es, zu geben. Ich halte das für gerechtfertigt. »Adolf Hitler ist Deutschland«, wurde von heute maßgebender Stelle verkündet; nun, so versuche ich, in Adolf Hitler dies heutige Deutschland zu erklären.
Objektivität ist nicht Standpunktlosigkeit. Der »Helde« dieses Buches ist weder ein Übermensch, noch ein Popanz, sondern ein sehr interessanter Zeitgenosse und, zahlenmäßig betrachtet, der größte Massenerschütterer der Weltgeschichte. Man hat mich früher wegen Überschätzung dieses Gegners getadelt; ich muß heute bisweilen solche Tadler von ehemals ihrerseits vor Überschätzung warnen. Es scheint an dem eigentümlichen Magnetismus dieser Persönlichkeit zu liegen, daß sie die Urteile nach oben oder unten verrückt. Ob ich grade getroffen habe, mag der Leser entscheiden.
Wenn man einen Abgrund zuschütten will, muß man seine Tiefe kennen.
Es gibt in der Geschichte den Begriff der wertlosen Größe. Sie drückt oft tiefe Spuren in die Menschheit, aber es sind keine Furchen, aus denen Saat aufgeht.
Zürich, 20. August 1935.
Konrad Heiden.
Vorwort zum 18. bis 20. Tausend
Nach Erscheinen des Buches gingen mir, wie zu erwarten war, von vielen Seiten Mitteilungen zu, die dem Bilde Adolf Hitlers weitere Einzelzüge hinzufügen wollten. Ändern konnten sie es nicht. Lücken oder gar Irrtümer, mit denen eine zeitgenössische Darstellung rechnen muß, berichtigt zum Teil die Geschichte, indem sie die Figuren von ihren Plätzen stößt und Verborgenes bloßlegt; völlige Klarheit aber bleibt das unerreichte Ziel jeder Geschichtsschreibung. Künftige Forscher werden vieles sehen, was uns heute noch entzogen ist; manches werden sie aus ihrer Ferne kaum glauben, was die Gegenwart breit erlebt, aber selten lang bewahrt. Dies rechtfertigt den Versuch zeitgenössischer Geschichtsschreibung.
Die Notwendigkeit fortwährenden Neudrucks legte den Gedanken nahe, eine der Auflagen zur Einfügung des sich ansammelnden zusätzlichen Materials zu benützen. Das ist hiermit geschehen. Der Leser wird allerlei bisher unbekanntes Detail finden, und ich selbst hoffe, daß das Buch an Farbe und Spannung gewonnen hat. Vom Ganzen her gesehen handelt es sich freilich um Neuigkeiten, doch nicht um Neues. Die Familien- und Jugendgeschichte wurde aufgeforscht und mit Daten belegt; die Schauer des 30. Juni 1934 mußten, wie sie mir mit neuen Tatsachen mitgeteilt und verbürgt wurden, berichtet werden. Aber wirklich geändert werden mußte die Darstellung nur an einem Punkt. Der Tod Angela Raubals, der Nichte Adolf Hitlers, erscheint mir nicht mehr als Selbstmord.
Die Zusätze haben den Umfang des Buches erweitert. Sie hätten es noch mehr getan, wenn nicht einige Striche anekdotisches Nebenwerk, gelegentliche Wiederholungen und Längen beseitigt hätten.
*
In Tagen des Bangens um Europa werden diese Zeilen geschrieben. Die Zeit hat ein furchtbares Tempo angenommen, und die Schrecken von gestern weichen schon der rasch wachsenden Angst vor dem Morgen.
Aber gerade deshalb hat dieses Buch seinen guten Sinn.
Es sucht zu schildern, wie eine Welt unterging, weil sie der eigenen Kraft nicht mehr vertraute, an die volle Ruchlosigkeit des Gegners nicht glaubte, mit der Treulosigkeit Verträge und mit der Vernichtung Frieden schloß.
Diese tödlichen Irrtümer aber waren kein Zufall. Sie entsprangen dem Egoismus der einzelnen Teilhaber an jener versinkenden Welt. Ihnen fehlten Kraft und Klammer eines gemeinsamen, durch Willen lebendigen Gedankens, für den sie die eigene Existenz in den Kampf geworfen hätten.
Auch Europa wird den kommenden Kampf – in welcher Form immer er ausgefochten werde – nicht bestehen, wenn ihn nur die verbündete Selbstsucht einzelner Völker führt. Nicht das Sicherheitsverlangen ängstlicher Nationen, sondern das neue Hochgefühl einer stolzen europäischen Zukunft, weit alle beschränkten nationalen Zielsetzungen überflügelnd, wird die Gefahren von heute bannen.
Erst wenn die Ziele des kommenden Europa größer sind als die der heutigen Machthaber, wird auch sein Kraftbewußtsein stärker sein als ihre Drohungen. Würden die Völker sich einzeln in ihren Höhlen verstecken, so würden sie dort nicht die Sicherheit finden, sondern von den neuen Hegemonien und Imperien aufgesucht und erschlagen werden.
Und diese Hegemonien und Imperien würden, eins nach dem andern, wiederum an dem inneren Widerspruch ihrer Zielsetzung zugrunde gehen, die eine hoffnungslose Völkerwelt des Eroberns und Zerstörens, Fressens und Gefressenwerdens nicht überwindet, sondern verewigt.
Es gibt geschichtliche Notwendigkeiten, deren Strom tief unter dem Wellenschlag der Tagesereignisse dahinzieht. Die Europäisierung der Nationen wird der große geschichtliche Prozeß der nächsten Jahrzehnte sein. Aus ihm wird ein Europa hervorgehen, das nicht mehr auf den Berechnungen der Staatsmänner, sondern auf dem Willen der Völker gründet.
Denn an den Willen, nicht den Glauben, geht der neue Auftrag der Geschichte: das Europa des neuen Menschen zu schaffen. Deutschland wird in ihm nicht mehr der Schrecken, sondern eine Hoffnung der Welt sein. Das ist deutsches Ziel.
Zürich, 10. Mai 1936.
Konrad Heiden
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