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Abschied von Sidonie
Erich Hackl
Diogenes Verlag
EAN: 9783257224283 (ISBN: 3-257-22428-1)
128 Seiten, kartoniert, 11 x 19cm, August, 1991
EUR 6,90 alle Angaben ohne Gewähr
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Umschlagtext
"Man liest die Geschichte des Zigeunermädchens Sidonie mit angehaltenem Atem, als handelte es sich um ein einmaliges Geschehen, als hätte es nicht millionenfach ähnliche Schicksale gegeben. Aber der Autor weiß und der Leser spürt: Diese Geschichte ist einmalig, so wie jedes Individuum einmalig ist." Neue Zürcher Zeitung"
"Erich Hackl erzählt den authentischen Fall unprätentiös schlicht, wie eine Kalendergeschichte - und erzeugt heilsame Wut gegen Denunziantentum." Stern, Hamburg
"Hackl hält sich an die Aussagekraft der nackten Fakten und vertraut seine Geschichte zunächst einem trocken-emotionslosen Erzählton an. Aber dann zerbirst der Chronisten-Gleichmut: Hackl wandelt sich zum zornigen Ankläger. Sidonies Fall gerät zum Exempel für Opportunismus und Gesinnungslumperei." Profil, Wien
Rezension
In "Abschied von Sidonie" schildert Erich Hackl das Leben des von Zigeunern ausgesetzten Findelkindes Sidonie, das von einer sozialistischen Arbeiterfamilie wie eine Tochter aufgenommen wird. Die örtlichen Fürsorgebehörden jedoch schicken das dunkelhäutige Kind gegen den Widerstand der Pflegeeltern vorgeblich zu seiner Mutter zurück, in Wirklichkeit deportiert man das Mädchen aber in die Gaskammern von Auschwitz-Birkenau. Der Autor erzählt diese wahre Geschichte sehr einfühlsam und in doch knapper Sprache. Aufgrund der Kürze der Erzählung und der wichtigen Themen wie Denunziantentum und Minderheiten im Nationalsozialismus, die in vielen Passagen dokumentarisch und chronistisch verwoben werden, eignet sich das Buch gut als Schullektüre für den Deutschunterricht.
Georg Pfahler, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Am achtzehnten August 1933 entdeckte der Pförtner des Krankenhauses von Steyr ein schlafendes Kind. Neben dem Säugling, der in Lumpen gewickelt war, lag ein Stück Papier, auf dem mit ungelenker Schrift geschrieben stand: »Ich heiße Sidonie Adlersburg und bin geboren auf der Straße nach Altheim. Bitte um Eltern.«
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