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Glück und Unglück Glücks- und Unglückserlebnisse aus interaktionistischer Sicht
Glück und Unglück
Glücks- und Unglückserlebnisse aus interaktionistischer Sicht




Rotraut Walden

Asanger Verlag
EAN: 9783893344086 (ISBN: 3-89334-408-X)
329 Seiten, 15 x 21cm, 2003

EUR 29,50
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Umschlagtext
Ist Glück machbar? Und wie unterscheiden sich die Menschen - Frauen und Männer, junge und alte Menschen, Angehörige unterschiedlicher Berufe - in ihren Glücks- und Unglückserlebm'ssen? Dies sind Fragen der „Positiven Psychologie", die sich mit Wohlbefinden, Optimismus und positiven Emotionen beschäftigt, Fragen die auch dem interaktionistischen Ansatz von Rotraut Walden zugrunde liegen.

Die Autorin beschreibt typische Giückssituationen, wie z. B. > eine schwierige Aufgabe bewältigen, > einen Partner kennen lernen, > in einer Gruppe anerkannt sein,

sowie typische Unglückssituationen, wie z.B. > von einem geliebten Menschen enttäuscht werden, > einen nahe stehenden Menschen verlieren, > einer Krankheit ausgeliefert sein.



„... eine interessante Arbeit, die viel Anlass zum Weiterdenken und Weiterforschen gibt"

(Aus dem Vorwort von Prof. Dr. Philipp Mayring)
Rezension
Die Verfasserin untersucht Glücks- und Unglückserlebnisse mit Hilfe des Interaktionismus. Der Interaktionismus fragt innerhalb der Persönlichkeitspsychologie nach Persönlichkeitstypen und danach, wie sich die Persönlichkeit im Verhalten manifestiert, wie sich Persönlichkeit entwickelt, wie sie zu messen ist, ob Verhalten situationsspezifisch oder konsistent ist und wie Situation und Person interagieren. - Die Psychologie hat sich traditionell stark über die Analyse psychischer Störungen, psychischen Leidens, und damit über die Untersuchung negativer emotionaler Zustände definiert (Angst, Depression etc.). Seit ca. 20 Jahren hingegen hat sich das Interesse an positiven Emotionen verstärkt; Gesundheit und Wohlbefinden werden zu relevanten Themen der Psychologie; denn die Abwesenheit von Negativem bedeutet noch keineswegs automatisch die Anwesenheit von Positivem. In diesen Trend der sog. positiven Psychologie ordnet sich die vorliegende Arbeit ein. Sie ist konkret empirisch angelegt, - auch um jedweden Ideologieverdacht auszuschließen, man wende sich nur den positiven Erfahrungen zu. – Zentrales Ergebnis der Studie: konsumorientierte Glückssituationen scheinen weniger bedeutsam für das Selbstkonzept als soziale Situationen, das deckt sich mit Aristoteles Glücks-Konzeption (Eudaimonia): nicht der pure Hedonismus, sondern das soziale Glück ist wesentlich (vgl. besonders S. 253ff).

Thomas Bernhard für lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis
Vorwort 1
Danksagung 5

Theoretischer Teil 7

1 Einleitung 7
2 Emotionstheoretische Grundlagen 15
2.1 Die Definition von Emotionen bzw. die Komponenten des emotionalen Prozesses 15
2.2 Der Ablauf von emotionalen Reaktionen bei der Vermittlung zwischen Person - Umweltaspekten 24
2.3 Zwei differentielle Emotionstheorien: Plutchik und Izard 27
2.4 Die Klassifikation von Emotionen 31
3 Glück 33
3.1 Übersicht 33
3.2 Glück in Relation zu anderen Gefühlen - die Relativität von Glücksgefühlen 38
3.2.1 Theoretische Überlegungen zu Glück in Beziehung zu anderen Emotionen
- die Relativität von Glücksgefühlen und ihr prozessualer Ablauf 38
3.2.2 Gegensatzkonzepte zu Glück 43
3.3 Glücksdefinitionen und Phänomenologien 45
3.3.1 Philosophische Glücksvorstellungen 46
3.3.2 Psychologische Phänomenologien des Glücks und der Freude 48
3.4 Operationalisierungsversuche 60
3.4.1 Schwartz und Weinberger: Eine Untersuchung über die Beziehung zwischen Glück, Trauer,
Ärger, Furcht, Depression und Angst 60
3.4.2 Dimensionale Ansätze, die eine Glücksskala zur Beschreibung anderer Variablen verwenden 61
3.4.3 Der dimensionale Ansatz von Bradburn bzw. die Verwendung von positiven und negativen
Affekten zur Beurteilung von "well-being" 64
3.4.4 Persönlichkeitsaspekte (Costa und MC Crae) 67
3.4.5 Eine interaktionistische Untersuchung der personalen und umweltbedingten Korrelate zu
Glück bzw. subjektivem Wohlbefinden 68
4 Der Interaktionismus als psychologisches Konzept und als Methode zur Untersuchung
von Emotionen 71
4.1 Der Interaktionismus als psychologisches Konzept 72
4.1.1 Die Entwicklung des Interaktionismus in der
Tradition von Persönlichkeitsmodellen 72
4.1.2 Vier verschiedene Auffassungen von dem Begriff Interaktionismus 75
4.1.3 Der "moderne Interaktionismus" und die Problematik der Klassifizierung von Situationen
und Reaktionen 79
4.2 Das interaktionale Modell der Angst 87
4.2.1 Strukturen der methodischen Vorgehensweise im "modernen" Interaktionismus 87
4.2.2 Ein Beispiel interaktionistischer Untersuchungen von Angst: Der S-R-Fragebogen von
Ekehammar, Magnusson und Ricklander 88
5 Übersicht 93

Empirischer Teil

Eine interaktionistische Analyse von Glücks und Unglückserlebnissen 95
1 Zielsetzung 95
2 Fragen 100
3 Design: Die Komponenten der Analyse von Glück und Unglück 103
4 Kontrolle von Störeffekten 104
5 Voruntersuchungen 105
5.1 Hypothesen zu den Voruntersuchungen 105
5.2 Die Einordnung von 8 verschiedenen vorgegebenen Gefühlen sowie von Personen
selbst genannten angenehmsten und unangenehmsten Gefühlen auf der Dimension:
angenehm - unangenehm 106
5.3 Auswahl der Situationen 109
5.3.1 Angenehmste und unangenehmste Erlebnisse im Leben von 40 Personen 110
5.3.2 Die Auswahl verschiedener "glücksähnlicher" und verschiedener "unglücksähnlicher"
Situationen als Grundlage für den S-R-Fragebogen 111
5.4 Auswahl der Reaktionen 112
6 Hauptuntersuchung: Der S-R-Fragebogen zu Glück und Unglück 114
6.1 Aufbau des S-R-Fragebogens zu Glücks- und Unglückssituationen 114
6.2 Die Versuchspersonen 115
6.2.1 Kriterien zur Versuchspersonenauswahl 115
6.2.2 Stichprobe der Fragebogenerhebung 116
6.3 Ablauf der Befragung 117
6.4 Erhebungstechniken 117
6.5 Hypothesen zur Hauptstudie 119
6.6 Auswertungsverfahren 122
6.6.1 Q-Korrelationen als Ähnlichkeitsmaß von Situationen 122
6.6.2 Die Analyse der Reaktionen 123
6.6.3 Die Beurteilung der Unterschiede der Reaktionen innerhalb der "Glücks"- bzw.
innerhalb der "Unglückssituation" anhand von Varianzanalysen für Messwiederholungen und Hotellings T2 124
6.6.4 2- und 3-faktorielle univariate Varianzanalysen für Messwiederholungen zur Überprüfung der Effekte von Reaktionen und Situationen 125
6.6.5 3- resp. 4-faktorielle univariate Varianzanalysen für Messwiederholungen zur Abschätzung der Effekte von Personengruppen, Reaktionen, Situationen sowie der Interaktionen 126
6.6.6 Multivariate Profilanalysen zur Beurteilung von Personengruppeneffekten in allen
einzelnen Situationen über alle 25 Reaktionen (abhängige Maße) und in allen einzelnen Reaktionen über jeweils 7 Glücks- resp. 7 Unglückssituationen (abhängige Maße) 128
6.6.7 Auszählung der Häufigkeiten intensiver
Reaktionen zur Beurteilung der Individualspezifität 130
6.6.8 Prüfung der Zusammenhänge zwischen Personendaten und Gruppenfaktoren durch
Korrelationen 130
6.7 Ergebnisse 131
6.7.1 Die Ähnlichkeit zwischen 6 Glückssituationen und "Wenn ich glücklich bin" resp.
6 Unglückssituationen und "Wenn ich unglücklich bin" 131
6.7.2 Charakteristische Reaktionen zu "Wenn ich glücklich bin" resp. zu "Wenn ich unglücklich bin" 150
6.7.3 Unterschiede in der Beantwortung der
Reaktionen zu Glück resp. Unglück 162
6.7.4 Schätzung der Varianzanteile von Situationen, Reaktionen und Individuen bei Glücks- und Unglückssituationen 163
6.7.5 Personengruppen, Situationen und Reaktionen - relative Varianzanteile der Haupteffekte und
Interaktionen 168
6.7.6 Profilvergleiche innerhalb der alternativen Personengruppen
1) Beruf, 2) Geschlecht, 3) Alter und 4) Kontrollüberzeugung 172
6.7.7 Individualspezifität von Reaktionen - Reaktionshäufigkeiten bei Glücks- und
Unglückssituationen 206
6.8 Zusammenfassung der Ergebnisse und Beantwortung der Hypothesen 210
7 Aktualisierung des Situations-Reaktions-Fragebogens zu Glück und Unglück - Studie 2001 222
7.1 Angenehme und unangenehme Gefühle im Leben auf einer Dimension 223
7.2 Die angenehmen bzw. unangenehmen Situationen und die korrespondierenden
Erlebnisse zur Aktualisierung des S-R-Fragebogens 226
7.3 Ähnlichkeit der angenehmsten und unangenehmsten Erlebnisse zu Glück und Unglück 233
7.4 Auswahl der Reaktionen 235
7.4.1 Sortierte verhaltensorientierte, effektive, kognitive und somatische Reaktionen von 64 Vpn auf die Vorstellung von Glück 235
7.4.2 Reaktionen im aktuellen S-R-Fragebogen 239
7.5 Anleitung zur Erstellung des S-R-Fragebogens zu Glücks- und Unglückssituationen 240
8 Zusammenfassung 245

Anhänge