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Umschlagtext
»Rums!! – Da geht die Pfeife los« – Wilhelm Busch zeichnet und beschreibt einen zentralen Wendepunkt im 19. Jahrhundert. Der brave Lehrer Lämpel wird jäh aus der »Zufriedenheit« gerissen. Das Biedermeier, die Behaglichkeit, das historistische Verharren – alles fliegt »im Pulverblitz« durcheinander und sortiert sich neu. Die Gegenwart ist da, und Wilhelm Busch verleiht ihr mit rasanten lautmalerischen Knalleffekten höchste Aktualität: »Ritzeratze!«, »Schluppdiwutsch«, »Platsch« und »Kracks!«. Der Wegbereiter des Comics war zugleich ein innovativer Maler.
Mit Beiträgen von Philipp Kuhn, Eckart Sackmann, Gudrun Schury, Matthias Winzen. Rezension
Für alle Wilhelm Busch Liebhaber sei auf diesen aktuellen Ausstellungskatalog zur gleichnamigen Ausstellung in Baden-Baden hingewiesen: Ausstellung 29. September 2018 bis 3. März 3019 im Museum für Kunst und Technik des 19. Jahrhunderts. Wilhelm Busch (1832-1908) war einer der bedeutendsten humoristischen Dichter Deutschlands und gilt wegen seiner satirischen Bildergeschichten in Versen als einer der Urväter des Comics und Zeichentrickfilms durch seine virtuose Kombination von Wort und Bild. Insbesondere seine autobiographisch geprägten Lausbubengeschichten von Max und Moritz von 1865, eine satirische Geschichte in sieben Streichen mit Bildern, ist die erfolgreichste deutsche satirische Verserzählung. Busch verspottet darin das kleinbürgerliche Spießertum und entlarvt durch ironische Desillusionierung die bürgerliche Grausamkeit. Mit der Bildergeschichte hat Busch sein Genre gefunden und zahlreiche weitere Bildergeschichten folgten: Die fromme Helene, Hans Huckebein, Fipps der Affe, Plisch und Plum usw. Innerlich eher ein Skeptiker und von Schopenhauer angehaucht verliert der Pessimismus Buschs aber durch seinen Humor die Schärfe.
Jens Walter, lehrerbibliothek.de Inhaltsverzeichnis
6 Wolfgang Grenke
Zum Geleit 9 Münchener Bilderbögen 65 Eckart Sackmann Wilhelm Busch - die falsche Traditionslinie 111 Rudolph Dirks: The Katzenjammer Kids 125 Philipp Kuhn »Selbst kann ich das Zeugs nicht empfehlen.« Zwischen Leidenschaft und Selbstverleugnung. Wilhelm Busch als Maler 147 Malerei 187 Gudrun Schury »Ich hatte auf Holz zu erzählen.« Die Entstehung von Wilhelm Buschs Bildergeschichten am Beispiel der Frommen Helene 201 Die fromme Helene 221 Matthias Winzen »Aber hier, wie überhaupt, kommt es anders, als man glaubt.« Die Kunst des Wilhelm Busch 245 Max und Moritz 257 Thomas Theodor Heine Wilhelm Busch. Zu seinem 100. Geburtstag (1932) 263 Reaktionen auf Busch: Heine und Haselden 277 Bildnachweis 278 Dank 279 Autorenverzeichnis 280 Impressum |