Das anzuzeigende Werk der evangelischen Theologin Gunda Schneider-Flume stellt eine kompakte Anthropologie aus dezidiert biblischer Perspektive dar. In sechs Durchgängen werden Aspekte des menschlichen Seins beleuchtet: der Glaube als Grundlage des Menschseins (S.11-27); der Mensch als von Gott geschaffenes und getragenes Wesen und als Ebenbild Gottes, das mit Macht und Verantwortung ausgestattet ist (S.29-46); das Leiden des Gottesknechts als Folie für die Sündhaftigkeit des Menschen, die von Gott "zurechtgebracht" (S.50) wird, und die Gerechtigkeit Gottes, welche sich in fürsorglich zwischenmenschlichen Beziehungen äußere (vgl. S.53) (S.48-66); die Theodizee-Problematik (S.68-84), die doch vielleicht eher ein Gottesthema darstellt, und demgemäß behandelt dieses Kapitel auch primär die Frage nach Gott, anstatt die Frage nach der Herkunft des Bösen im menschlichen Tun -(vgl. Gen.4) zu stellen; die Endlichkeit des Menschen und die Problematik des Alterns (S.85-95); schließlich die Frage nach Zeit und Ewigkeit (S.97-108). Alle Kapitel enden mit einem knappen Ausblick auf vertiefende Literatur. Das in gut verständlicher, weil prägnanter Sprache gehaltene Bändchen greift die Idee auf, theologisches Gedankengut für Laien aufzubereiten. Leider ist der Stil ein wenig pastoral geraten. Auch unmotiviert erscheinende Sätze, in violetter Farbe hervorgehoben, die jedoch nichts anderes als eine wörtliche Wiederholung von Textfetzen darstellen, stören den Lesespaß ein wenig.

H. Zeigan, lehrerbibliothek.de

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