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Schule in der Weltgesellschaft Herausforderungen und Perspektiven einer Schultheorie jenseits der Moderne
Schule in der Weltgesellschaft
Herausforderungen und Perspektiven einer Schultheorie jenseits der Moderne




Gregor Lang-Wojtasik

Juventa Verlag
EAN: 9783779912675 (ISBN: 3-7799-1267-8)
240 Seiten, paperback, 15 x 23cm, 2008

EUR 21,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Die Entwicklung hin zu einer Weltgesellschaft im Zeitalter der Globalisierung hat Konsequenzen für die Beschreibung des gesellschaftlichen Teilsystems Schule. Im Zeitalter der Moderne hat sich die Schule ideengeschichtlich universal durchgesetzt, wobei ihre realgeschichtliche Verbreitung sehr unterschiedlich ist. Gleichzeitig wird sie im schultheoretischen Diskurs als Teil der nationalstaatlichen Gesellschaft beschrieben. Der damit angenommene Zusammenhang zwischen nationaler Kultur und Gesellschaft driftet im Zeitalter der Globalisierung auseinander.

Die vorliegende Analyse nimmt in dreierlei Hinsicht Bezug auf die Systemtheorie Luhmanns: auf das Theorem Weltgesellschaft, auf die Funktionale Analyse als Methode und auf die Systematisierung sozialer Systeme entlang der von Luhmann vorgeschlagenen Sinndimensionen. Sie stellt zunächst zentrale Linien des Globalisierungs- und Weltgesellschaftsdiskurses dar. Im Anschluss daran arbeitet der Autor ausgewählte Aspekte des schultheoretischen Diskurses heraus. Abschließend führt er beide Diskurse in einem dritten Schritt zusammen und schlägt vier prominente Argumentationslinien für die Beschreibung der Funktionalität von Schule in der Weltgesellschaft vor.
Rezension
Diese Nürnberg-Erlanger Habilitationsschrift stellt sich einem Zusammenhang, der bislang wenig beleuchtet wird: Welche Auswirkungen hat die Globalisierung auf Schule, Schulsystem und Schultheorie? Z.B. driftet der Zusammenhang zwischen nationaler Kultur und Gesellschaft im Zeitalter der Globalisierung auseinander. Eine andere Frage z.B. lautet: Wie ist das Verhältnis von ideengeschichtlich grundlegender Akzeptanz von Schule und realpolitisch mangelhafter flächiger Ausstattung mit Schulen weltweit? Orientiert an der Systemtheorie Niklas Luhmanns stellt der Autor zunächst zentrale Linien des Globalisierungs- und Weltgesellschaftsdiskurses dar. Im Anschluss daran arbeitet er ausgewählte Aspekte des schultheoretischen Diskurses heraus und führt dann beide Diskurse in einem dritten Schritt zusammen zu einer Beschreibung der Funktionalität von Schule in der Weltgesellschaft.

Oliver Neumann, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Die Entwicklung hin zu einer Weltgesellschaft im Zeitalter der Globalisierung hat Konsequenzen für die Beschreibung des gesellschaftlichen Teilsystems Schule. Der Autor stellt zentrale Linien des Globalisierungsdiskurses dar und arbeitet ausgewählte Aspekte des schultheoretischen Diskurses heraus. Abschließend führt er beides zusammen und schlägt Argumentationslinien für die Theorie von Schule in der Weltgesellschaft vor.

Schultheorie angesichts der Globalisierung
Allgemeinbildende Schule und Globalisierung; Schultheorie in der
Moderne; Schultheorie in der Globalisierung – zum Forschungsstand;
Kategorien der Beschreibung; Aufbau der Arbeit
Globalisierung und Weltgesellschaft – Herausforderungen für die Beschreibung von Schule
Globalisierung als gesellschaftliche und sozialwissenschaftliche Herausforderung;
Weltgesellschaft als Theorieofferte; Entgrenzung und
Globalisierung; Komplexität und Kontingenz des Wissens; Beschleunigter
Sozialer Wandel und Gleichzeitigkeit der Ungleichzeitigkeit;
Individualisierung und Pluralisierung der Lebenswelten; Zwischenfazit:
Globalisierung und Weltgesellschaft als Herausforderungen für die
Beschreibung von Schule
Globalisierung und Schule – eine kritische Bestandsaufnahme ausgewählter Schultheorien
Vorüberlegungen zum Zusammenhang von Schule und Gesellschaft;
Internationalisierung im nationalen Bildungswesen; Schule als Organisation
zum Umgang mit Wissen und Entscheidung; Schule als Institution
im sozialen Wandel; Schule als Interaktionsort; Zwischenfazit: Kritische
Bestandsaufnahme ausgewählter Schultheorien
Aspekte einer Schultheorie in der Weltgesellschaft
Schultheorie und Weltgesellschaft – systemtheoretische Überlegungen;
Relative Autonomie der Schule zwischen Weltgesellschaft und regionaler
Differenzierung; Auswahl schulischer Inhalte und die Begründung ihrer
Auswahl; Schulische Bedeutung von Erhalt und Veränderung; Homogenität
und Heterogenität in der Schule; Zwischenfazit: Aspekte einer
Schultheorie in der Weltgesellschaft
Ertrag und Forschungsimplikationen der Arbeit
Zum Ertrag der Arbeit; Anregungen für weitere Forschung und schulische Praxis

Gregor Lang-Wojtasik, Jg. 1968, Dr. phil., ist Professor
für Erziehungswissenschaft an der Pädagogischen
Hochschule Weingarten. Seine Arbeitsschwerpunkte sind Schulentwicklungsforschung
(Grundbildung und Schultheorie), Qualitativinterpretative Bildungs- und
Unterrichtsforschung, International und Interkulturell Vergleichende Erziehungswissenschaft
(Globales Lernen und Schule in der Globalisierung), Systemtheoretische Erziehungswissenschaft.
Inhaltsverzeichnis
Abkürzungen

1. Schultheorie angesichts der Globalisierung

1.1 Allgemeinbildende Schule und Globalisierung
1.2 Schultheorie in der Moderne
1.3 Schultheorie in der Globalisierung – zum Forschungsstand
1.4 Kategorien der Beschreibung
1.5 Aufbau der Arbeit

2. Globalisierung und Weltgesellschaft – Herausforderungen für die Beschreibung von Schule

2.1 Globalisierung als gesellschaftliche und sozialwissenschaftliche Herausforderung
2.2 Weltgesellschaft als Theorieofferte
2.2.1 Theoretischer Ausgangspunkt: Differenz von System und Umwelt
2.2.2 Kommunikation, symbolisch generalisierte Kommunikationsmedien, Codes und Programme
2.2.3 Funktion und Funktionale Analyse
2.2.4 Sinn und Sinndimensionen
2.2.5 Funktionale Differenzierung, Inklusion und Exklusion
2.2.6 Kultur, Semantik und Weltgesellschaft
2.2.7 Weltgesellschaft als Referenzrahmen
2.3 Entgrenzung und Glokalisierung
2.3.1 Nähe, Ferne und neue Netzwerke
2.3.2 Transnationalisierung von Ökonomie, Politik und Kultur
2.3.3 Nationalstaat als regionale Differenzierung in der Weltgesellschaft
2.3.4 Die Herausforderung in räumlicher Hinsicht: Ein veränderter Referenzrahmen
2.4 Komplexität und Kontingenz des Wissens
2.4.1 Themen, Informationen und Wissen
2.4.2 Zunahme und Verfügbarkeit von Informationen
2.4.3 Universalisierung und Standardisierung von Informationen
2.4.4 Die Herausforderung in sachlicher Hinsicht: Entscheidungsprobleme
2.5 Beschleunigter Sozialer Wandel und Gleichzeitigkeit der Ungleichzeitigkeit
2.5.1 Weltzeit und regionale Zeit
2.5.2 Sozialer Wandel und intergenerationelle Orientierungen
2.5.3 Veränderter Zeitbezug
2.5.4 Die Herausforderung in zeitlicher Hinsicht: Orientierungsprobleme und veränderter Umgang mit Zeiteinteilung
2.6 Individualisierung und Pluralisierung der Lebenswelten
2.6.1 Inklusion, Freiheit und Gleichheit
2.6.2 Plurale Individualisierung und Bindungslosigkeit
2.6.3 Kulturelle Vielfalt und Transkulturalität
2.6.4 Die Herausforderung in sozialer Hinsicht: Inklusion angesichts pluraler Lebensentwürfe und kultureller Bezüge
2.7 Zwischenfazit I: Globalisierung und Weltgesellschaft als Herausforderungen für die Beschreibung von Schule

3. Globalisierung und Schule – eine kritische Bestandsaufnahme ausgewählter Schultheorien

3.1 Vorüberlegungen zum Zusammenhang von Schule und Gesellschaft
3.1.1 Historische Perspektiven und Systematisierungsvorschläge
3.1.2 Funktionen und Aufgaben der Schule im gesellschaftlichen Kontext
3.2 Internationalisierung im nationalen Bildungswesen
3.2.1 Internationale Fragestellungen in der deutschen Erziehungswissenschaft
3.2.2 Generalisierung der Bildungssemantik und -theorie
3.2.3 Expansion der modernen Schule
3.2.4 Nationale Schule und Migration
3.2.5 Bildung für alle und Ökonomisierung im Bildungswesen
3.3 Schule als Organisation zum Umgang mit Wissen und Entscheidung
3.3.1 Wissenszuwachs durch Lernorganisation
3.3.2 Struktur und Zweckrationalität durch Verwaltungsorganisation
3.3.3 Standardisierung durch homogenisierende Unterrichtsorganisation
3.3.4 Äußere Schulentwicklung
3.4 Schule als Institution im sozialen Wandel
3.4.1 Erhalt und Weiterentwicklung von Gesellschaft und Kultur
3.4.2 Scolarisation
3.4.3 Auslese und Chancengleichheit
3.4.4 Schulkritik und Reform von Schule
3.5 Schule als Interaktionsort
3.5.1 Bildung und Mündigkeit für alle
3.5.2 Schutz und Schonung Heranwachsender
3.5.3 Zertifizierung und Zuteilung angesichts von Heterogenität
3.5.4 Innere Schulentwicklung
3.6 Zwischenfazit II: Kritische Bestandsaufnahme ausgewählter Schultheorien

4. Aspekte einer Schultheorie in der Weltgesellschaft

4.1 Schultheorie und Weltgesellschaft – systemtheoretische Überlegungen
4.2 Relative Autonomie der Schule zwischen Weltgesellschaft und regionaler Differenzierung
4.2.1 Relative schulische Autonomie in der Weltgesellschaft
4.2.2 Entgrenzung, Begrenzung und schulische Eigenlogik
4.3 Auswahl schulischer Inhalte und die Begründung ihrer Auswahl
4.3.1 Schulischer Umgang mit Wissen in der Weltgesellschaft
4.3.2 Legitimation von Auswahlentscheidungen in der Weltgesellschaft
4.4 Schulische Bedeutung von Erhalt und Veränderung
4.4.1 Erhalt und Veränderung angesichts beschleunigter Zeit
4.4.2 Orientierung über gebundene Zeit zum Umgang mit grenzüberschreitender Zeit
4.5 Homogenität und Heterogenität in der Schule
4.5.1 Inklusion von Verschiedenen
4.5.2 Bindung in Vielfalt
4.6 Zwischenfazit III: Aspekte einer Schultheorie in der Weltgesellschaft

5. Ertrag und Forschungsimplikationen der Arbeit

5.1 Zum Ertrag der Arbeit
5.2 Anregungen für weitere Forschung und schulische Praxis
5.2.1 Schultheoretische Forschung
5.2.2 Empirische Schulforschung
5.2.3 Anregungen für die Schulpraxis

6. Literatur

Abbildungen und Tabellen
Weitere Titel aus der Reihe Beiträge zur pädagogischen Grundlagenforschung