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Schizophrenie - die Krankheit verstehen  6. korrigierte Auflage
Schizophrenie - die Krankheit verstehen


6. korrigierte Auflage

Asmus Finzen

Psychiatrie-Verlag
EAN: 9783884141519 (ISBN: 3-88414-151-1)
177 Seiten, kartoniert, 14 x 22cm, 2003

EUR 15,90
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Die Diagnose einer Schizophrenie ist nicht das Ende. Sie ist der Anfang. Sie ist der Beginn eines Erfahrungs- und Lernprozesses mit dem Ziel, die Krankheit zu überwinden.

Asmus Finzen hat sich zum Ziel gesetzt, alle diejenigen zu erreichen, die mit der Krankheit zu tun haben, die davon betroffen sind, die mit ihr leben müssen: die Behandelnden, die Kranken selber, ihre Angehörigen.

Er schildert das Erleben von Kranken und beschreibt die Symptome als Zeichen der Krankheit Schizophrenie. Er spürt dem derzeitigen Wissen über Entstehungsbedingungen nach und er zeigt, dass die Krankheit behandelbar ist - gut behandelbar, wenn man begreift, dass Schizophreniekranke empfindsame Menschen sind, die neben Therapie Verständnis und Toleranz benötigen.

Mit dieser Ausgabe bringt der Autor das mittlerweile zum Klassiker gewordene Buch auf den neuesten Stand.



Asmus Finzen, Prof. Dr. med, Jahrgang 1940, ist stellvertretender Ärztlicher Direktor der psychiatrischen Universitätsklinik in Basel.
Rezension
Das Buch erscheint mittlerweile innerhalb von 10 Jahren in 6. Aufl. und ist damit bereits zu einem Klassiker geworden. Es informiert Betroffene, aber auch deren Angehörige über eine angemessene Schizophrenietherapie und vermeidet Einseitigkeiten: medikamentöse Behandlung und Psychotherapie bilden keinen Gegensatz. – Die Symptome der Krankheit und ihre Diagnose werden anschaulich und verständlich beschreiben (Kap. 4 und 5), bevor das Schwergewicht ab Kap. 9 auf die Darstellung therapeutischer Maßnahmen gelegt wird: „Schizophrenie ist eine ernste, aber gut behandelbare Krankheit“ – das ist die Grundbotschaft des Autors.

Thomas Bernhard für lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Finzen schildert in diesem Buch das Erleben von Kranken und ihren Familien. Er beschreibt die Symptome als Zeichen der Krankheit, zeigt, wie die Krankheit ihren Namen erhält. Er spürt dem derzeitigen Wissen über die Entstehungsbedingungen der Krankheit nach und er zeigt, dass sie behandelbar ist – gut behandelbar, wenn man begreift, dass Schizophreniekranke empfindsame Menschen sind, die neben Therapie Verständnis und Toleranz benötigen. Den Chancen der Kranken, die Behandlung mitzugestalten und der Mitbetroffenheit der Angehörigen sind eigene Kapitel gewidmet; ebenso dem Bild der Kranken in der Öffentlichkeit und in den Medien, das durch Unverständnis und Zurückweisung nicht selten zur zweiten Krankheit wird.


Resonanz:

Rainer Stephan in Der Eppendorfer: »Jedem, der sich ein Bild von der Schizophrenie machen will, kann man dieses Buch uneingeschränkt empfehlen.«

Ulrike Hoffmann-Richter in Die Kerbe: »Asmus Finzens Buch kann als Ratgeber gelesen werden. Es ist aber sehr viel mehr. Es richtet sich gleichzeitig an Betroffene, Angehörige und Professionelle. Das Besondere dieses Buches ist aber nicht nur der Inhalt und die Verstehbarkeit. Das Besondere ist die Möglichkeit einer gemeinsamen Sprache für Betroffene, Angehörige und Professionelle – ein Beweis dafür, dass Verständigung möglich ist. Das Besondere ist die – zu seltene – wissenschaftliche Prosa.«

Heinz-Günther Maaßen in Soziale Psychiatrie: «Das meiner Meinung nach beste "Kursbuch" zur Schizophrenie«.


Inhaltsverzeichnis
Vorwort 7

1 Eine Geschichte 10

Kindheit und Schulzeit 11
Rückzug und erste Krise 12
Erleichterung und Ratlosigkeit 14
Ausbruch und Zusammenbruch 16
Das Leben danach 18

2 Schizophrenie - Was ist das? 20

Von der »Dementia praecox« zur »Gruppe der Schizophrenien« 20
Schizophrenie als Metapher 22
Das zentrale schizophrene Syndrom 25
Erleben und Verhalten 27
Schizophrenie ist nicht Verrücktheit 28

3 Ist Schizophrenie eine Krankheit? 31

Psychische Krankheiten als Verhaltensstörungen 32
Die soziale Rolle der psychisch Kranken 34
Kontinuum zwischen »gesund« und »gestört«? 35
Geistige Behinderung als Parallele? 36

4 Symptome - Zeichen der Krankheit 39

Schizophreniesymptome - die Systematik Bleulers 40
1. Störungen des Denkens 43
2. Störungen des Gefühls 45
3. Störungen des Wollens, des Handelns und Störungen des Ich-Erlebens 48
4. Die akzessorischen (zusätzlichen) Symptome 53
5. Die intakten Funktionen 58
Schlussbemerkung 59

5 Die Krankheit erhält ihren Namen - Diagnose und Abgrenzung 60

Diagnose muss sein 61
Abgrenzungsschwierigkeiten 62
Diagnose als Konstrukt 65
Diagnostische Kriterien 66
Unterformen 71
Schlussbemerkung 72

6 Entstehungsbedingungen - Ursachen und Anlässe 73

Sozialpsychiatrische und psychologische Konzepte 74
Schizophrenie und Familie 79
Biologisch-psychiatrische Aspekte 83
Vulnerabilität: Die Ursachen sind nicht bekannt 89

7 Verlauf - der lange Weg des Leidens 95

Psychosen bei Kindern und Jugendlichen 95
Krankheitsphasen 97
Die beginnende Schizophrenie 98
»Offenbarung« und »Ausbruch« 103
Die aktive Phase 105
Die Konsolidierung 106
Weiterer Verlauf und Prognose 108

8 Erleben und Miterleben 113

9 Therapie 125

Schizophrenietherapie: Balanceakt zwischen Beruhigung und Stimulierung 126
Medikamentenbehandlung 128
Psychotherapie 134
Soziotherapeutische Hilfen 139
Schlussbemerkung 141

10 Die Behandlung mitgestalten. Die Kranken 142

11 Unterstützen und mitleiden. Die Angehörigen 148

Die Geschichte einer Familie 148
Von der Diffamierung der Familie zur Angehörigenarbeit 151
Zeit der Anpassung 153
Hilflose Experten 155
Angehörigenselbsthilfe 156
Therapeutische Arbeit mit Angehörigen 157

12 Psychische Krankheit und die gesunden anderen 158

Schizophrene Menschen in der Gemeinschaft der Gesunden 159
Das falsche Bild von den psychisch Kranken 161


Literatur 163

Sachwortverzeichnis 172