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Rezitativ  Die Originalausgabe erschien 2022 unter dem Titel «Recitatif» bei Alfred A. Knopf, New York
Aus dem Englischen von Tanja Handels

2. Aufl.
Rezitativ


Die Originalausgabe erschien 2022 unter dem Titel «Recitatif» bei Alfred A. Knopf, New York

Aus dem Englischen von Tanja Handels



2. Aufl.



Toni Morrison

Rowohlt
EAN: 9783498003647 (ISBN: 3-498-00364-X)
96 Seiten, Festeinband mit Schutzumschlag, 12 x 20cm, März, 2023

EUR 20,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Die einzige Erzählung der Nobelpreisträgerin - zum ersten Mal auf Deutsch

Die Wiederentdeckung von Toni Morrisons einziger Erzählung, erstmals 1983 erschienen und nie zuvor ins Deutsche übersetzt, ist eine literarische Sensation und enthält die Quintessenz ihres Schaffens. Die Nobelpreisträgerin spielt darin mit unserer Wahrnehmung: Von Beginn an wissen wir, dass eine der beiden Hauptfiguren schwarz ist und die andere weiß – doch welche ist welche?

Twyla und Roberta begegnen sich als Achtjährige im Kinderheim. Sie werden Vertraute, geben einander Halt und Trost. Sie sind unzertrennlich, doch später verlieren sie sich aus den Augen. Zufällig begegnen sie einander immer wieder, erst in einem Diner, dann im Supermarkt und bei einer Demonstration. Sie stehen in jeder Hinsicht auf verschiedenen Seiten und sind sich uneinig über die wichtigsten Fragen – trotzdem fühlen sich die beiden Frauen einander tief verbunden.

"Rezitativ" erzählt eindrucksvoll und mit frappierender Aktualität über eine Mädchenfreundschaft und die Auswirkungen von Rassismus und Klassenzugehörigkeit auf die Beziehungen, die unser Leben prägen.

Toni Morrison wurde 1931 in Lorain, Ohio, geboren. Sie studierte an der renommierten Cornell University Anglistik und hatte an der Princeton University eine Professur für afroamerikanische Literatur inne. Zu ihren bedeutendsten Werken zählen «Sehr blaue Augen», «Solomons Lied», «Menschenkind», «Jazz», «Paradies» und diverse Essaysammlungen. Sie war Mitglied des National Council on the Arts und der American Academy of Arts and Letters. Ausgezeichnet mit zahlreichen Preisen, u. a. mit dem National Book Critics' Circle Award und dem American-Academy-and-Institute-of-Arts-and-Letters Award für Erzählliteratur. 1993 erhielt sie den Nobelpreis für Literatur, und 2012 zeichnete Barack Obama sie mit der Presidential Medal of Freedom aus. Toni Morrison starb am 5. August 2019.
Rezension
In Toni Morrisons einziger Erzählung, erstmals 1983 erschienen und nie zuvor ins Deutsche übersetzt,
geht es um eine Mädchenfreundschaft und die Auswirkungen von Rassismus und Klassenzugehörigkeit auf die Beziehungen, die unser Leben prägen. Die kurze Erzählung enthält die Quintessenz von Toni Morrisons literarischem Schaffen. Unterschwellig rassistisch geprägte Vorurteile prägen unser Leben und Verhalten. Die Geschichte zweier Freundinnen beschreibt kompakt, worauf Rassismus gründet und warum Menschen schwarz und weiß denken. Das gelingt, weil der Leser selbst über die jeweilige Hautfarbe der beiden Mädchen im Unklaren gelassen wird und seine eigenen Vorurteile gespiegelt bekommt. - Die US-amerikanische Schriftstellerin Toni Morrison (1931-2019) zählt zu den bekanntesten Schriftstellern der USA und zu den bedeutendsten Vertretern der afroamerikanischen Literatur; sie erhielt 1993 den Literaturnobelpreis. Sie thematisiert in ihren Romanen u.a. die Geschichte der Sklaverei, Rassenkonflikte und afro-amerikanische Identität.

Jens Walter, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Pressestimmen:

Erstmals erscheint die einzige Erzählung der Nobelpreisträgerin Toni Morrison auf Deutsch. Sie irritiert auf grandiose Weise unsere Lesegewohnheiten.
Daniel Haas, Zeit Literaturbeilage, 16. März 2023

Toni Morrison treibt hier literarisch auf die Spitze, was sie theoretisch in ihren zahlreichen Essays ... immer wieder umkreiste: Die Notwendigkeit, binäre Zuschreibungen wie Schwarz und Weiß in ihrer Aussagekraft zu hinterfragen und zu dekonstruieren.
Angela Gutzeit, SWR 2 "Lesenswert", 19. März 2023

Bei der Lektüre stellt sich das Gefühl ein, in der Erzählung werde alles gesagt, was man über Rassismus und Zivilcourage, kindliche Angst und erwachsene Skrupel, Klassenkampf und Unterdrückung wissen kann.
Ö1, 16. März 2023

Eine feine und herausfordernde Erzählung.
Münstersche Zeitung, 23. März 2023

Toni Morrisons einzige, geniale Erzählung ersetzt ganze Forschungsbibliotheken darüber, wie das funktioniert mit den alltäglichen Vorurteilen und Abwertungen und auf welchen Zuschreibungen Rassismus basiert.
Tobias Rüther, Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 26. März 2023

Ein faszinierendes Erzählexperiment. Raffiniert lotst Morrison den Leser in immer düsterere und muffigere Kammern seiner eigenen Ressentiments.
Jörg Häntzschel, Süddeutsche Zeitung, 25. März 2023

Ein grandioses Stück Literatur.
C. Timm Panster; Seckel, Handelsblatt, 31. März 2023

Toni Morrison spielt gekonnt mit unseren unterschwellig rassistisch geprägten Vorurteilen.
Simone Hamm, WDR Lesestoff, 31. März 2023
Inhaltsverzeichnis