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Professionalisierung durch Kooperation Chancen und Grenzen in der Zusammenarbeit von Kindergarten und Grundschule
Professionalisierung durch Kooperation
Chancen und Grenzen in der Zusammenarbeit von Kindergarten und Grundschule




Julia Höke

Waxmann
EAN: 9783830929482 (ISBN: 3-8309-2948-X)
280 Seiten, paperback, 17 x 24cm, 2013

EUR 34,90
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Kindergärten und Grundschulen sind dazu aufgefordert, eng miteinander zu kooperieren, um Anschlussfähigkeit zwischen den Institutionen herzustellen und Kindern den Übergang zu erleichtern. Dabei wird oft als selbstverständlich vorausgesetzt, dass Erzieher/-innen einerseits und Lehrkräfte andererseits voneinander profitieren. Im Rahmen des Modellprojekts „Bildungshaus 3–10“, in dem pädagogische Fachkräfte aus Kindergarten und Grundschule gemeinsam Aktivitäten für Kinder zwischen drei und zehn Jahren realisieren, wurde untersucht, ob sich Hinweise auf Professionalisierungsprozesse zeigen. In qualitativen Interviews berichten Erzieher/-innen und Lehrer/-innen von ihren Erfahrungen in der gemeinsamen Arbeit. In der darauffolgenden Analyse zeigt sich, dass Professionalisierungsprozesse keine ‚Selbstläufer‘ sind, sondern von spezifischen Rahmenbedingungen abhängen und initiiert bzw. gefördert werden müssen.

Die Arbeit leistet einen wichtigen Beitrag zur Diskussion um die Zusammenarbeit zwischen Kindergarten und Grundschule und bereichert den Diskurs um professionelles Handeln in Elementar- und Primarpädagogik.

Autoreninfo

Julia Höke studierte Pädagogik, Sozialpsychologie und Philosophie an der Leibniz Universität Hannover. Seit 2005 ist sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin am ZNL TransferZentrum für Neurowissenschaften und Lernen in Ulm tätig, schwerpunktmäßig beschäftigt sie sich mit Fragen zur Kindergartenqualität, zu Professionalisierungsprozessen pädagogischer Fachkräfte und der Verknüpfung von Spielen und Lernen. Sie promovierte an der Goethe-Universität Frankfurt am Main.
Rezension
Nach den z.T. desolaten Ergebnissen von Schulleistungsvergleichsstudien wie z.B. PISA in den vergangenen Jahren kam es zu einiger Bewegung und Reaktion in der Bildungspolitik, der Bildungsforschung und den Kultusbürokratien. Ein Aspekt dabei ist der Versuch, Kindergarten und Grundschule stärker zu verzahnen und den Kindergarten weiter zu professionalisieren. Als ein probates Mittel erscheint dabei die Kooperation und Vernetzung von Kindergarten und Grundschule. Verstärkend kommt hinzu, dass die sog. Übergangsforschung in den vergangenen Jahren zunehmend auf die Bedeutung von Bildungsübergänge für Lebensläufe aufmerksam gemacht hat. Die hier anzuzeigende Studie setzt bei der Kooperation an und fragt kritisch, ob sich durch die reine Kooperation von Primar- und Grundschulbereich bereits automatisch Professionalisierung ergibt durch wechselseitige Beinflussung von Erzieherinnen und Grundschullehrerinnen. Die Autorin kommt zu dem Ergebnis, dass Professionalisierungsprozesse keine ‚Selbstläufer‘ sind, sondern von spezifischen Rahmenbedingungen abhängen und initiiert bzw. gefördert werden müssen.

Dieter Bach, lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung: Fragestellung und Zielsetzung 11

2. Modellprojekt „Bildungshaus 3 – 10“ 14

2.1 Vorstellung des Modellprojekts 14
2.2 Ziele und Erwartungen 15
2.3 Verortung der vorliegenden Untersuchung in die wissenschaftliche Begleitung 20

3. Forschungsstand: Übergangsgestaltung und Anschlussfähigkeit 21

3.1 Übergang als Bewältigungsaufgabe für Kinder und Familien 22
3.2 Übergang aus der Perspektive der Politik und Praxis 25
3.3 Projekte und politische Maßnahmen 26
3.3.1 Projektziel: Flexibilisierung der Schuleingangsstufe 26
3.3.2 Projektziel: Bildungspläne für den Elementarbereich 27
3.3.3 Projektziel: Verschmelzung der Institutionen 29
3.3.4 Projektziel: Schulfähigkeit der Kinder verbessern 30
3.3.5 Projektziel: Kooperation intensivieren 31
3.3.6 Projektziel: Wissenschaftliches Erkenntnisinteresse 33
3.4 Bezug zum „Bildungshaus 3 – 10“ 34

4. Kindergarten und Grundschule 36

4.1 Historische Perspektive auf die unterschiedliche Organisation 36
4.2 Rahmenbedingungen 37
4.3 Funktionen 42
4.4 Leitvorstellungen und didaktische Prinzipien 47
4.5 Gestaltung der Praxis 50
4.6 Konsequenzen für die Arbeit im „Bildungshaus 3 – 10“ 52

5. Pädagogische Professionalisierung 56

5.1 Pädagogische Professionalisierung in Kriterienmodellen 58
5.2 Strukturfunktionalistisches/strukturtheoretisches Modell 60
5.3 Symbol-Interaktionistisches Modell 62
5.4 Modell der reflexiven Professionalität 63
5.5 Lehrerprofessionalisierung 64
5.6 Professionalisierung der Frühpädagogik 69
5.7 Professionalisierung und systembedingte Unterschiede 78
5.8 Gemeinsame Professionalisierung durch Kooperation 79
5.8.1 Kooperationsprozesse 79
5.8.2 Bedeutung des Perspektivenwechsels 83
5.9 Gemeinsame Professionalisierung im „Bildungshaus 3 – 10“? 86

6. Das Forschungsdesign 90

6.1 Thematische Einordnung und zentrales Erkenntnisinteresse 90
6.2 Eigener Bezug zum Forschungsfeld 92
6.3 Qualitative Sozialforschung 94
6.3.1 Die Untersuchung als qualitativ ausgerichtetes Forschungsdesign 94
6.3.2 Durchführung 95
6.3.3 Die Qualitative Inhaltsanalyse als Auswertungsmethode 96
6.3.4 Gütekriterien 97
6.4 Fragestellungen der Studie 100
6.5 Problemzentrierte Interviews – Impulsfragen 101
6.6 Das Sampling 104
6.6.1 Auswahl der Modellstandorte 104
6.6.2 Hintergrundinformationen zu den Interviewpartnerinnen 106
6.6.3 Kennzeichnung der Interviews im Rahmen der Anonymisierung 107
6.6.4 Transkription und Überarbeitung der Zitate im Ergebnisteil 108
6.7 Das Hauptkategoriensystem 109
6.7.1 Einzelne Kategorien 110
6.7.2 Themenfelder und Fragestellungen 114
6.7.3 Überschneidungen der Hauptkategorien 115
6.7.4 Reliabilität 120
6.8 Auswertungsstrategien 124
6.8.1 Hauptfragestellung 1 125
6.8.2 Hauptfragestellung 2 125
6.8.3 Auswertungsstrategien der Teilfragestellungen 127
6.8.4 Auswertungsstrategie der Hauptfragestellung 3 131

7. Ergebnisse – Gelingende Kooperation 132

7.1 Ergebnisse zur gelingenden Kooperation – allgemein 132
7.1.1 Rahmenbedingungen 134
7.1.2 Stellenwert des Bildungshauses 139
7.1.3 Projektanlage insgesamt 143
7.1.4 Vorherige Kooperationserfahrungen 145
7.1.5 Erfahrungen im Umgang miteinander 146
7.1.6 Systemunterschiede 150
7.1.7 Entlastung 155
7.1.8 Sympathie 157
7.2 Ergebnisse zur gelingenden Kooperation – standortspezifisch 158
7.2.1 Standort A 159
7.2.2 Standort B 162
7.2.3 Standort C 167
7.2.4 Standort D 171
7.2.5 Standort F 176
7.3 Fazit: Gelingende Kooperation 186

8. Ergebnisse – Voneinander Profitieren 188

8.1 Ergebnisse zur Frage nach gegenseitigem Profitieren – allgemein 188
8.1.1 Ebene der Kinder 188
8.1.2 Ebene der Eltern 192
8.1.3 Fachliche Ebene 193
8.1.4 Ebene des Modellprojekts 197
8.2 Ergebnisse zur Frage nach gegenseitigem Profitieren –
professionsspezifisch 198
8.2.1.Ebene der Kinder 198
8.2.2 Fachliche Ebene 200
8.3 Fazit: Voneinander Profitieren 202

9. Ergebnisse der Teilfragestellungen 203

9.1 Einrichtungsinterne Entwicklungen 203
9.1.1 Team 203
9.1.2 Integration anderer Projekte 204
9.1.3 Fazit: Einrichtungsinterne Entwicklungen 205
9.2 Mehrere Kindergärten an einem Modellstandort im Projekt 205
9.2.1 Rivalität 206
9.2.2 Sich kennenlernen 208
9.2.3 Rahmenbedingungen 209
9.2.4 Fazit: Mehrere Kindergärten im Modellprojekt 210
9.3 Allgemeine Einstellung zum Modellprojekt „Bildungshaus 3 – 10“ 210
9.3.1 Ressourcen 211
9.3.2 Freiheiten 212
9.3.3 Ausweitung 213
9.3.4 Tipps für Neueinsteiger 215
9.3.5 Fazit: Allgemeine Einstellung zum Modellprojekt 215
9.4 Perspektivenwechsel 216
9.4.1 Perspektivenwechsel – standortspezifisch 217
9.4.2 Fazit: Perspektivenwechsel 227

10. Ergebnisse zur Frage der Erweiterung der Professionalität 230

10.1 Professionalisierungsprozesse im Modellprojekt – allgemein 230
10.1.1 Grenzen 230
10.1.2 Möglichkeiten 235
10.2 Professionalisierungsprozesse im Modellprojekt – themenspezifisch 239
10.2.1 Individualisierung und Differenzierung 239
10.2.2 Konzept der Schulfähigkeit 241
10.3 Professionalisierungsprozesse professionsspezifisch 243
10.4 Fazit: Professionalisierungsprozesse 245

11. Diskussion 247

11.1 Methodische Diskussion 247
11.1.1 Übertragbarkeit der Ergebnisse 247
11.1.2 Zeitpunkt der Erhebung 247
11.1.3 Erhebung des Perspektivenwechsels 248
11.1.4 Untersuchung insgesamt 249
11.2 Inhaltliche Diskussion 250
11.2.1 Gelingen des Kooperationsprozesses im „Bildungshaus 3 – 10“ 250
11.2.2 Professionalisierungsprozesse 254
11.3 Ausblick 258
11.3.1 Ausblick in Bezug auf das Modellprojekt „Bildungshaus 3 – 10“ 258
11.3.2 Ausblick allgemein 259

12. Literaturverzeichnis 262

13. Anhang 277
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