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Konstruktive Begriffsbildung Von lebensweltlichem Wissen zum wissenschaftlichen Paradigma der Physik
Konstruktive Begriffsbildung
Von lebensweltlichem Wissen zum wissenschaftlichen Paradigma der Physik




Peter Krope, Wilhelm Wolze

Waxmann
EAN: 9783830914945 (ISBN: 3-8309-1494-6)
135 Seiten, paperback, 15 x 21cm, 2005

EUR 19,90
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Zahlreiche internationale empirische Untersuchungen der Naturwissenschaftsdidaktik zeigen grundsätzliche Aneignungsprobleme auf. Abstraktionsprozesse werden kaum vollzogen. Auch im Falle großer Formelkompetenzen wird die Semantik nicht angeeignet. Die physikalischen Begriffe werden in bestehende lebensweltliche kognitive Systeme integriert. Das Resultat ist kein physikalisches, sondern ein erweitertes lebensweltliches Wissen.



Ausgehend von einer Analyse dieser Probleme entstand im "Zentrum für Konstruktive Erziehungswissenschaft" am Institut für Pädagogik der Universität Kiel diese am Beispiel der physikalischen Terminusbildung in der elementaren Mechanik ausgerichtete Studie. Auf einer auf Selbstorganisation funktionalisierten konstruktiv-methodischen Grundlage wird der Lernprozess als Einheit von Begründung und Entwicklung konzipiert, in der sowohl die Rolle der Begriffe bei der Realitätskonstitution explizit als auch ihr operativer Gehalt entfaltet wird. Der Entwicklungserfolg wurde einer empirischen Kontrolle unterzogen.



So entstand ein didaktisches Konzept, das den qualitativen Übergang von der lebensweltlichen zur wissenschaftlichen Sprache überwinden soll und im Zeichen der PISA-Diskussion international konkurrenzfähig sein dürfte.
Rezension
Viele Schüler und Studenten haben Probleme damit, sich in die Welt und Sprache der Wissenschaft einzuarbeiten. Die im vorliegenden Buch beschriebene Studie beruht auf dem Konzept des forschenden Lernens. Dabei bilden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Studierende aus, indem sie diese in den Wissenschaftsprozess einbeziehen. Also: Lernen durch Tun. Es geht also nicht um Erlernen von Faktenwissen und reproduktives Wiederholen des Gelernten, sondern um die Anwendung. Sicher finden sich hier auch viele Anregungen für den schulischen Bereich, in dem es leider immer noch mehr um das Lernen als um die Umsetzung geht.

Arthur Thömmes, lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis
1 Vorwort 7
2 Einleitung 9
3 Methode der Gestaltung von Lernwegen 12
3.1 Allgemeine Problemsituation 12
3.1.1 Konträre Lernprozesstypen 12
3.1.2 Zur naturwissenschaftsdidaktischen Problemsituation15
3.1.3 Ansatz der Studie: Einheit von Begründung und Entwicklung 17
3.2 Erkenntnistheoretischer Ansatz 21
3.2.1 Bezug zum Lernprozess 21
3.2.2 Zum Paradigmenbegriff 21
3.2.3 Zum Realitätsproblem 28
3.2.3.1 Entstehung des Realitätsproblems 28
3.2.3.2 Charakterisierung der konträren Realitätsauffassungen 29
3.2.4 Lösungsansätze zum Realitätsproblem 32
3.2.4.1 Gethmanns Explikation von Heideggers Realitätsbegriff 32
3.2.4.2 Handlungsbezogener Ansatz von Varela 35
3.2.4.3 Systemtheoretische Perspektive 36
3.3 Lebenswelt und Wissenschaft 39
3.3.1 Zur Differenzierung der lebensweltlichen und
wissenschaftlichen Erkenntnis 40
3.3.2 Zum lebensweltlichen Paradigma der Mechanik 41
3.3.2.1 Begriffe 42
3.3.2.2 Prinzipien bezüglich der Bewegungsvorgänge 42
3.3.2.3 Allgemeine Prinzipien der Kontexteinordnung 43
3.3.2.4 Bezug zum Paradigmenbegriff von T.S. Kuhn 43
3.3.2.5 Lebensweltliche Charakteristika 44
3.4 Entwicklung des physikalischen Paradigmas aus
dem Lebensweltlichen 45
3.4.1 Allgemeine Grundidee der Gestaltung 45
3.4.2 Die Mittelfunktion der Orthosprache 46
3.4.2.1 Entwicklungsprobleme 46
3.4.2.2 Die Gestaltung der Initialphase 48
3.4.3 Methodisches Vorgehen 52
3.4.3.1 Erklärungsprogramm 52
3.4.3.2 Interventionen 63
3.4.4 Die Referenzebenenfunktion der Orthosprache 64
4 Grundlagen des Experiments 70
4.1 Methodischer Konstruktivismus 70
4.2 Der Lehrgang 72
4.2.1 Unterrichtsskizze 72
4.2.2 Der Film 72
4.2.3 Filmskript 73
4.3 Der Test 81
4.3.1 Beschreibung 81
4.3.2 Die Aufgaben 83
4.4 Gleich und ungleich 92
4.4.1 Terminologische Bestimmungen 92
4.4.2 Die Orthosprache als Grundlage 92
4.4.2.1 Die Prädikatior 92
4.4.2.2 Der lebensweltliche Anfang 95
4.4.3 Die Termini der Komparativen Methode 96
4.4.3.1 Intension und Extension 96
4.4.3.2 Zweistellige Prädikatoren 97
4.4.3.3 Die Äquivalenzrelation 98
4.4.3.4 Gleichheit 98
4.4.4 Folgerungen für die Komparative Methode 100
4.5 Lebenswelten 103
4.5.1 Wissenschaftliche und nichtwissenschaftliche Sprache 104
4.5.2 Die sprachlichen Elemente der Testaufgaben 105
4.5.3 Lebenswelt und Alltagssprache 107
4.5.4 Konsequenzen für Alltags- und Wissenschaftssprache 109
5 Die empirische Untersuchung 112
5.1 Das Design der Studie 112
5.2 Ergebnisse im Überblick 113
5.3 Interpretationen 117
5.3.1 Zum Design 117
5.3.2 Die Sprachfertigkeit 117
5.3.3 Der Eingangswert 117
5.3.4 Der Lernerfolg 118
5.3.5 Der Transfer 118
5.4 Grenzen der Interpretation 119
5.5 Die semantische Dimension 121
5.5.1 Untersuchung 1 122
5.5.2 Untersuchung 2 123
5.5.3 Fazit 127
6 Zusammenfassung» 128
7 Literatur 131